Wer einen Garten hat, sollte auch einen Komposter besitzen. Wenn Sie einen Komposter aus Holz selber bauen, können Sie Geld sparen. Hier eine Anleitung dazu.

Wenn Sie Küchen- und Gartenabfälle wie beispielsweise Grünschnitt und Laub auf Ihrem eigenen Grundstück kompostieren, so hat dies gleich zwei große Vorteile: zum einen müssen Sie nicht mehr so viel Müllgebühren bezahlen und zum anderen erzeugen Sie so einen hochwertigen und vollkommen natürlichen Dünger für Ihren Garten. Sie sparen also gleich zweifach.

Komposter selber bauen ohne Bohren!
Bauen Sie einen stabilen Holz-Komposter ohne Hämmern und Bohren: 20 Holzbretter mit Ausschnitten und Kanthölzer zum Einstecken sorgen für festen Halt – ganz ohne Nägel und Schrauben.

Komposter kaufen oder Komposter selber bauen?

Die einfachste Lösung für einen Komposthaufen ist ein einfaches Holz- oder Drahtgestell aus dem Baumarkt, das in der Regel günstig ist. Doch optisch und praktisch gesehen sind diese Behälter nicht gerade ideal. Sie können natürlich auch in einen Thermokomposter investieren, der optisch ansprechender aussieht. Nur leider ist er dafür auch sehr teuer.

Warum aber überhaupt einen kaufen, wenn Sie einen Komposter aus Holz auch selber bauen können? Solch ein Komposter ist schließlich recht simpel im Aufbau, sodass selbst weniger begabte Heimwerker keine Probleme haben sollten, diesen selbst zu bauen. Mit der nachfolgenden Anleitung klappt es auf jeden Fall.

Anleitung: Komposter aus Holz selber bauen

Komposter aus Holz selber bauen
Komposter bauen ohne Schrauben und Nägel! | © alho007 / stock.adobe.com

Material für den Holz-Komposter

  • Holzbretter
  • Kanthölzer
  • Holzschutzmittel
  • Maschendraht
  • Optional: Draht und Erdanker für Maschendraht

Benötigte Werkzeuge

  • Stichsäge
  • Metermaß
  • Bleistift

Für die Umsetzung eines einfachen Holz-Komposters benötigen Sie insgesamt 20 Bretter mit einer Länge von 100 cm, einer Breite von 10 cm und einer Stärke von 4 cm. Entscheiden Sie sich am besten für eine robuste und witterungsbeständige Holzsorte, auch wenn diese etwas teurer ist. Besonders gut ist etwa Lärche für den Bau geeignet, da Sie dieses Holz anschließend nicht mehr imprägnieren müssen. Verwenden Sie andere Hölzer, müssen Sie diese mit einem Holzschutzmittel vor Verwitterung schützen.

Neben den Holzbrettern brauchen Sie auch noch etwas Maschendraht und am besten auch 4 Kanthölzer mit einer Stärke von 5 x 5 cm. Achten Sie darauf, dass die Kanthölzer lang genug sind, um die Höhe des Komposters zu stützen. An Werkzeugen benötigen Sie außer einer Stichsäge noch ein Metermaß und einen Bleistift zum Markieren.

Anleitung für den Bau eines Holz-Komposters

» Schritt 1: Ausschnitte sägen

Zunächst einmal geht es darum, die Holzbretter zuzuschneiden. Bei 18 von den 20 Brettern müssen Sie an der Unterkante mit der Stichsäge einen Ausschnitt heraussägen und das beidseitig. Der Ausschnitt an der Unterkante der Bretter dient dazu, dass sich die Bretter später stabil ineinanderstecken lassen. Indem Sie beidseitig Aussparungen heraussägen, können die Bretter leicht ineinandergreifen und so einen stabilen Rahmen bilden, ohne dass zusätzliche Halterungen nötig sind.

Maßstabgetreues Abbild der Bretter für den Komposter aus Holz
Komposter aus Holz zum Zusammenstecken | © gartentipps.com

Im Detail bedeutet das:

  • Bei 18 der 20 Bretter schneiden Sie an der Unterkante auf beiden Seiten einen Ausschnitt von 4 cm Höhe und 4 cm Breite aus.
  • Diese Aussparungen befinden sich jeweils 5 cm von den Außenkanten entfernt.

