Der Gemeine Hohlzahn ist ein weiterer Beweis dafür, dass Heilpflanzen optisch nicht immer extravagant sind. Die sehr einfach aussehende Pflanze ist dank ihrer Inhaltsstoffe gegen verschiedene Leiden einsetzbar und daher immer häufiger im heimischen Garten anzutreffen.

Seine Heimat hat der Gemeine Hohlzahl überall in Europa, er vermehrt sich durch Selbstaussaat und ist winterhart. Seine blass rosa Blüten erscheinen zwischen Juni und August.
Kurzer Steckbrief zum Gemeinen Hohlzahn
Familie | Lippenblütler (Lamiaceae) |
Wuchshöhe | ca. 20 bis 70 cm |
Wuchsform | gerade wachsender, mit Borsten behaarter Stängel, der mit schwach behaarten Blättern besetzt ist |
Standort | Sonne bis Halbschatten |
Boden | stickstoffreicher, basischer Boden mit viel Torf, mäßig nährstoffreic |
Besonderheiten | enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe wie Kieselsäure, Gerb- und Bitterstoffe |
Überwinterung | Samen frosthart |
Von der Wildpflanze in den Garten
Der Gemeine Hohlzahn ist vorwiegend in der Wildnis aufzufinden, wo er hauptsächlich inmitten von Unkraut wächst. Besonders leicht siedelt er sich auf Äckern an oder im Wald an, wo man ihn in der Nähe von Zäunen oder am Wegesrand findet.
Im Garten sollte das Heilkraut in einen stickstoffreichen Boden, der nur wenige Nährstoffe bietet, gesetzt werden. Der Boden darf ohne weiteres auch etwas saurer sein. Besonders vorteilhaft ist ein hoher Torfgehalt. Wichtig ist dagegen sein Standort, der sich in der Sonne oder im Halbschatten befinden sollte.
Die Fruchtreife wird zwischen August und September erreicht. Im Garten muss man nicht viel beachten, selbst bei dem Erhalt der Pflanze nicht. Denn sie vermehrt sich mittels Selbstaussaat. Dabei können die Samen nach dem Abwerfen problemlos den Winter überstehen, denn sie sind frosthart. Eine besondere Art der Überwinterung ist beim Gemeinen Hohlzahn nicht erforderlich.
Der Gemeine Hohlzahn als Heilpflanze

- Schwellungen
- Hautkrankheiten
- Husten und Heiserkeit
Gerne wird das Kraut auch in den Salat gegeben oder in den Kräuterquark. Durch die ätherischen Öle wirkt die Pflanze schleimlösend, auf der Haut ist sie adstringierend. Zudem werden Krämpfe zuverlässig gelöst.
Die Blätter werden idealerweise zwischen Mai und Oktober geerntet, die Blüten sind ohne Bedenken essbar und eine schöne Dekoration im Salat. Früher stellte man aus den Samen ein zartbitteres Öl her. Heute noch ist es möglich, die Samen zu quetschen und sie anschließend in heißem Wasser einzulegen. Auf diesem Weg setzen sie das Öl frei, welches man anschließend abschöpfen kann.
Generell hat der Gemeine Hohlzahn einen etwas bitteren, aber würzigen Geschmack. Die Blüten schmecken hingegen neutral und leicht süßlich. Durch den bitteren Geschmack ist die Zutat häufig in grünen Smoothies – neben Vogelmiere und anderen Zutaten – zu finden, die den Geschmack deutlich aufwerten.
Vorsicht: Verwechslungsgefahr
Die wilde Ernte des Gemeinen Hohlzahns sollte man mit Vorsicht genießen. Denn er wird nur allzu gerne mit anderen Hohlzahn-Arten verwechselt, die unter Umständen giftig sein können.
Besonders häufig verwechselt man den Gemeinen Hohlzahn mit dem Weichhaarigen Hohlzahn. Ein typisches Merkmal von diesem besteht in den größeren Blüten, die nicht nur weiter aus dem Kelch herausschauen. Ebenso sind die Stängel mit weichen Haaren versehen, die dem Gewächs ihren Namen verleihen.