Hasenglöckchen vermehren sich von selbst. Wir erklären Ihnen, wie Sie die natürliche Vermehrung eindämmen und das Hasenglöckchen kontrolliert vermehren können.

Hasenglöckchen vermehren
© Wiltrud – Fotolia.com

Wer einen strahlenden Frühlingsboten für seinen Garten sucht, der mit seiner Blüte die wärmeren Jahreszeiten eröffnet und dabei durch schöne Farben und ein blühendes, sattes Grün verzückt, setzt oftmals auf das Hasenglöckchen (Hyacinthoides). Die bis zu 40cm hoch wachsende Pflanze ist neben der Tulpe oder Narzisse als Frühlingsbote sehr beliebt und zeichnet sich unter anderem durch die glockenförmigen Blütenansammlungen aus, die große Grasflächen im Garten bedecken können. Wer diese Pflanze mag und sie wegen ihrer pflegeleichten Eigenschaften in noch mehr Zonen des Gartens halten möchte, kann diese ganz einfach vermehren – wie das geht, möchten wir in den folgenden Absätzen beschreiben.





Hasenglöckhen – wichtige Eigenschaften

Obwohl das Hasenglöckchen recht niedlich und zierlich wirkt, ist die Pflanze durchaus ein wenig gemein: Denn sie kann die Haut bei Berührung oder beispielsweise dem Abtrennen der Blüten reizen und irritieren, als würde man allergisch auf das Gewächs reagieren. Das liegt an den teilweise sogar giftigen Inhaltsstoffen der Pflanze, die beim Verzehr sogar für Erbrechen, Schwindel und Krämpfe sorgen können und daher keineswegs essbar sind. Obwohl das Hasenglöckchen eine sehr pflegeleichte Pflanze darstellt, muss bei der Pflege so manches beachtet werden – beispielsweise, dass eine lange Trockenheit der Zwiebel, der Pflanze gar nicht gut bekommt.

Weitere Fakten über das Hasenglöckchen

  • Blüten können rosa, blau oder weiß gefärbt sein
  • die Pflanze duftet während der Blüte sehr zart und frisch
  • es handelt sich hierbei um ein Krautgewächs mit dünnen langen Blättern, die spitz zulaufen
  • wird idealerweise im Herbst gepflanzt
  • kann sowohl im Blumentopf, als auch im Garten gehalten werden
  • sehnt sich nach viel Licht, aber keiner starken Sonne
  • Boden sollte feucht sein, aber nicht zu nass
  • Pflanze gedeiht unter Holzgewächsen besonders gut

Das Gute an der Pflanze ist, dass sie weder Dünger benötigt, noch geschnitten oder auf besondere Weise überwintert werden muss – der Gärtner hat also recht wenig Arbeit mit ihr. So reichen ihr beispielsweise die Blätter der letzten Blütezeit aus, um im nächsten Frühling ausreichend Nährstoffe zum Wachsen zu erhalten – Dünger kann daher komplett weggelassen oder nur in Form von Kompost zugegeben werden.

Hasenglöckchen vermehren

Eigentlich denken Besitzer des Hasenglöckchens eher weniger an das eigenhändige Vermehren der Pflanze – und das hat auch einen guten Grund. Denn wer sie schon einige Jahre beobachtet und gepflegt hat, weiß, dass sich das Hasenglöckchen sehr gut von alleine vermehrt und bei idealen Bedingungen oft sogar so stark ausbreitet, dass Gärtner sie darin eher stoppen wollen. Dies schafft die Pflanze durch ihre Kapselfrüchte, die die Samen des Gewächses darstellen. Ist die Blüte beendet, verteilen sich die Samen sehr leicht in der Umgebung und gedeihen im nächsten Frühling sehr schnell. Es kann dadurch also passieren, dass das Hasenglöckchen ganze Rasenbereiche oder Teile des Gartens einnimmt, obwohl das so vielleicht gar nicht geplant war.

