Die Japanische Nelkenkirsche mit ihrer attraktiven Blüte ist zwar ein kleiner Exot, aber dennoch lässt sie sich unter Beachtung einiger Pflegehinweise hierzulande ganz einfach kultivieren.

Japanische Nelkenzierkirsche
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Die Japanische Nelkenkirsche (Prunus serrulata) ist ein Pflanze aus der Familie der Rosengewächse. Ostasiatische Kirsche oder Orientalische Kirsche sind weitere geläufige Bezeichnungen. Bevorzugt werden die Zierkirschen in Parks und entlang von Alleen angepflanzt.

Im Hausgarten sind Japanische Nelkenkirschen in Alleinstellung besonders dekorativ. Die sommergrünen Bäumchen können etwa drei bis fünf Meter hoch wachsen. Nicht nur die Kirschblüte im Mai ist ein Hingucker, auch mit ihrer attraktiven Herbstfärbung kann sich die Nelkenkirsche sehen lassen.

Ein kurzes Vergnügen – Blüte und Brauchtum

Zwischen Ende April und Mitte Mai erscheinen die halbgefüllten rosa Blüten der Japanischen Nelkenkirsche. Die Blüten stehen in einem hübschen Kontrast zu den kupferfarbenen Blättern. Die verschiedenen Arten der Japanischen Zierkirsche weisen Unterschiede in der Blütenfarbe und Blütenform auf. Auch der Zeitpunkt der Blüte variiert. Einige Arten blühen bereits Ende März. Späte Sorten stehen Ende Mai in Blüte. Die Blütezeit dauert allerdings nur wenige Tage an und bereits Ende Mai ist das Spektakel vorüber und die Blüten fallen zu Boden.

Die Kirschblüte besitzt in Japan einen hohen Stellenwert. Die Zartheit der Blüte wird mit dem reinen und einfachen Leben, einem der Maxime der Kultur Japans, in Verbindung gebracht. Die kurze Blütezeit und das Vergehen auf dem Höhepunkt ihrer Pracht wird gern mit mutigen jungen Kriegern und Samurai gleichgesetzt, dies hat sich über viele Jahrhunderte in der japanischen Kultur erhalten.

Die Arten der Japanischen Nelkenkirsche

Die Japanische Hängenelkenkirsche – klein aber fein

Die Japanische Hängekirsche ist auch für kleine Gärten eine gute Wahl. Die Pflanzen bilden trichterförmige Baumkronen aus und besitzen stark überhängende Zweige. Zunächst wächst die Hängenelkenkirsche zwar aufrecht, bei älteren Pflanzen zeigen sich die charakteristischen bogenförmigen Äste, die oft bis zum Erdboden reichen. Die Hängekirsche wird etwa drei bis fünf Meter hoch. Die in Büscheln auftretenden an Nelken erinnernden rosa Blüten erscheinen im April.

Die japanische Hängenelkenkirsche bevorzugt einen lockeren und nährstoffreichen Gartenboden und wächst bevorzugt an einem sonnigen Standort. In den ersten Jahren kann die Pflanze auch im Kübel gut gedeihen. Hierbei ist der erhöhte Wasser- und Nährstoffbedarf zu beachten. Der Kübel sollte mindestens ein Fassungsvermögen von 30 Litern besitzen.
Weitere Sorten mit ihren Besonderheiten im Überblick

Säulenkirsche

  • Das Besondere an dieser Zierkirschenart ist ihre säulenartige Wuchsform.
  • Häufig werden die bis sechs Meter hohen Säulenkirschen in Gärten angepflanzt.
  • Die Säulenkirsche besitzt hellrosa Blüten.

Hokusai

  • Diese Zierkirsche kam Mitte des 19. Jahrhunderts nach Europa.
  • Auf Grund der ausladenden Wuchsform benötigt diese Pflanze viel Platz.
  • Die halbgefüllten Blüten sind hellrosa.
  • Auffallend ist die hübsche Herbstfärbung.

Shirofugen

  • Um 1900 wurde diese Sorte in Europa eingeführt.
  • Der Baum kann bis neun Meter hoch wachsen und ist häufiger in Parks anzutreffen.
  • Die Blätter sind auffallend groß.
  • Die gefüllten, hellrosa Blüten erscheinen vergleichsweise spät.

