Gardenien überzeugen mit ihren strahlend weißen und duftenden Blüten. Kein Wunder, wenn Hobbygärtner mehr als nur eine Pflanze davon besitzen möchten. Hier die gute Nachricht: Gardenien vermehren ist ein Kinderspiel.

Wer die attraktiven Tropenpflanzen bei der Blüte beobachtet, spielt vielleicht mit dem Gedanken, für Nachwuchs am Blumenfenster zu sorgen und die Gardenie (Gardenia jasminoides) zu vermehren. Diesen Gedanken weiterzuverfolgen und nicht zu verwerfen, lohnt in zweierlei Hinsicht.

Die hübschen Pflanzen sind in jedem Fall ein Gewinn und die Vermehrung ist unkomplizierter, als man es vielleicht bei einer exotischen Pflanze annimmt. Wie Sie die Gardenie erfolgreich vermehren, erfahren Sie nun im Einzelnen.

Es gibt zwei Möglichkeiten, Gardenien selbst zu ziehen:

  • durch Stecklinge
  • durch Samen

Aus den Tropen ins Wohnzimmer

In ihren tropischen Ursprungsgebieten gedeiht die Gardenie als buschige, frei wachsende Pflanze und kann dort beeindruckende Höhen von bis zu 1,5 Metern erreichen. In gemäßigteren Klimazonen, wie bei uns, wird die Gardenie vorwiegend als Zimmerpflanze gepflegt. Hier erreicht sie gewöhnlich nur etwa 75 Zentimeter, bleibt also deutlich kompakter.

Info: Die Gardenie gilt als leicht giftig, vor allem für Haustiere wie Katzen und Hunde. Bei Menschen verursacht sie normalerweise keine ernsthaften Probleme. Trotzdem ist es ratsam, besonders vorsichtig zu sein, wenn Kinder im Haushalt leben.

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung durch Stecklinge in Stichworten:

  1. Steckling schneiden
  2. Schnittstelle abtrocknen lassen
  3. eventuell Bewurzlungspulver einsetzen
  4. Steckling in kalkfreies, nährstoffreiches Substrat setzen
  1. Plastikhaube über den Steckling stülpen
  2. Steckling gleichmäßig feucht halten
  3. Bewurzlung erfolgt nach etwa vier Wochen

Zeitpunkt

Die beste Zeit für die recht unkomplizierte Methode der Stecklingsvermehrung ist der Frühling, da die Pflanzen in dieser Zeit kräftig wachsen. Idealerweise wählen Sie Teile der Pflanze aus, die gesund sind und mehrere Blüten tragen.

Steckling vorbereiten und einpflanzen

Stecklinge sind hier optimalerweise 10 Zentimeter lang und haben mindestens zwei bis drei Blattknoten. Ein schräger Schnitt direkt unterhalb eines Knotens fördert die Wurzelentwicklung.

Tipp: Um die Bewurzlung voranzutreiben, tauchen Sie die Stecklinge in Bewurzlungspulver.

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Ganz wichtig bei der Anzucht ist die Verwendung von kalkfreier Erde. Dabei hat sich besonders ein Torf-Sand-Gemisch, dem Kompost zugegeben wurde, bewährt. Die Stecklinge werden, nachdem die Schnittstellen kurz antrocknen konnten, in das Substrat eingebracht.

Klima

Um das ideale Klima für die Bewurzlung herzustellen, sind die Stecklinge mit Plastikhauben zu versehen. An einem warmen und hellen Standort wird es etwa einen Monat dauern, bis die ersten neuen Triebe eine erfolgreiche Bewurzelung aufweisen.

Können Stecklinge auch zu einem anderen Zeitpunkt geschnitten werden?

Einige Gärtner schwören darauf, Stecklinge von der Gardenie im Spätsommer oder im Spätwinter zu schneiden. Da der Schnitt nach der Blüte erfolgt, besitzen die Stecklinge folglich auch keine Knospen. Die Stecklinge sollen in einer Länge von etwa acht bis zehn Zentimetern geschnitten werden und bei etwa 25 Grad bewurzeln. Zu einer Bewurzelung kommt es bei dieser Methode in circa drei Wochen.

