Haben Sie einen Hexenfinger im Garten? Das ist kein Scherz, diese Pflanze gibt es wirklich! Was für eine das ist und wie sie angebaut und gepflegt wird, lesen Sie hier.

Hexenfinger: Anbau und Pflege der exotischen Pflanze
Hexenfinger (Carpobrotus edulis) | © Debu55y / stock.adobe.com

Der Hexenfinger, vielmals auch als essbare Mittagsblume bezeichnet, stammt eigentlich aus Südafrika. Doch aufgrund seiner Anspruchslosigkeit ist es kein Problem, ihn auch in unseren Gärten anzubauen. Wenngleich Sie auf seine schnelle Ausbreitung ein besonderes Augenmerk legen müssen, denn schließlich sollte eine Hexenfinger-Pflanze die heimische Flora nur ganz gezielt erobern.

Bereits im Frühjahr bilden sich schon erste gelbe Blüten an der Pflanze, deren Blütenzeit meist den ganzen Sommer hindurch anhält. Je älter die Blüte allerdings wird, desto mehr verfärbt sie sich in ein leuchtendes Pink. Nachgezüchtete Hybridpflanzen verfügen inzwischen sogar über weiße, violette, rote und orange Blüten. Der Hexenfinger sieht aber nicht nur interessant aus.

An dieser Pflanze bilden sich auch süßsauer schmeckende Früchte, die optisch einer Feige gleichen und zu Marmelade verarbeitet werden können. Zudem wird dem Blattsaft des Hexenfingers auch eine heilsame Wirkung bei Ohren- und Zahnschmerzen zugeschrieben. Also bauen Sie den Hexenfinger ruhig mal an und profitieren Sie von Aussehen, Geschmack und Heilwirkung der Pflanze.

Anbau des Hexenfingers

Der bis zu 40 Zentimeter hochwachsende Hexenfinger, mancherorts auch als „Hottentottenfeige“ bezeichnet, vermehrt sich über seine extreme Samenbildung in den Gartenbeeten von ganz alleine. Wobei sich Hunderte von Samen in nur einer Frucht bilden können.

Ein erstmaliger Anbau erfolgt im späten Frühjahr durch das Ausbringen von Samen im Gartenbeet (Sie können ihn allerdings auch auf dem Fensterbrett vorziehen). Ein vollsonniger Standort an dem der Boden nährstoffarm ist, ist dafür am besten geeignet. Im Gartenfachhandel werden öfter aber auch kleine Stauden des Hexenfingers angeboten, die Sie im späten Frühjahr direkt im Freiland einpflanzen können.

Der Hexenfinger eignet sich aber auch für eine Topfhaltung, wobei Sie die Pflanze hierbei bevorzugt in nährstoffarme, sandhaltige Erde wie z.B. Kakteenerde einpflanzen sollten.

Achtung:

Die Hexenfinger-Pflanze verfügt über äußerst scharfkantige Blätter. Fassen Sie die Pflanze daher am besten immer mit dicken Gartenhandschuhen an.

Hexenfinger richtig pflegen

Wie bereits erwähnt, gilt der Hexenfinger als absolut anspruchslos und wächst quasi von ganz alleine im Gartenbeet. Selbst eine zusätzliche Bewässerung der Pflanzen oder Düngergaben sind in der Regel nicht notwendig. Dennoch benötigt die Pflanze ein klein wenig Pflege. Die Pflegehinweise dazu gibt es nun hier.

Hexenfinger überwintern

Der Hexenfinger gilt nur als bedingt winterhart. Viele Gartenfachmärkte bieten ihn deshalb als einjährige Pflanze an. Andernfalls können Sie den Hexenfinger im Winter aber auch auspflanzen und z.B. im Keller überwintern, oder aber auch im Garten belassen und dafür aber ordentlich mit Reisig und eventuell auch einem Jutesack abdecken. Wenn Sie Glück haben, übersteht die Pflanze den Winter.

Früchtebildung sichern

Möchten Sie sicher gehen, dass der Hexenfinger auch im kommenden Frühjahr wieder Früchte bildet, sollten Sie einen Teil der Staude im Herbst abtrennen und in einem kühlen, jedoch hellen Raum überwintern. Während dieser Zeit sollten Sie die Pflanze möglichst trocken halten.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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