Viele Tiere werden erst mit Eintreten der Dunkelheit munter. Dann besuchen sie teils auch unsere Gärten. Doch welche sind das genau?

Tagsüber können wir im Garten eine Vielzahl an Tieren beobachten – unter anderem Schmetterlinge, Vögel oder auch Eichhörnchen. Aber auch nachts sind einige Tiere in unseren Gärten unterwegs. Einige davon bemerken wir kaum, andere machen sich geräuschvoll bemerkbar und wieder andere hinterlassen eindeutige Spuren.

Es gibt einige ganz typische Verhaltensweisen und Merkmale, an denen zu erkennen ist, dass sich die unterschiedlichsten Tiere im Garten aufhalten. Mit dazu gehören einige, die sogar ganz angenehm sein können, andere wiederum verursachen großen Unmut. Doch woran erkennt man, dass sich im eigenen Garten nachtaktive Tiere aufhalten?

  • Viele Tiere veranstalten die unterschiedlichsten Geräusche.
  • Unter Umständen verursachen sie auch einen erheblichen Lärm.
  • Manche Tiere zerstören sogar Teile des Grundstücks.
  • Andere wiederum gehen in Mülleimern auf Nahrungssuche.
  • Einige von ihnen findet man auf dem Dachboden oder sogar in der Isolierung des Dachs wieder.
  • Hinterlassenschaften wie ein defektes Starterkabel im Auto sind ebenso möglich.

Um welches Tier es sich handelt, ist dabei sehr unterschiedlich. So verursachen manche Vögel zum Beispiel keine Schäden auf dem Grundstück, dafür singen sie die ganze Nacht. Um welches Tier es sich handelt, das sich im Garten herumtreibt, lässt sich sehr gut mit dem passenden Steckbrief ermitteln.

Diese Vögel singen in der Nacht

nachtaktive Vögel im Garten
Nachts kommen verschiedene Vögel auf Futtersuche in den Garten – © carmelo milluzzo / stock.adobe.com

Viele Vögel sind während der Nacht unterwegs und auf Futtersuche. Andere bereichern die Nacht mit ihrem unverwechselbaren Gesang. Besonders bekannt sind die folgenden Vogelarten, die man nachts im heimischen Garten finden kann:

VogelartBeschreibung
NachtigallEiner der bekanntesten nachtaktiven Vögel überhaupt. Der braune Vogel mit dem hellen Bauch hält sich besonders gerne in Gebieten auf, in denen er nahe am Wasser ist und einen dichten Bewuchs vorfindet. Seine Stimme ist sehr laut und er greift bei seinen Liedern auf die unterschiedlichsten Töne zurück. Glücklicherweise singen nur die Männchen, die zwischen 23 Uhr nachts, bis in die frühen Morgenstunden zu hören sind.
SchleiereuleSie besitzt ein herzförmiges Gesicht und kommt in diversen Gegenden vor. Gebrütet wird in geschützten Bereichen. Zum Beispiel in Kirchtürmen, Scheuen oder sogar auf dem Dachboden. Ihre kreischenden und fauchenden Laute sind besonders zwischen März und September während der Nacht immer wieder zu hören, wenn sie auf die Jagd geht.
WaldohreuleIhre orangefarbenen Augen sind besonders prägnant, dazu kommen die kleinen Federohren auf der Oberseite ihres Kopfes. Die Eule ist besonders im Bereich von Waldrändern zu finden, der „Huh“-artige Laut ist typisch für sie.
WaldkauzDer große Kopf besitzt ein paar typische, weiße Streifen, insgesamt ist diese Eule relativ klein und besonders im Herbst und Frühjahr im Garten zu vernehmen. Zu finden ist sie häufig in Wäldern, Parks und größeren Gärten. Eigentlich überall, wo sie unter Umständen eine Höhle zum Brüten findet.
SteinkauzDie braune Eule mit den weißen Flecken kommt häufig in Gärten vor, die sich in der Nähe von Weiden befinden. Stehen Obstbäume darauf, findet sie hier das ideale Gebiet zum Brüten. Manchmal ziehen sie sich jedoch auch in ältere Gebäude zurück. Zudem kommen sie immer wieder, wenn sie einmal erfolgreich in der Gegend gebrütet haben. Dies gilt auch für den Nachwuchs.
RaufußkauzTypisch für ihn ist sein braunes Gefieder auf dem Rücken und der weiße Bauch, der mit braunen Flecken gesprenkelt ist. Er ist besonders in der Nähe von Nadelwäldern zu finden, wo er in alten Schwarzspechthöhlen brütet. Die Männchen geben ein ansteigendes „hu-hu-hu“ von sich, während die Weibchen auf kurze Rufe zurückgreifen.