Möchte man diese rasante und recht unkontrollierte Vermehrung verhindern, sollte man die Blüten der Pflanze nach der Blütezeit rechtzeitig abtrennen. So verteilen sich die Samen nicht, sodass sich die Pflanze nur noch über Tochterzwiebeln vermehren kann. Dieser Vorgang läuft aber längst nicht so rasant ab und betrifft nur den Platz unmittelbar neben der Mutterpflanze – während die Samen sich theoretisch im gesamten Garten verteilen können, wenn die Bedingungen günstig sind.

Hasenglöckchen selbst vermehren

Möchte man das Hasenglöckchen an geplanten Standorten vermehren und in diversen Gartenbereichen ausbreiten, lässt sich dies auf zwei Wegen erledigen:

  1. Aussaat der gesammelten oder gekauften Samen
  2. Vermehren durch Teilung der Zwiebeln

In beiden Fällen gilt, dass die Aussaat im Herbst oder zumindest dem späten Sommer erfolgen sollte, damit die Pflanze im Frühjahr wachsen und gedeihen kann. Wissen sollte man aber, dass das Blühen der Pflanzen oft erst nach dem zweiten oder dritten Jahr des Wachstums beginnt, sodass man im ersten Frühling noch nicht mit Blüten und dem zarten Duft der Pflanze rechnen kann.

❶ Hasenglöckchen vermehren durch Samen

Hat man Samen des Hasenglöckchens gesammelt bzw. gekauft, können diese direkt im Garten ausgesät werden. Dies geschieht bestenfalls im Herbst, da sie dann einer Kälteperiode ausgesetzt sind, die das Wachstum im Frühling erst ermöglichen kann. Bedingung für die erfolgreiche Vermehrung ist, dass sich die Samen an ihrem Ort der Aussaat sehr wohl fühlen. Hier sollte es hell und feucht sein, aber nicht zu nass und heiß. Daher lohnt es sich meist, die Samen dort auszustreuen, wo sich Hecken oder andere Gehölze befinden und die Samen auch ein wenig Schatten erhalten.

❷ Hasenglöckchen vermehren durch Teilung

Mit der Zeit entwickeln die Zwiebeln der Hasenglöckchen Tochterzwiebeln, die direkt an der Mutterpflanze wachsen und gedeihen. Möchte man das Hasenglöckchen vermehren, indem man es teilt, gilt es, die Zwiebeln zu trennen. Dies geschieht bestenfalls im Herbst, wenn das Laub der Pflanze bereits gelb gefärbt und verwelkt ist. Die Pflanze ist zunächst im Gesamten aus dem Boden zu graben und dann vorsichtig herauszuheben. Hierbei trägt man besser Handschuhe, um sich vor diversen Reizungen der Pflanze auf der Haut zu schützen und deren Stoffe nicht aus Versehen zu den Schleimhäuten, wie der Nase, zu übertragen. Man trennt Mutter- und Trochterzwiebel mit einem scharfen Messer voneinander und pflanzt beide danach wieder ein. Die Tochterpflanze ist nun genauso zu behandeln, wie man die bereits erwachsenen Hasenglöckchen ohnehin schon pflegt.

Wenn man das Hasenglöckchen durch Teilung vermehren möchte, sollte man sich bereits beim Pflanzen der Muttergewächse darauf konzentrieren, diese dort zu pflanzen, wo die Zwiebel sich ungestört entwickeln kann. Der Boden sollte also größtenteils in Ruhe gelassen werden und die Pflanze eher für sich sein, um Tochterzwiebeln überhaupt erst auszubilden.

Vorteile

man kann die Ausbreitungsorte und –Dichte kontrollieren und nach dem eigenen Bedarf gestalten
das Vermehren der Pflanze ist nicht schwer
das Hasenglöckchen vermehrt sich in der Regel unter optimalen Bedingungen durch Samen von selbst – und das sehr schnell und radikal

Nachteile

Aussaat der Samen nach Belieben funktioniert nur, wenn diese einen eigenen Ort erhalten, an dem sie sich wohlfühlen
möchte man die Vermehrung kontrollieren und selbst ausführen, müssen die Blüten der Pflanze nach der Blütezeit abgeschnitten werden

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Antwort hinterlassen