Igel haben es im Winter nicht leicht, da sie keinen wärmenden Pelz besitzen. Deshalb sollten Sie ihnen ein Winterquartier anbieten.

Sobald es Herbst wird, sollte jeder umsichtige Gärtner auch an die Igel denken, die an kalten Tagen (ab Mitte Oktober) und spätestens bei einer dicken Schneedecke dringend einen Platz zum Überwintern benötigen. Sie als Gärtner können daraus sogar gleich noch einen Nutzen ziehen: Der Igel gilt nämlich als natürlicher Feind von Schädlingen, wie unter anderem von Schnecken.
Ein normaler Laubhaufen reicht nicht aus
Für das Winterquartier rechen oftmals viele das von den Bäumen abgefallene Laub zusammen, worunter sich der Igel dann verstecken kann. Das ist nicht nur eine tolle Sache für den Igel, sondern auch wirklich eine sinnvolle Verwendung des Herbstlaubes. Doch wehe eine Windböe zerstört die Pracht, dann hat so mancher Igel schnell ein großes Problem! Wir möchten Ihnen hier deshalb ein paar Ideen vorstellen, wie Sie ein stabiles Winterquartier für Igel bauen können.
Eines vorweg:
Igel werden einen Garten nur aufsuchen, wenn das natürliche Umfeld passt. Hierzu zählen heimische Gehölze, Komposthaufen, Holzstapel, satte Rasenflächen und dergleichen mehr. Ein aufgeräumter Garten wird kaum einmal mit dem Besuch eines Igels rechnen können.
Winterquartier für Igel bauen – 5 Ideen vorgestellt
Idee Nr. 1 – Stabiles Laub-Versteck errichten:

Tipp:
Der Igel sucht diese Art der Behausung ganz alleine auf. Zumal das Laub-Quartier recht natürlich wirkt, was Igel wiederum deutlich bevorzugen.
Idee Nr. 2 – Erdmulde ausgraben:
Ein alternatives Winterquartier können Sie auch durch das Ausgraben einer kleinen Erdmulde errichten. Diese natürliche Wohnvariante sollten Sie am besten noch mit etwas Moos und Laub auspolstern sowie mit Reisig überdecken. Dann brauchen Sie nur noch abwarten, bis sich ein Igel darin ganz von selbst einnistet.
Idee Nr. 3 – Igelhaus als dauerhafte Behausung anbieten:

Das ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Sie können solch ein Igelhäuschen natürlich auch aus Holzplatten errichten. Wichtig ist dabei nur, dass Sie alle Igelhäuschen immer mit ausreichend Nistmaterial auspolstern!
Idee Nr. 4 – Hecke als Unterschlupfmöglichkeit anbieten:
Wenn Sie erst im Frühjahr dichte Hecken zurückschneiden, dann können sich Igel dort selbstständig eine Behausung für den Winter suchen. Sie sollten hier dann übriges am besten Laub unmittelbar vor solchen Hecken aufhäufeln, wodurch es windgeschützt meist auch liegen bleibt.
Tipp:
Verrottetes Laub können Sie im Frühjahr dann als natürlichen Düngestoff direkt rund um die Hecke einarbeiten.
Idee Nr. 5 – Junge, schwache und kranke Igel im Haus überwintern:

Tipp:
Aufgepäppelte Tiere sollten Sie im Frühjahr möglichst wieder an der einstigen Fundstelle auswildern. Wichtig ist hierbei jedoch, dass Sie in den ersten Tagen noch immer ein wenig Futter im Freiland zur Verfügung stellen.
Igelquartier säubern
Im Frühjahr – zumeist im Mai, wenn sich die Igel wieder auf Schädlingsfang begeben – sollten Sie das Winterquartier dann gründlich säubern. Ideal ist bei Behausungen die Verwendung von heißem Wasser, welches keinerlei Schadstoffe beinhaltet. Sie sollten also am besten auf chemikalische Reinigungsmittel verzichten.
Ab dem Spätsommer können Sie das Igelhaus dann wieder mit frischem Nistmaterial, wie Stroh oder Laub auspolstern, damit sich die Igel schnell wieder vor Ort wohlfühlen.
Ganzjährige Igel-Schutzmaßnahmen
» Nahrung anbieten:

Igel unterbrechen in der Regel sogar ihren Winterschlaf mehrmals, um Energie in Form von Nahrung aufzunehmen. Deshalb sollten Sie immer ein wenig Trockenfutter in die Nähe des Winterquartiers aufstellen.
Wichtig:
Igel niemals mit Milch versorgen, denn davon bekommen sie Durchfall. Lieber Wasser und ein wenig reifes Obst reichen.
» Kellerschächte abdecken:
Viele Igel sind im Garten meist ganzjährig Gefahrensituationen ausgesetzt, die sich in einigen Fällen problemlos vermeiden lassen würden. So schützen abgedeckte Kellerschächte die Igel vor einem unfreiwilligen Eindringen. Denn hier gehen die Tiere elendig zugrunde.
» Igel nicht anfassen:
Des Weiteren sollten Sie Igel immer nur aus der Ferne beobachten. Lediglich, wenn Sie sehen, dass das Tier krank ist, sollten Sie dieses anfassen und versorgen.
Linktipp:
Natürlich brauchen nicht nur die Igel im Winter etwas Hilfe. Auch die Vögel haben es in der kalten Jahreszeit nicht wirklich leicht. Hier deshalb unser Linktipp:
» Vögel im Winter füttern – 8 Tipps
Schön, dass ihr einen Artikel über Unterschlupfmöglichkeiten geschrieben habt. Man kann gar nicht genug informieren. Ich glaube, vielen ist gar nicht bewusst, dass sie mit ihrem Garten auf eine so schöne Weise den Tieren helfen können. 🙂
Frage: Wäre ein 1.Stock mit schrägem Aufstiegsbrett eine Verbesserung für den Igel?
Coole Seite!
@karoq: Ich fürchte, nein. Denn dann wäre unter dem Igel kalte Luft, während bei einer ebenerdigen Unterschlupfmöglichkeit die Erde ihn von unten wärmt.
Ich würde gerne für die Igel einen großen Tontopf halb eingraben, mit Heu ausstopfen und mit Laub abdecken. Dann haben sie ein trockenes Winterquartier. Kann man das so machen, oder habe ich etwas nicht dabei bedacht ?? Freundliche Grüße und bleiben Sie gesund.
Hallo.
Vorsicht ist geboten, da der Igel in den Topf hineinfallen könnte und er nicht mehr rauskommt.
Den Topf lieber legen, dass er von der Seite reinkriechen kann. Bei uns ist schon passiert dass ein Igel in der Garage in einen Eimer Staucherfett gefallen ist und dann „wahrscheinlich qualvoll“ gestorben ist. Also Achtung!!!
Bleibt alle gesund auch die Igel.
Mit freundlichen Grüßen