Der Haselnussbaum gehört zu den eher pflegeleichten Gehölzen und muss nicht unbedingt geschnitten werden. Doch ab und an sollte auch er mal in Form gebracht werden.

Haselnussbaum
Haselnussbaum nur alle 2 – 3 Jahre schneiden | © Marc / stock.adobe,.com
Der Haselnussbaum gehört zu den wohl anspruchslosesten Gehölzen, die Sie in Ihrem Garten pflanzen können (Lesetipp: Haselnussbaum – Anbau und Pflege). Nur der Haselnussbohrer kann ihm manchmal zu schaffen machen. Grundsätzlich muss er auch nicht geschnitten werden, außer Sie möchten ihn in einer bestimmten Form halten. Anders sieht es da schon aus, wenn der Haselnussbaum plötzlich sehr groß geworden ist. Der Haselnussbaum kann schließlich innerhalb kurzer Zeit sehr üppig wachsen. Steht ihm dann nicht mehr genügend Platz zur Verfügung, so sollte sogar ein Rückschnitt erfolgen. Ist die Pflanze schon sehr alt, so können Sie ihm vor dem ersten Austrieb des Laubes auch einen Verjüngungsschnitt gönnen.

Soll lediglich der natürliche Wuchs erhalten bleiben, so genügt es, wenn Sie den Baum von Zeit zu Zeit auslichten. Dazu müssen Sie einfach die trockenen und alten Triebe in der Nähe des Bodens abschneiden. Bei der Korkenzieherhaselnuss ist es hingegen so, dass sie ja ihre typische Wuchsform hat. Hier reicht es aus, wenn Sie ab und zu die Wildtriebe am Wurzelstock entfernen.





Den richtigen Zeitpunkt wählen

➔ Zeitpunkt für den Formschnitt:

Grundsätzlich ist zu sagen, dass Sie Ihren Haselnussbaum überhaupt nicht schneiden müssen. Möchten Sie ihn dennoch in Form bringen, so reicht es vollkommen aus, wenn Sie diese Arbeiten alle zwei bis drei Jahre durchführen. Dabei ist dann jedoch der richtige Zeitpunkt wichtig. Da diese Bäume schon viel früher als andere blühen, nämlich bereits im Februar oder März, sollte der Formschnitt auf jeden Fall schon im Winter erfolgen.

Das Gute dran ist, dass das Holz zu diesem Zeitpunkt recht trocken ist, so dass es nicht so stark blutet, weil sich der Saft überwiegend in den Wurzeln des Baumes befindet. Außerdem haben Sie dann auch einen viel besseren Überblick, da noch keine Blätter die Zweige verdecken.

➔ Zeitpunkt für den Verjüngungsschnitt:

Möchten Sie den Baum verjüngen, nehmen Sie den Schnitt am besten über insgesamt drei Jahre verteilt vor. Zwischen Oktober und März sollten Sie etwa ein Drittel aller Zweige auf etwa 40 cm kappen. Im zweiten Jahr folgt dann die Hälfte der noch verbliebenen Zweige und im dritten Jahr anschließend der Rest.

➔ Sonderfall Korkenzieherhaselnuss:

Bei der Korkenzieherhaselnuss sind die Zweige gewunden. Von der Basis gerade nach oben wachsende Zweige können diese Optik stören. Also schneiden Sie diese am besten ab. Hier müssen Sie sich an keinen festen Zeitpunkt halten. Sie können diese Zweige einfach ganzjährig abschneiden.

Tipps für den Rückschnitt der Haselnuss

➔ Tipp 1 – die richtigen Teile entfernen:

Möchten Sie Ihren Haselnussbaum zurückschneiden, so kommt es darauf an, die richtigen Teile zu entfernen. Die Pflanze kann sehr üppig wuchern. Um ein Zuwachsen zu verhindern, am besten zunächst einmal die Triebe vom Stamm entfernen. Sprossen vom Boden sollten Sie auch unbedingt entfernen, sonst haben Sie unter Umständen bald einen zweiten Baum direkt daneben. (Lesetipp: Haselnussstrauch vermehren – 3 Möglichkeiten mit Anleitungen vorgestellt)

Aber nicht nur die Triebe sollten beim Rückschnitt Beachtung finden. Auch alte, abgestorbene Äste innerhalb der Baumkrone müssen entfernt werden. Das gewährleistet, dass im Frühling und Sommer mehr Licht an die Pflanze kommt.

➔ Tipp 2 – Haselnussbaum klein halten:

Die Haselnuss kann durchaus eine Höhe von bis zu 10 Metern erreichen. Möchten Sie sie also kleiner halten, so müssen Sie rechtzeitig eingreifen. Für den Erhaltungsschnitt also etwa ein Drittel der alten Triebe direkt an der Basis kappen. Das gilt auch für die blühfaulen und abgestorbenen Triebe der Pflanze. Nur so können sich die frischen Triebe ungehindert entwickeln, weil ausreichend Platz zur Verfügung steht. Schneiden Sie die Haselnuss auf diese Weise etwa alle zwei Jahre zurück, so bleibt der Baum gesund und blühfreudig.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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