Tai Haku

  • Die “Große Weiße Kirsche” besitzt die Besonderheit einer weißen Blüte.
  • Der kräftige Baum wird etwa acht Meter hoch.
  • Die kupferroten Blätter sind etwa 15 Zentimeter lang und bis zu zehn Zentimeter breit.

Shimidsu Sakura

  • Beliebt als Gartenpflanze ist diese auch “Longipes” genannte Art.
  • Die seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Europa bekannte Art fällt mit ihren großen weißen Blüten auf.
  • Die Blütezeit ist zwischen Mai und Juni vergleichsweise spät.
  • Auch die goldgelbe Herbstfärbung beeindruckt.

Ukon

  • Diese Sorte wächst besonders üppig.
  • Die Blätter erscheinen rotbraun.
  • Eine Besonderheit sind die gelblichweißen Blüten, welche im Verlauf der Blüte verblassen.

So pflanzen Sie die Japanische Nelkenkirsche

Die Japanische Nelkenkirsche kann auch in kleineren Gärten zum Blickfang werden. Werden die Ansprüche an den Standort und den Boden beachtet und Pflegefehler vermieden, wird der Hobbygärtner viel Freude an diesem exotischen Gewächs mit seiner hübschen Blüte haben.

❍ Standort:

Die Japanische Nelkenkirsche ist bezüglich des Standortes recht anspruchslos. Damit sich die Blüten recht zahlreich zeigen, wird ein sonniger Standort bevorzugt. Für die Solitärpflanze kann durchaus ein vollsonniges Plätzchen gewählt werden. Genug Abstand zu anderen Pflanzen sollte gegeben sein, damit die Pflanze an ihrem Standort verbleiben kann und nicht umgepflanzt werden muss, was von älteren Pflanzen weniger gut vertragen wird.

» Tipp: Die Japanische Nelkenkirsche kann mehrere Meter hoch wachsen. Dies gilt es, bei der Standortwahl zu bedenken. Die Pflanzen sollten möglichst nicht umgepflanzt werden.

In Kurzform:

✔ sonnig
✔ Alleinstellung
✔ genug Abstand zu anderen Pflanzen

❍ Substrat:

An den Boden stellt die Pflanze keine großen Ansprüche. Ein lehmhaltiger und nährstoffreicher Boden beschleunigt den Wuchs. Es bietet sich an, das Substrat vor der Pflanzung ausreichend zu lockern und mit Kompost oder Torf anzureichern. Dann erhält die Japanische Nelkenkirsche bereits mit der Pflanzung einen Langzeitdünger.

» Tipp: Der Boden sollte nicht zu verdichtet sein, dann hat der Tiefwurzler es schwer, sein Wurzelsystem auszubilden und wächst langsamer, weil die Wurzeln sich dann einen Weg in die Breite suchen müssen.

In Kurform:

✔ frisch
✔ feucht
✔ nährstoffreich
✔ lehmhaltig
✔ locker

❍ Pflanzanleitung:

❶ beste Pflanzzeit – Herbst
❷ Wurzelballen wässern
❸ Pflanzloch mindestens in doppelter Breite und Tiefe des Wurzelballens ausheben
❹ Erde mit Kompost anreichern
❺ harte Böden lockern
❻ Wurzelballen einsetzen
❼ Erde auffüllen
❽ Boden gut andrücken
❾ reichlich angießen und einschlämmen
❿ Gießrand um die Pflanze anlegen

So pflegen Sie die Japanische Nelkenkirsche richtig

Japanische Nelkenzierkirsche Blüte
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❍ Gießen:

Nach der Pflanzung benötigen die Japanischen Nelkenkirschen gleichmäßige Bewässerung. Ansonsten sind beim Gießverhalten keine besonderen Kriterien zu beachten. Die Pflanze mag weder Staunässe, noch sollte die Erde austrocknen. Durch das Hängenlassen der Blätter zeigt die Pflanze an, wenn in heißen Sommern ein zusätzlicher Feuchtigkeitsbedarf besteht. Im Sommer bietet es sich an, einen Gießrand um die Pflanze anzulegen, damit sich das Wasser gleichmäßig verteilen kann. Gießränder werden bei der Pflanzung der Nelkenkirsche angelegt und sind regelmäßig mit einer Mulchschicht zu versehen. Dies schützt vor Unkraut und stoppt die Verdunstung des Wassers an heißen Tagen.

