Wer gerne noch mehr Fuchsien haben möchte, muss sie nicht im Gartenfachmarkt kaufen. Sie können Fuchsien auch ganz einfach über Stecklinge vermehren.

Fuchsie durch Stecklinge vermehren
Stecklige können Sie zwei mal im Jahr schneiden – © IKvyatkovskaya / stock.adobe.com
Die Fuchsie ist eine der wenigen Balkonblumen, die im Schatten üppig blühen. Ein guter Grund, um mehr aus Ihrer Fuchsie zu machen. Schon eine einzige Pflanze liefert genug Stecklinge, um im nächsten Jahr für eine tolle Blütenpracht auf dem Nordbalkon zu sorgen. Die Stecklingsvermehrung gelingt zum Beispiel immer und erfordert nur wenig Aufwand.

Zwei gute Zeitpunkte für den Stecklingsschnitt

Von der Fuchsie können Sie im Frühjahr und im Herbst Stecklinge abnehmen. Der Unterschied: Frühjahrsstecklinge sind noch weich und bewurzeln besonders schnell. Herbststecklinge sind bereits leicht verholzt und bewurzeln besonders sicher. Man nennt die beiden Varianten auch „weiche“ und „harte“ Stecklinge.

So vermehren Sie Fuchsien über Stecklinge

Schritt 1 – Stecklinge gewinnen

➜ weiche Stecklinge im Frühjahr schneiden:

Dafür schneiden Sie Triebe mit mindestens zwei oder drei Blattpaaren zwischen zwei Blattknoten ab. Wenn der Steckling bereits Knospen oder Blüten hat, brechen Sie diese vorsichtig heraus. Kürzen Sie ihn nun unterhalb des Blattknotens nochmals. Unter dem Blattknoten sollten sich noch ungefähr zwei bis fünf Millimeter Stiel befinden. Dieser zweite Schnitt muss mit einem sehr scharfen Messer gemacht werden, ohne dass Sie die Schnittstelle quetschen. Danach nicht mehr berühren, denn es geht darum, eine ganz frische und saubere Schnittstelle zu haben. Die Wurzeln wachsen aus den Augen der Blattknoten. Deshalb muss der unterste Blattknoten verletzungsfrei sein. Damit die Bewurzelung gut klappt, sollte der Blattknoten immer mit Erde bedeckt sein.

➜ harte Stecklinge im Herbst gewinnen:

Leicht verholzte Triebe sind am besten geeignet. Sie werden allerdings nicht abgeschnitten, sondern unterhalb eines Blattknotens schräg nach unten abgerissen. Zusammen mit dem Steckling reißen Sie eine Rindenzunge von der Mutterpflanze ab, also darauf achten, dass sich mit dem Abriss ein Stückchen Rinde vom Stiel löst. Verholzte, harte Herbststecklinge, die auf diese Art gewonnen werden, nennt man auch Risslinge. Wenn das nicht gelingt, können Sie den Steckling notfalls auch mit dem Messer schneiden.

Tipp für beide Stecklingsarten:
Damit die Wurzelbildung angeregt wird, soll über die noch vorhandenen Blätter möglichst wenig verdunstet werden. Sie können nachhelfen, indem Sie die unteren Blätter am Steckling entfernen, die oberen halb abschneiden.

Schritt 2 – Stecklinge in Anzuchterde pflanzen

Setzen Sie die Stecklinge nun in eine Anzuchterde, die möglichst wenig Nährstoffe enthält. Halten Sie die Erde anschließend immer leicht feucht. Günstig ist auch eine Glasplatte oder Folie über dem Topf. Achten Sie darauf, die Abdeckung regelmäßig zu lüften, damit sich kein Schimmel bildet.

Das Gefäß steht am besten an einem hellen, nicht sonnigen Ort bei einer Temperatur von 18 bis 20 Grad. Wurzeln bilden sich dann nach ungefähr drei bis vier Wochen.

Schritt 3 – Pflänzchen umsetzen

Wenn die Triebspitze sehr prall aussieht und der Steckling zu wachsen beginnt, sind das sichere Zeichen dafür, dass sich Wurzeln gebildet haben. Setzen Sie die neuen Pflänzchen nun in größere Töpfe. Pflanzen aus Frühjahrsstecklingen dürfen gleich ins Freie übersiedeln, aber bitte langsam an die frische Luft gewöhnen. Kleine Fuchsien aus Herbststecklingen überwintern Sie hingegen am besten im Haus. Lesetipp: Fuchsien überwintern: Wichtige Hinweise zu Standort und Nährstoffversorgung.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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