Rau und zugleich niedlich – Die Sommerstaude Anchusa azurea besticht durch eine ungewohnte Kombination von Eigenschaften und präsentiert dezente, kleine Blüten.

Große Ochsenzunge
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Bei der Großen Ochsenzunge handelt es sich um ein Staudengewächs, das den Hochpunkt seiner Blütezeit im Juni und Juli hat. Vereinzelt blüht die Staude sogar bis in den September hinein. In diesen Monaten überdecken zahlreiche blaue, fünfblättrige Blüten die behaarten Stämme und dunkelgrünen Blätter der Staude. Mit einer Höhe von 40 bis 130 cm und einer Breite von 50-60 cm weist die Anchusa azurea einen horstigen Wuchs auf. Die schalenförmigen Blüten wachsen an aufrechten Blütenstielen. Sie erinnern an große Vergissmeinnichtblüten und wirken durch einen kleinen weißen Punkt in der Blütenmitte sehr zierlich und hübsch. Im Herbst wirft die Staude ihr Laub ab und bereitet sich auf die Überwinterung vor.

Große Ochsenzunge (Anchusa azurea)
Wuchs: bogiger Blattschopf, aufrechte Blütenstiele, horstig
Wuchshöhe: 40 – 130 cm
Wuchsbreite: 50 – 60 cm
Verwendung: Bienenweide, Freiflächen, Rabatten
Standort: Sonne
Boden: trocken bis feucht, durchlässig, nährstoffreich
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Pflege der Großen Ochsenzunge

Durch ihre prächtigen Blüten kann die Große Ochsenzunge in gemischten Staudenbeeten ihre volle Wirkkraft entwickeln und den Garten etwas farbenfroher gestalten. Damit Ihre Anchusa azurea prächtig gedeiht, gilt es einige Pflegehinweise zu beachten.

Anpflanzen und Rückschnitt

Die beste Zeit, die Staude anzupflanzen liegt zwischen März und November. Für ein optimales Ergebnis sollten nicht mehr als drei bis fünf Pflanzen mit einem gleichmäßigen Abstand (optimalerweise 55 cm) auf einen Quadratmeter gepflanzt werden. Achten Sie darauf, dass keine anderen Pflanzen auf dieser Fläche der Großen Ochsenzunge in die Quere kommen, denn sie benötigt viel Platz für ihre Wurzeln. Die Pflanze wächst relativ hoch, weshalb sie auf Freiflächen und in naturnahen Gärten besonders gut zur Geltung kommt.

Tipp: Ein Rückschnitt zum Winter ist nicht zwingend notwendig.

Die Große Ochsenzunge liebt einen nährstoffreichen und kalkhaltigen Boden, der frisch und luftig ist. Ist der Boden zu sauer, wird die Staude nicht gut gedeihen. Ihre Blüten bieten Nahrung für Insekten, sodass sie sich ebenfalls als Bepflanzung für eine Bienenweide eignet.

Gießen und Düngen – Welche Ansprüche hat die Große Ochsenzunge?

Die Staude kommt mit relativ wenig Wasser aus und gedeiht somit in einem trockenen bis mäßig feuchten Boden. Sollte es längere Zeit nicht regnen, können Sie die Pflanze regelmäßig leicht bewässern. Geben Sie aber darauf acht, dass keine Staunässe entsteht. Diese hätte negative Folgen für die Große Ochsenzunge. Sie kommt zudem ohne Dünger aus und stellt daher keine großen Anforderungen an ihren Gärtner.

Überwinterung und Frostschutz für die Große Ochsenzunge

Bei der Großen Ochsenzunge handelt es sich um eine mehrjährige Pflanze, die lediglich etwas Hilfe beim Überwintern benötigt, um im nächsten Jahr mit der gleichen Blütenpracht glänzen zu können. Im Herbst zieht sich die Pflanze selbstständig in den Boden zurück. Der Gärtner hat daher keinen Aufwand durch einen nötigen Rückschnitt, kann diesen aber vornehmen, um die Pflanze für den europäischen Winter abzuhärten. Auf jeden Fall benötigt der pflanzliche Sonnenanbeter im Winter einen Schutz vor Kälte und Frost. Zu diesem Zwecke verteilen Sie am besten eine dicke Laubschicht oder Reisig auf dem Wurzelbereich. Der Frostschutz bleibt bis zum nächsten Frühjahr liegen und kann entfernt werden, sobald nicht mehr mit Nachtfrösten zu rechnen ist.

Der perfekte Standort für die Große Ochenzunge: sonnig und trocken

Als Sommerstaude liebt die Große Ochsenzunge das Sonnenlicht. Wählen Sie einen Standort, der mehrere Sonnenstunden am Tag genießt. Diese Stunden in der strahlenden Sonne sind eine Grundvoraussetzung für die Blütenpracht der Anchusa azurea. Im Schatten gedeiht die Staude eher kläglich, weshalb wenigstens Halbschatten mit einigen Sonnenstunden anzustreben ist.

Nachbarpflanzen

Für jeden Gärtner ist es ein großes Lob, wenn die Pflanzung seines Gartens ein eindrucksvolles Gesamtkonzept vermittelt. Die farbenfrohen Vorteile der Großen Ochsenzunge lassen sich besonders schön mit Pflanzpartnern in Szene setzen, die gelbe, weiße oder rosafarbene Blüten haben. Orientalischer Mohn und die Große Ochsenzunge wirken zusammen sehr harmonisch und bilden einen auffälligen Kontrast, der im Gedächtnis bleibt.

Vermehrung der Großen Ochsenzunge

Wer nicht genug von seiner Anchusa azurea bekommt und gern mehrere dieser farbenfrohen Gewächse hätte, kann diese im Frühjahr vegetativ vermehren. Hierzu teilen Sie die Staude bestenfalls im März und pflanzen die Teile an unterschiedlichen Orten ein. Alternativ können Sie die Pflanze mit einem Wurzelsteckling vermehren oder frische Samen aussäen. An einem optimalen Standort sät sich die Pflanze auch selbst aus und verbreitet sich eigenständig.

Schädlinge an er großen Ochsenzunge

Gute Nachrichten für alle Gärtner, denen Schädlinge zu schaffen machen: Die Große Ochsenzunge ist sehr robust und wird selten bis nie von Parasiten oder Krankheiten befallen. Zu einem Problem kann sich allerdings zu viel Nässe entwickeln, sodass Pilze die Wurzeln befallen. Die Folge: Wurzelfäulnis. Gießen Sie daher ihre Stauden mit Bedacht und entfernen Sie regelmäßig verwelktes Blattwerk. Wenn diese Hinweise beherzigt werden, wird es der Staude über viele Jahre hinweg gut gehen und sie wird prächtig wachsen.

Auf einen Blick

Wuchshöhe: bis zu 130 Zentimeter
Blüte: blau, fünfblättrig, schalenförmig
Blütezeit: Juni bis September
Anpflanzen März bis November
Standort: sonnig, trocken
Boden: luftig, nährstoffreich, kalkhaltig
Gießen: mäßig
Düngen: nicht notwendig
Überwinterung: mit Laub oder Reisig abdecken
Gefahren Staunässe, Wurzelfäulnis
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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