Tipp: Falls Sie Bretter mit anderen Abmessungen nutzen, passen Sie die Aussparungen so an, dass sie der Dicke des Bretts entsprechen und etwa ein Viertel der Gesamtbreite hoch sind. So entsteht eine passgenaue Verbindung für die Konstruktion des Komposters.

» Schritt 2: Bauteile zusammensetzen

Das Zuschneiden der Bretter nimmt die meiste Zeit in Anspruch. Somit haben Sie jetzt also schon den Großteil geschafft. Nun geht es an das Zusammensetzen des Komposters. Die zwei Bretter ohne Ausschnitt legen Sie längs zueinander auf den Boden. Setzen Sie dann zwei Bretter quer darauf, sodass die Ausschnitte einrasten. Die nächsten beiden Bretter werden wieder in Längsrichtung darauf platziert, dann zwei weitere, wieder quer angeordnet. So verfahren Sie jetzt Lage für Lage, bis alle 20 Bretter verbaut sind.

» Schritt 3: Kanthölzer platzieren

Anschließend in den Ecken noch die Kanthölzer platzieren, um dem Komposter so noch mehr Halt zu verleihen. Falls Sie zusätzliche Festigkeit wünschen, können Sie die Kanthölzer entweder mit einem Draht an der Umrandung befestigen oder die Kanthölzer etwa 10–20 cm tief im Boden mit einem Spaten versenken und mit Erde festdrücken. Ein Verschrauben der einzelnen Bretter ist nicht notwendig, denn der Komposter sollte durch die Ausschnitte schon ausreichend Stabilität besitzen. Wenn Sie unsicher beim Zusammenstecken sind, fixieren Sie die Bretter zwischendurch mit Schraubzwingen.

Tipp: Durch das einfache Zusammenstecken können Sie den Behälter jederzeit größer oder kleiner gestalten. Er ist somit flexibel einsetzbar und blitzschnell wieder aufgebaut.

» Schritt 4: Maschendraht auslegen

Legen Sie den Boden abschließend am besten noch mit Maschendraht oder einem Wühlmausgitter aus, damit Wühlmäuse nicht von unten eindringen können. Achten Sie darauf, dass der Draht an den Rändern gut anliegt, und fixieren Sie ihn gegebenenfalls mit Erdankern oder kleinen Steinen, damit er nicht verrutscht.

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

5 Kommentare

  1. Ligurienfan on

    Solche Komposter gibt´s in Baumärkten (z.B. Hornbach), aber auch im Internet, für recht preiswertes Geld. Ich gehe mal davon aus, dass man sägerauhe Bretter, druckimprägniert, nicht für knapp 30 Euro bekommt. Dann muss man sie auch noch zuschneiden, was ja auch Zeit kostet und entsprechende Werkzeuge und handwerkliches Geschick erfordert.

    Ich habe solche (gekauften) Komposter mit hochwertiger Unkrautfolie ausgekleidet und nutze sie als Hochbeete. Wer Hochbeetkultur erst einmal austesten möchte, hat damit eine preiswerte Lösung. Da Hochbeete ohnehin nach ca. 6 Jahren neu aufgebaut werden sollen, habe ich Zeit zu entscheiden, ob ich mich danach für optisch ansprechendere, aber auch teurere Hochbeete entscheide. Diese Holzgestelle kann ich auf jeden Fall als Komposter weiterverwenden.

  2. Habe einen solchen Komposter eben bei Bauhaus online für 15,95 € gesehen. Er ist zwar ohne Eckpfosten, aber das könnte man da bestimmt nachrüsten. Da das Sägen an obigem Komposter der größte Aufwand wäre, würde ich auf die Bauhaus Variante zurückgreifen und den Rest dann erweitern 🙂
    Für das Geld wird es jedenfall schwierig sich den selber zu bauen. Rein das Materialberechnet könnte es klappen, aber die Zeit schlägt dann alles. Ich werde jedenfalls den von Bauhaus für meine Zwecke (Komposten) so verwenden.

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