Die Rote Mittagsblume ist äußerst genügsam und verursacht keinen großen Aufwand. Sie benötigt lediglich Unterstützung, damit sie gut über den Winter kommt.

Rote Mittagsblume
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Ihren Namen haben Mittagsblumen dem Umstand zu verdanken, dass sich ihre Blüten nur bei vollem Sonnenstand und damit zur Mittagszeit öffnen. Gerade die Rote Mittagsblume (Delosperma cooperi) zaubert dabei mittags einen magischen Blütenflor ins Gartenbeet.

Herkunft der Mittagsblume

Mit ihrem eigensinnigen Blühverhalten ist die Rote Mittagsblume im Übrigen nicht allein. Tatsächlich ist die Gattung der Mittagsblumen Namenspatron für eine ganze Pflanzenfamilie an Mittagsblumengewächsen. Diese sind überwiegend in afrikanischen Ländern wie Botswana, Kenia, Mosambik und Südafrika sowie in Australien heimisch. Dementsprechend zeigen sich Mittagsblumengewächse sehr durch ein tropisches Klima verwöhnt.

Nun gedeiht gerade Delosperma cooperi allerdings auch in Mitteleuropa hervorragend und ist mit einer Frostresistenz von bis zu -18 °C sogar relativ gut winterhart. Eine mehrjährige Kultur ist grundsätzlich möglich, Voraussetzung sind aber ein geeigneter Standort sowie eine angemessene Pflege.

Eigenschaften der Roten Mittagsblume

Trotz ihrer Bezeichnung als „Blume“ handelt es sich bei der Roten Mittagsblume eigentlich um eine Sukkulente. Sie ist also eher mit Aloe vera und Mauerpfeffer verwandt denn mit herkömmlichen Blumen. Das hat einige Vorteile für die Pflege der Pflanzen, sind Sukkulenten gemeinhin doch deutlich anspruchsloser.

➔ Blüten der Roten Mittagsblume

Blüte der Roten Mittagsblume
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Dank ihrer geringen Wuchshöhe von nur 10 bis 15 cm ist Delosperma cooperi wunderbar als Bodendecker für das Blumenbeet geeignet. Die roten bis purpur-violetten Blüten blühen von Juni bis August und versprechen damit eine langlebige Sommerbepflanzung – auch für Blumenkästen und Blumentöpfe.

Charakteristisch für die Rote Mittagsblume ist dabei eine meist gelbliche bis weiße Blütenmitte. Sie hebt sich klar von den violetten Strahlenblüten ab, wodurch die exotische Blütenstaude zu einem echten Blickfang im Beet wird.

➔ Verschiedene Pflanzkonzepte für die Rote Mittagsblume

Ebenfalls eine schöne Idee ist der Blütenflor der Roten Mittagsblume für Trockenmauern, Steingärten und Dachbegrünungen. Hier bekommt das sonnenverwöhnte Blümchen gleich auch die nötigen Lichteinheiten ab, die es herkunftsbedingt gewöhnt ist. Insgesamt sind lichte Freiflächen, wie sie für steinige und mediterrane Pflanzkonzepte typisch sind, optimal für die Bedürfnisse von Delosperma cooperi geeignet. Zu meiden sind dagegen schattige und feuchte Gartenstandorte.

➔ Immergrüne Mittagsblume

Wer seine Rote Mittagsblume erfolgreich durch den Winter bringt, der kann sich auf wintergrüne Blätter freuen. Bepflanzungen kahlen in der kalten Jahreszeit also nicht aus. Man hat also auch außerhalb der Blütezeit ein grünes Pflanzenpolster im Beet.

Rote Mittagsblume (Delosperma cooperi)
Wuchs: polsterbildend bis mattenartig, kriechend
Wuchshöhe: 10 – 15 cm
Wuchsbreite: 20 – 30 cm
Blütezeit: Juni bis August
Standort: Sonne
Boden: trocken, gut durchlässig, humusarm steinreich
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Boden und Standort für die Rote Mittagsblume

Wie erwähnt, bevorzugt die Rote Mittagsblume herkunftsbedingt trockene sowie sonnige bis vollsonnige Standorte. Am besten ist hier ein sandig-kiesiges oder kiesig-lehmiges Substrat geeignet, das gut durchlässig ist und deshalb Staunässe vorbeugt. Außerdem sollte der Boden nährstoff- bzw. humusarm sein. Stattdessen ist ein leichter Kalkgehalt empfehlenswert. Der optimale Boden-pH-Wert für Delosperma cooperi liegt zwischen 6,5 und 7,5 Punkten im neutralen Bereich.