In seltenen Fällen ist auch der Uhu im heimischen Garten während der Nacht zu sehen. Da seine Brutplätze sich jedoch eher in Felsspalten und dicht bewachsenen Gegenden befinden, gehört er nicht zwingend zu den regelmäßigen Besuchern.

Nachtaktive Säugetiere

nachtaktive Säugetiere im Garten
Nachtaktive Säugetiere richten im Garten oft Schaden an – © Naturecolors / stock.adobe.com

Leider gehören die nachtaktiven Säugetiere im Garten nicht unbedingt zu den gebetenen Gästen, die man gerne auf das heimische Grundstück lässt. Denn häufig verursachen sie dort eher Schäden, als dass sie vorteilhaft sind. Mit zu den häufigsten Säugetieren im Garten gehören:

ArtBeschreibung
MarderInsbesondere der Steinmarder ist oftmals in heimischen Gärten zu finden. Er besitzt ein bräunliches Fell und einen typisch weißen Bauch. Sein Vorteil ist die hohe Anpassungsfähigkeit an seine Umgebung. Daher ist er nicht nur im Garten selbst, sondern auch oft im Dachstuhl von Häusern zu finden, wo er Schäden verursacht. Daneben kennen viele ihn dank eines durchgebissenen Starterkabels im Auto. Seine Schreie hallen vor allem durch die Nacht, wenn er sein Revier verteidigt.
DachsEr ist seltener in der Stadt anzutreffen, aber in ländlichen Gegenden ein häufiger Gast im Garten. Er besitzt ein charakteristisch schwarz-weiß gestreiftes Gesicht und einen grauen Körper. Er kann sehr aggressiv werden, weswegen man sich ihm niemals in den Weg stellen sollte. Glücklicherweise ist er eher menschenscheu und ergreift die Flucht, bevor man ihn überhaupt zu sehen bekommt. Man hört ihn besonders während der Paarungszeit während der Nacht rufen.
WildschweinSie trauen sich immer häufiger in die Stadt und sind oftmals nicht alleine unterwegs. Wildschweine hinterlassen ein Feld der Zerstörung, da sie den Boden mit ihren Schnauzen und Hufen aufgraben, um dort nach Nahrung zu suchen. Typisch ist das Grunzen und Quieken, das sie von sich geben. Vorsicht geboten ist vor allem dann, wenn Jungtiere die Rotte bereichern, da sie von den älteren Tieren beschützt werden.
SiebenschläferZu erkennen ist er an seinem langen, buschigen Schwanz und den großen schwarzen Augen. Er kommt fast überall vor, wo er sich einnisten kann. Das bedeutet, er findet neben Stallungen auch auf dem Dachboden ein angemessenes Plätzchen, wo er sich durch polternde Geräusche oder ein Quieken oder Fiepen bemerkbar macht.
MäuseSie sind die leisen Vertreter im Garten, denn sie verursachen hauptsächlich Geräusche, während sie sich bewegen. Feld- und Hausmäuse finden fast überall einen Bau, wo es genügend Nahrung gibt. Sie halten sich übrigens auch gerne in Zwischenwänden auf.
IgelSie gehören zu den nachtaktiven Tieren, die im Garten eigentlich sehr gerne gesehen sind. Denn sie vertilgen Schnecken und verursachen keinerlei Schäden. Die stacheligen Tiere sind besonders dort zu Hause, wo es viel Unterholz gibt. Er gibt lediglich bei Gefahr einen Laut von sich, in Form eines sehr lauten Schreis.
RotfuchsDer Rotfuchs besitzt einen roten Pelz, vier schwarze Beine und einen weißen Bauch, der sich hoch bis zur Schnauzenspitze zieht. Ursprünglich lebte er nur im Wald, wird aber inzwischen auch immer öfter in Städten gesichtet. Das Repertoire seiner Laute ist sehr breit gefächert. Er winselt, knurrt, schreit, bellt und keckert. Er verursacht glücklicherweise im heimischen Garten nur selten irgendwelche Schäden.
WaschbärEr treibt sich immer regelmäßiger innerhalb von Städten herum, wo er genügend Nahrung innerhalb von Mülleimern findet. Besonders prägnant ist das graue Fell und die schwarz-weiße Gesichtsmaske, die ihn wie einen Dieb wirken lässt. Wenn er sich verteidigen muss, keckert er und kreischt auch mal. Häufig ist er nicht alleine unterwegs. Leider lässt er sich auch mal in Kaminen oder auf Dachböden nieder, um dort seine Jungen aufzuziehen.
FledermäuseDass sich im Garten Fledermäuse ansiedeln, erkennt man oftmals an ihren typisch weißlichen Hinterlassenschaften. Die kleinen Säuger hängen sich an Dachvorsprünge, gehen auf den Dachboden und lassen sich dort nieder, wo sie Ruhe finden. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten und halten auch einen Winterschlaf. In der Regel sind sie in Gruppen unterwegs.