&raquo: Tipp: Die Japanische Nelkenkirsche liebt die Bewässerung mit kalkarmen Regenwasser.

❍ Düngen:

Die Japanische Nelkenkirsche besitzt keinen erhöhten Nährstoffbedarf. Um eine besonders ausdrucksvolle Blüte zu erhalten, verwenden viele Hobbygärtner einen phosphorhaltigen Dünger. Da aber viele heimische Gartenböden eher einen Überschuss an Phosphor aufweisen, bietet sich eine eher sparsame Düngung an. Gewissheit bringt eine Analyse des Bodens. Synthetische Düngemittel sind meist reich an Stickstoff, was ebenfalls negative Auswirkungen haben kann und das Austreiben der Triebe fördert, statt für eine üppige Blüte zu sorgen. Es bieten sich Kompost und andere organische Dünger an, auf die die Pflanze bei Bedarf zurückgreifen kann, ohne das es zu einer Überdüngung kommt.

Einige Arten lassen sich auch im Kübel kultivieren. Kübelpflanzen besitzen einen erhöhten Wasser- und Nährstoffbedarf. Der Kübel sollte ausreichend groß sein, um den Wurzeln genügend Raum zu bieten. Das Substrat ist mit Kompost anzureichern und während der Blütezeit kann zusätzlich ein Flüssigdünger mit hohem Phosphoranteil eingesetzt werden.

❍ Rückschnitt:

Das Auslichten der Japanischen Nelkenkirsche kann unmittelbar nach der Blütezeit erfolgen. Die Zweige werden hierfür direkt am Stamm geschnitten und nicht nur anteilig gekürzt. In den ersten Jahren ist von Schnittmaßnahmen abzusehen. Für Schnitte sind die Sommermonate zu wählen, das Beschneiden im Winter wird nicht vertragen. Da die Pflanzen in der kalten Jahreszeit viel Pflanzensaft entwickeln, würden diese stark bluten, was sich negativ auf das Wachstum auswirkt und zu Winterschäden führen kann.

» Tipp: Erste Schnittmaßnahmen sollten bei mindestens dreijährigen Pflanzen vorgenommen werden.

Beim ersten Rückschnitt ist besonders darauf zu achten, nur die ältesten Triebe zu entfernen. Diese sind an einer dunkleren Rinde meist gut erkennbar. Besteht bereits eine weite Verzweigung, können auch die Seitentriebe gekürzt werden, damit eine attraktive Wuchsform beibehalten werden kann.

Bei älteren Pflanzen ist ein jährlicher Rückschnitt im Sommer angebracht. Benutzen Sie hierbei saubere und scharfe Schnittwerkzeuge. Schnittmaßnahmen bedeuten Stress für die Pflanze und können diese schädigen. Neben toten Ästen sind auch Zweige und Triebe zu entfernen, die zu schnell gewachsen sind und damit die Form der Pflanze beeinträchtigen.

» Achtung: Die Japanische Nelkenkirsche reagiert empfindlich auf Schnittmaßnahmen. Daher ist nach dem Schnitt ein Wundverschlussmittel auf die betroffenen Äste aufzutragen.

❍ Vermehren:

Als erfolgreiche Methode der Vermehrung haben sich Steckhölzer erwiesen. Damit werden auch eher unerfahrene Hobbygärtner erfolgreich sein. Sind die Blätter abgefallen und es herrscht kein Frost, ist die beste Zeit, um die Hölzer zu schneiden. Dabei werden verholzte Triebe gewählt, welche etwa 15 Zentimeter lang sein sollten.

» Tipp: Achten sie auf das Vorhandensein mehrerer Augenpaare, damit sich dort später neue Triebe entwickeln können.