Gute Pflanzpartner für die Rote Mittagsblume sind vor allem Blütenstauden und Zwergsträucher, die ähnlich gern in sonniger Lage stehen. Hierzu gehören vor allem Steingartenpflanzen wie

  • Duftsteinrich
  • Mauerpfeffer
  • Steinkraut
  • Schleifenblumen
  • Lobelien

Auch mit mediterranen Kräutern verträgt sich die Rote Mittagsblume gut, da sie ähnliche Standortanforderungen stellen. Eine Unterpflanzung von Bäumen oder größeren Sträuchern wird nicht empfohlen, da Delosperma cooperi hier nicht genügend Sonne abbekommt. Das beeinträchtigt insbesondere auch die auf Mittagssonne angewiesenen Blüten der Pflanze.

Rote Mittagsblume pflanzen

Rote Mittagsblume pflanzen
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Es ist ratsam, Rote Mittagsblumen erst nach den letzten Spätfrösten zu pflanzen. Der ideale Pflanzzeitpunkt liegt damit Ende Mai nach den Eisheiligen. Sollte der Boden nach der Pflanzung noch einmal nachfrieren, könnte das zum Absterben der exotischen Blumen führen.

Die einfachste Möglichkeit zur Bodenoptimierung für Delosperma cooperi ist die Ausbringung von Sukkulentenerde. Diese beinhaltet alle wichtigen Substratzusätze für Sukkulenten.

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Alternativ ist es natürlich auch möglich, das Substrat selbst zu mischen. Arbeiten Sie hierfür einfach etwas Kies, Sand und ggf. etwas Kalk in die Gartenerde ein. Eine gute Drainage aus Perlit oder Tonscherben verbessert ergänzend den Wasserablauf.

Delosperma cooperi besitzt eine Wuchsbreite von 20 bis 30 cm. Achten Sie daher auf einen angemessenen Pflanzabstand. Insgesamt sollten pro Quadratmeter nicht mehr als 10 bis 12 Pflanzen stehen. Besonders schön zur Geltung kommen Pflanzungen der Roten Mittagsblume in kleinen Tuffs, die ein kompaktes Polsterkissen schaffen.

Tipp: Es kann sinnvoll sein, die Rote Mittagsblume mitsamt Pflanzbehälter ins Beet zu pflanzen. Auf diese Weise lässt sie sich im Winter leicht wieder ausgraben und an einen – vor Niederschlag geschützten Ort – stellen. Aus diesem Grund wird die Sukkulente hierzulande gerne als Topfpflanze oder im Blumenkasten an geschützten Balkonstandorten kultiviert. Ausgedehnte Lichteinheiten sorgen ergänzend dafür, dass der Boden schnell abtrocknet.

Rote Mittagsblume Pflege

➔ Rote Mittagsblume gießen

Wie die meisten Sukkulenten steht auch die Rote Mittagsblume lieber trockener als zu nass. Staunässe ist deshalb unter allen Umständen zu vermeiden. Da die fleischigen Blätter der Sukkulente Wasser gut speichern können, ist Gießen auch nur selten nötig. Selbst in heißen Sommermonaten kommt Delosperma cooperi gut mit zeitweisen Trockenphasen zurecht.

Tipp: Anstatt zu gießen bietet sich bei Sukkulenten, wie der Roten Mittagsblume, die Bewässerung mittels Sprühaufsatz an. Der feine Sprühregen ist völlig ausreichend, um die Pflanze mäßig feucht zu halten.

➔ Rote Mittagsblume düngen

Auch in Sachen Nährstoffbedarf zeigt sich die Pflanze anspruchslos. Mehr noch führen zu viele Nährstoffe im Boden eher dazu, dass die Rote Mittagsblume an Blühfreudigkeit einbüßt. Ebenso erhöht sich durch Überdüngung die Krankheitsanfälligkeit der Sukkulente.

Gehen Sie daher bitte sehr sparsam mit Düngemitteln um oder verzichten Sie ganz auf die Düngung. Sollten Nährstoffgaben erfolgen, ist ein mineralischer Langzeitdünger für Sukkulenten zu wählen, der im Frühjahr nur einmal alle 6 Wochen in kleinen Portionen an die Pflanze abgegeben wird. Spätestens ab Juli ist die Düngung dann einzustellen.

➔ Rote Mittagsblume schneiden

Schneiden Sie die Rote Mittagsblume nur, um welke Pflanzenteile zu entfernen oder Stecklinge zu entnehmen. Alternativ zur Stecklingsvermehrung kann man die Rote Mittagsblume auch via Aussaat vermehren.

