Wenn im Herbst die vielen bunten Blätter zu Boden fallen, dann wissen viele nicht, wie sie das Herbstlaub entsorgen sollen. Hier 5 Tipps, was Sie damit machen können.

Alljährlich im Herbst verfärben sich die Blätter der Laubbäume in bunten Farben. Allerdings dauert dieses wunderschöne Naturschauspiel nur kurze Zeit an und das Laub fällt auch schon wieder von den Bäumen ab.

Dann stehen Gartenbesitzer vor einer entscheidenden Frage: Wohin mit dem Herbstlaub? Ob Sie es entsorgen, kompostieren oder verbrennen sollten, hängt von den Gegebenheiten Ihres Gartens und Ihren persönlichen Vorlieben ab. Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten es gibt und geben hilfreiche Tipps, wie Sie Herbstlaub sinnvoll nutzen können.

Herbstlaub entsorgen
© creativefamily / stock.adobe.com

Herbstlaub entsorgen bzw. wieder verwenden

Laub entsorgen

Manchmal führen große Mengen Laub dazu, dass eine Entsorgung unumgänglich wird, insbesondere wenn es sich um schwer kompostierbare oder kranke Blätter handelt. Die Biotonne ist eine bequeme Option, doch nicht immer reicht der Platz aus. Viele Gemeinden bieten Sammelstellen oder Abholdienste an, bei denen Sie größere Mengen abgeben können. Wichtig ist, dass das Laub frei von anderen Gartenabfällen oder Müll bleibt, um die umweltgerechte Verwertung zu erleichtern.

Laub kompostieren

Laub kann prinzipiell kompostiert und somit spätestens im Frühjahr wieder als Humus genutzt werden.

Viele Laubsorten eignen sich hervorragend für den Kompost. Hier eine Übersicht:

Geeignet:

  • Ahornblätter
  • Apfelbaumblätter
  • Birkenblätter
  • Haselnussblätter
  • Kastanienblätter (in kleinen Mengen)

Nicht geeignet:

  • Walnussblätter (wegen hoher Gerbsäure)
  • Eichenblätter (wegen hoher Gerbsäure)
  • kranke oder von Schädlingen befallene Blätter

Blätter, wie die von Walnuss- oder Eichenbäumen, enthalten viel Gerbsäure, die Mikroorganismen im Kompost hemmen, was die Zersetzung verlangsamt und die Qualität des fertigen Komposts beeinträchtigen kann.

Tipp: Zerkleinern Sie das Laub vor dem Kompostieren, beispielsweise mit einem Rasenmäher, und mischen Sie es mit küchenorganischen Abfällen wie Kartoffelschalen oder Grasresten. So beschleunigen Sie den Verrottungsprozess und verhindern unangenehme Gerüche. Nach einigen Monaten erhalten Sie nährstoffreichen Kompost, den Sie als Dünger oder Bodenverbesserer verwenden können.

Laub in Beete einarbeiten

Wenn Sie keinen Kompost besitzen, können Sie das Laub auch gleich direkt in den Gemüsebeeten und Obstbeeten einarbeiten und somit sofort an Ort und Stelle verrotten lassen. Hierfür das Laub auf den abgeernteten Beeten gleichmäßig ausbreiten und mit einer Gartenkralle (oder ähnlichem Gerät) gut in den Boden einarbeiten.

# Vorschau Produkt Bewertung Preis
1 Siena Garden D59714 Erdkralle schwarz 94x34x12 cm Siena Garden D59714 Erdkralle schwarz 94x34x12 cm Aktuell keine Bewertungen 17,96 €

Wenn Sie den Boden für diesen Zweck vorher gut auflockern, dann können Sie sich diese Arbeit deutlich erleichtern. Auf diese Weise wird das Erdreich zudem schon im Spätherbst mit vielen notwendigen Nährstoffen versorgt, denn Laub fördert die Bodenfruchtbarkeit, indem es beim Zersetzen wichtige Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium freisetzt, die das Pflanzenwachstum unterstützen.

Gleichzeitig verbessert das Laub die Bodenstruktur, erhöht die Wasserspeicherfähigkeit und sorgt für eine gesunde Mikroorganismenvielfalt, wodurch das Ökosystem in Balance bleibt.

Laub zum Mulchen verwenden

Mit Laub kann obendrein das unmittelbare Erdreich bestimmter Pflanzen weitaus länger feucht gehalten werden, so, dass diese Zierpflanzen während der winterlichen Trockenheit kaum leiden müssen. Für diesen Zweck müssen Sie das Laub rund um diese Pflanzen satt anhäufen und eventuell mit Reisigzweigen zusätzlich noch beschweren.