Frösche und andere Amphibien

nachtaktive Amphibien im Garten
Frösche und Kröten können nachts die Ruhe erheblich stören – © bennytrapp / stock.adobe.com

Insbesondere wenn ein Gartenteich vorhanden ist, siedeln sich im heimischen Garten gerne diverse Amphibien an. Hiermit sind hauptsächlich Frösche und Kröten gemeint, die nachts unter Umständen sehr laut werden können.

1992 wurden sie unter Schutz gestellt. Das bedeutet, dass sie nachts quaken dürfen, so viel sie möchten. Sowohl der Besitzer des Gartenteichs muss es hinnehmen, sowie seine möglicherweise verärgerten Nachbarn.

Im Garten sind insbesondere Laub- und Grasfrösche zu finden. Während der Grasfrosch eine bräunliche Farbe besitzt, ist der Laubfrosch grün gefärbt. Das Kuriose: Sie gehen nicht immer ins Wasser, sondern geben sich zu unterschiedlichen Zeiten des Jahres auch mit einer Hecke zufrieden. Der Laubfrosch kann außerdem sehr gut klettern.

Neben den Fröschen finden sich auch einige Krötenarten im Garten wieder. Die Erdkröte ist eine der Arten, die am häufigsten gesichtet wird. Sie besitzt eine warzige und braune Haut, gräbt sich gerne in den Boden ein und ist auch hin und wieder an Teichen zu finden. Besonders typisch ist das ausschließlich im Mai zu hörende „öök-öök“, das sie von sich gibt.

Nachtaktive Insekten im Garten

nachtaktive Insekten im Garten
Die meisten Insekten sind nachts still, einige aber machen sich geräuschvoll bemerkbar – © novan fithrianto/EyeEm / stock.adobe.com

Während viele Insekten nachts im Garten sehr still sind, veranstalten andere wiederum ein regelrechtes Zirp-Konzert. Mit zu dieser Gattung gehören vor allem die unterschiedlichsten Zikadenarten. Die großen Insekten kommen allerdings vor allem im Mittelgebirge vor.

Daneben findet man hauptsächlich den gemeinen Grashüpfer mit seiner grünen Erscheinung im Garten und verschiedene Schreckenarten. Beide Insektenarten reiben ihre Beine oder Flügel aneinander und erzeugen somit ein wortwörtliches Streichkonzert.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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