Rote Mittagsblume vermehren

➔ Rote Mittagsblume vermehren durch Stecklinge

Schneiden Sie zur Stecklingsvermehrung einfach einen gut entwickelten, ca. 10 cm langen Trieb ab und stecken Sie diesen in einen Topf mit Anzuchterde. Im Unterschied zu anderen Stecklingskulturen wird der Trieb nicht gegossen, sondern lediglich an einen lichtreichen Ort gestellt.

Für einen besonders buschigen Wuchs kann man die Stecklinge zusätzlich entspitzen. Nach etwa zwei bis drei Wochen ist der Steckling dann ausreichend bewurzelt und treibt aus. Belassen Sie den Trieb aber noch eine Weile im Topf, bis er kräftig genug für eine Auspflanzung ist.

➔ Rote Mittagsblume vermehren durch Aussaat

Lassen Sie hierfür beim Schnitt einfach ein paar welke Blütentriebe stehen und warten Sie ab, bis die Fruchtreife der Kapselfrüchte einsetzt. Das Saatgut wird dann bis zum nächsten Frühjahr an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort gelagert, bevor es an die Aussaat geht. Diese erfolgt entweder in Vorkultur von März bis April oder im Freiland, sobald die Temperaturen konstant über 20 °C klettern.

Wie schon bei den Stecklingen sollte die Anzucht nicht zu feucht gehalten werden, da die Samen ansonsten zu schimmeln anfangen. Eine Ausbringung der Jungpflanzen ist dann wie gewohnt nach den Eisheiligen möglich. Die jungen Pflänzchen werden im Beet auf einen Abstand von 10 bis 15 cm pikiert.

Rote Mittagsblume überwintern

Rote Mittagsblume überwintern
Die Rote Mittagsblume benötigt zum Überwintern einen trockenen Boden – © Aggi Schmid / Stock.adobe.com

Geht es um Staunässe, ist gerade die kalte Jahreszeit häufig ein Todesurteil für Rote Mittagsblumen. Denn was ihnen im Winter zu schaffen macht, sind weniger kühle Temperaturen. Vielmehr sorgen eisiges Schmelzwasser und ein anhaltend kalt-feuchter Boden dafür, dass die Sukkulente den Winter nicht übersteht. Kahlfrost tut dann sein übriges und lässt die aufgeweichten Wurzeln absterben. Stellen Sie also sicher, dass Delosperma cooperi in den Wintermonaten unter allen Umständen trocken steht.

Überwinterung im Beet Eine Abdeckung mit Reisig und Gartenvlies kann Beetkulturen helfen, durch den Winter zu kommen. Das Vlies isoliert den Boden und verhindert so, dass er zu stark durchfriert. Eine Schicht Reisig darüber wehrt ergänzend Schmelzwasser ab.
Überwinterung im Topf Besser als das Überwintern im Beet ist bei Delosperma cooperi eine Überwinterung im Topf. Diesen stellen Sie entweder in den Wintergarten oder an einen geschützten Außenstandort (z.B. Balkon oder Veranda). Bei der Verwahrung im Freiland muss der Topf zusätzlich mit Kokosmatten oder Gartenvlies umwickelt werden. Auf diese Weise ist die Topferde gut isoliert und vor Frost geschützt. Um von unten in das Substrat einziehende Kälte fernzuhalten, sollten Sie den Topf außerdem auf Styropor oder Holzklötze stellen.

Schadbilder an der Roten Mittagsblume

Schadbilder entstehen an Delosperma cooperi vielfach durch Pflegefehler. Vor allem eine Überwässerung und die dadurch entstehende Staunässe führen häufig zu Wurzelfäule. Wird das Problem rechtzeitig erkannt, kann man manche Pflanzen noch durch ein sofortiges Umpflanzen in ein trockenes Substrat retten. Oftmals ist die Wurzelfäule aber bereits zu weit fortgeschritten, sodass die Pflanze abstirbt. Achten Sie deshalb gewissenhaft darauf, die Pflanze niemals zu übergießen.

Fleischige Sukkulentenblätter sind im Garten grundsätzlich ein gefundenes Fressen für Schnecken. Insbesondere Jungpflanzen der Roten Mittagsblume sind anfällig für Schneckenfraß. Abhilfe schafft entweder ein Schneckenzaun oder biologisches Schneckenkorn

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Tipp: Auch Sprühungen mit Begonien-Jauche oder Alaunwasser können helfen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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