Durchführen sollten Sie diese Arbeit allerdings immer erst dann, wenn die meisten Schnecken bereits aus den Gartenanlagen verschwunden sind. Denn Schnecken halten sich besonders gerne im feuchten Laub auf.

Und während des auch hier schnell einsetzenden Verrottungsprozesses von Laub über die Wintermonate werden die Pflanzen zusätzlich mit ausreichend Nährstoffen versorgt.

Laub als Kälteschutz

Laub ist zudem ein Kälteschutz, beispielsweise bei frostempfindlichen Rosen. Hierzu den Wurzelbereich (Pflanzenstamm) gut mit Laub anhäufeln und die Rosen anschließend noch mit Reisigzweigen und/oder einem Gartenvlies abdecken.

Nutzen Sie es als Winterschutz für empfindliche Beete, indem Sie eine dicke Laubschicht auf Blumenbeeten oder um die Basis von Sträuchern verteilen. Diese isolierende Schicht schützt Pflanzen vor Frostschäden und hilft, die Bodentemperatur konstant zu halten.

Laubhaufen für Tiere anlegen

Ein Laubhaufen bietet vielen Tieren wie Igeln, Insekten und Amphibien einen wertvollen Schutz- und Rückzugsraum.

Ein einfacher Laubhaufen in einer ruhigen Ecke des Gartens kann als Winterquartier für Igel dienen, während er gleichzeitig als Lebensraum für Käfer und andere nützliche Bodenlebewesen fungiert.

Um sicherzustellen, dass das Laub an seinem Platz bleibt und nicht vom Wind verweht wird, können Sie den Haufen mit Zweigen, Reisig oder größeren Ästen beschweren. Alternativ bietet ein lockeres Gitter oder Maschendraht einen stabilen Rahmen.

Achten Sie darauf, den Haufen in einer geschützten Ecke des Gartens anzulegen, die wenig gestört wird. Dies trägt zur Förderung der biologischen Vielfalt bei und unterstützt das natürliche Gleichgewicht im Garten.

Laub im Garten als Laubhaufen Unterschlupf für Tiere nutzen
Laub im Garten als Laubhaufen Unterschlupf für Tiere nutzen

Verlassen die Igel nach den Wintermonaten ihren Schlafplatz wieder, können Sie das Herbstlaub wiederum in den Beeten sinnvoll einarbeiten.

Wie Laub den Rasen beeinflusst

Bleibt das Laub längere Zeit auf dem Rasen liegen, kann dies negative Auswirkungen haben. Das Laub blockiert Licht und Luftzufuhr, was zu gelben Flecken und Pilzbildung führen kann. Besonders in feuchten Herbstmonaten begünstigt eine dichte Laubdecke das Wachstum von Schimmel, Krankheiten und Pilzen im Rasen.

Laub verbrennen?

Das Verbrennen von Gartenabfällen, einschließlich Laub, ist in Deutschland stark reglementiert und in den meisten Bundesländern nur mit Genehmigung erlaubt. Der entstehende Rauch setzt Schadstoffe wie Feinstaub und Kohlenmonoxid frei, die nicht nur gesundheitsschädlich sind, sondern auch zur Luftverschmutzung beitragen.

Zudem kann es durch das Verbrennen zu unangenehmen Gerüchen kommen, die Nachbarn stören. Auch für die Tierwelt stellt das Verbrennen ein Risiko dar, da Kleintiere im Laub Schutz suchen und dabei gefährdet werden können. Stattdessen sind Alternativen wie Mulchen oder Kompostieren umweltfreundlicher und schonen die Ressourcen.

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

2 Kommentare

  1. ich hab noch eine Verwendung für das Laub: ich habe im frühen Herbst aus alten Ziegeln ein Hochbeet gebaut. Die unterste Schicht der Füllung ist relativ grobes Material wie dickere Holzstücke. Darüber etwas feineres Holz bzw. Holzhäckselmaterial. Ganz oben werde ich nun das Laub dieses Herbstes einfüllte. So erhalte ich bis zum Frühjahr eine wunderbare fruchtbare Bodenschickt in der ich dann schon relativ zeitig im Frühjahr die ersten Gemüsepflanzen säen kann. Durch die Mauer rundrum ist diese Laubschicht auch nicht so anfällig für Windböen.

    Viel Spaß damit,
    Susanna

Antwort hinterlassen