Vermehrung durch Samen

Nahaufnahme der Frucht einer Gardenie.
Die Gardenie ist leicht giftig, wobei die höchste Konzentration in den Früchten enthalten ist. | © Anna / stock.adobe.com

Samen ernten und einpflanzen

Gardeniensamen sind in den kleinen, länglichen Früchten zu finden, die sich nach der Blütezeit an der Pflanze entwickeln. Sobald diese vollständig ausgereift sind, können die Samen entnommen werden. Um ihre Keimfähigkeit zu erhalten und Schimmelbildung vorzubeugen, werden die Samen häufig nach der Ernte getrocknet.

Vor der Aussaat werden die Samen 24 Stunden lang in Wasser gelegt. Dabei wird die harte äußere Schale der Samen aufgeweicht und der Keimprozess aktiviert. Nach dem Einweichen können die Samen in feuchter Anzuchterde ausgesät werden.

Für diejenigen, die nicht direkt von einer vorhandenen Pflanze ernten können, besteht die Möglichkeit Gardeniensamen zu bestellen. Die Vermehrung durch Samen kann ganzjährlich durchgeführt werden. Dabei ist die Anzuchterde immer gleichmäßig feucht zu halten.

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Klima

Beste Bedingungen finden die Samen bei einem feuchtwarmen Klima vor. Dieses lässt sich improvisieren, indem die Saatschale mit einer Folie oder Plastikhaube abgedeckt wird. Ein heller Standort und gleichbleibende Temperaturen um 24 Grad begünstigen die Keimung.

Tipp: Damit sich auf dem Substrat kein Schimmel bildet und das Risiko für Schädlinge wie Spinnmilben minimiert wird, ist die Abdeckung der Saatschale täglich zu lüften.

Die Aufzucht durch Samen geschieht weniger zuverlässig, als die Stecklingsvermehrung. Daher sollten mehrere Samen verwendet werden, um letztlich doch zum Erfolg zu kommen. Zeigen sich die ersten Triebe, kann von einer erfolgreichen Vermehrung ausgegangen werden, das kann allerdings bis zu drei Monaten dauern.

Was geschieht mit den jungen Pflanzen?

Stecklinge erfolgreich vermehrt – und nun?

Treiben die Stecklinge aus, sollten sie für einige Zeit im ursprünglichen Pflanzgefäß bleiben, damit die Wurzeln noch etwas kräftiger werden und beim Umpflanzen nicht verletzt werden. Junge Pflanzen sind diesbezüglich besonders empfindlich.

Nach etwa drei Monaten dürften sich ausreichend kräftige Jungpflanzen gebildet haben. Jetzt erfolgt die Verpflanzung in separate Pflanzgefäße. Der Pflanztopf sollte nicht zu groß gewählt werden. Es ist üblich, junge Gardenien in ihrem ersten Standjahr mehrmals umzupflanzen.

Ein warmer und heller Standort wird beibehalten. Bewässert wird nun etwas weniger. Die Erde darf nicht austrocknen und es darf auch nicht zur Bildung von Staunässe kommen. Werden junge Pflanzen zu intensiv bewässert, kann dies schnell zum Faulen des Stecklings führen. Die Wurzeln sind besonders empfindlich und können mit einem zu viel an Nässe nicht umgehen.

Samen erfolgreich vermehrt – und nun?

Die Vermehrung durch Samen ist zwar etwas langwieriger, aber zeigen sich hier die ersten Triebe, kann ebenfalls von einem Erfolg gesprochen werden. Die Keimlinge werden in der Saatschale belassen, bis sich mehrere Blattpaare ausgebildet haben.

Jetzt werden die kräftigsten Sämlinge herausgegriffen und in eigene Pflanzgefäße umgesetzt. Die weitere Kultivierung erfolgt, wie bei der Vermehrung durch Stecklinge bereits beschrieben.

Junge Gardenien düngen

Junge Pflanzen, die aus Samen oder Stecklingen gewachsen sind, benötigen anfangs weniger Nährstoffe als etablierte Pflanzen, da sie sich noch im empfindlichen Wachstumsstadium befinden. Zu viel Dünger kann die jungen Wurzeln beschädigen und das Wachstum hemmen.

Sobald die Gardenien kräftig genug sind, werden sie von März bis August alle zwei Wochen mit einem speziellen Azaleen- oder Rhododendrondünger versorgt. Dieser Dünger eignet sich ideal für Gardenien, da sie sauren Boden bevorzugen. Zudem schützt das Eisen, vor Vergilbungen der Blätter.

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Gartentipp des Tages!

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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