Möchten Sie die Wurzelbildung beschleunigen, kann das Einreiben der unteren Enden der Hölzer mit einem Wurzelpulver hilfreich sein. Die Steckhölzer werden nun in Pflanzerde gesetzt. Der Abstand dabei sollte etwa zehn Zentimeter betragen. Es können alternativ auch einzelne Pflanzgefäße verwendet werden. Die Steckhölzer können über den Winter auch im Freiland verbleiben, denn die meisten
Sorten der Zierkirschen sind winterhart.

Bei einer erfolgreichen Vermehrung sollten sich im Frühling neue Triebe zeigen. Wählen Sie besonders kräftige Pflanzen aus und setzen diese an einen geeigneten Standort. Die Vermehrung ist jedoch nicht immer erfolgreich. Ein weiterer Nachteil ist die Blüte, die bei Stecklingen erst nach einigen Jahren erscheint. Wer weniger Geduld mitbringt und sich möglichst bald an der Blüte erfreuen möchte, sollte auf im Fachhandel angebotene veredelte Pflanzen zurückgreifen.

❍ Überwinterung:

Die Japanische Nelkenkirsche ist winterhart und benötigt in der kalten Jahreszeit keinen speziellen Schutz. Junge Pflanzen sollten im ersten Winter vor größeren Temperaturschwankungen geschützt werden. Kübelpflanzen sind frostempfindlicher und können mit Gartenvlies umwickelt vor Frösten geschützt werden. Wird der Pflanzkübel auf einer Unterlage aus Styropor platziert, wird ebenfalls verhindert, dass der Frost die Wurzeln der Pflanze angreift.

Schädlinge und Krankheiten erkennen und bekämpfen

Die Japanische Nelkenkirsche erweist sich allgemein als pflegeleicht. Werden die Hinweise bezüglich des Standortes, der Bodenbeschaffenheit und des Gießverhaltens berücksichtigt, wird sich die Pflanze als robust und widerstandsfähig erweisen.

Dennoch bleibt die Nelkenkirsche nicht komplett von Schädlingen und Krankheiten verschont.

Auftreten können:

  • Spitzendürre
  • Schrotschusskrankheit
  • Frostspanner

Die Spitzendürre – Gefahr für die Triebe

Diese Pilzkrankheit ist auch unter der Bezeichnung Monilia bekannt und führt zu einem Absterben der Triebspitzen. Häufig wird die Krankheit unmittelbar nach der Blütezeit beobachtet. Befallene Äste sind bis in das gesunde Holz zurückzuschneiden. Solange sich noch braune Stellen im Querschnitt zeigen, ist der Befall noch nicht restlos beseitigt und ein weiterer Rückschnitt notwendig.

» Achtung: Sorten mit dünnen Trieben werden eher von der Spitzendürre befallen, als Zierkirschen mit stärkeren Trieben.

Die Schrotschusskrankheit – Gefahr für die Blätter

Zeigen sich in den Blättern der Japanischen Nelkenkirsche unschöne Löcher und erscheinen rötliche bis bräunliche Flecken, sind dies Anzeichen für die Schrotschusskrankheit, einen Befall mit dem Pilz Stigmina carpophila. Da der Pilz in den Blättern überwintert, tritt die Krankheit meist im Frühjahr auf. Meist trifft die Schrotschusskrankheit bereits geschwächte Pflanzen und ist eine häufige Folge von Pflegefehlern. Auch bei einem zu feuchten Klima kommt ein Befall vermehrt vor. Befallene Blätter sind zu entfernen und sollten nicht auf dem Kompost entsorgt werden. Bewährt hat sich auch das Besprühen mit einem Sud aus Ackerschachtelhalmkraut.

Der Frostspanner – Gefahr für die gesamte Pflanze

Lässt sich im Frühjahr ein Kahlfraß der Blätter beobachten, war vermutlich der Frostspanner am Werk. Die Raupen des Frostspanners sind besonders gefräßig und wer nicht rechtzeitig reagiert, wird schnell einen kahlen Baum vor sich haben. Das Absammeln der Tiere ist nur bedingt von Erfolg gekrönt und besonders bei älteren Pflanzen äußerst mühevoll. Mit Leimfallen, die am Stamm anzubringen sind, werden die Weibchen daran gehindert, bis zur Baumkrone vorzudringen und die Eier dort abzulegen.

Die Japanische Nelkenkirsche als Bonsai halten

Zierkirschen sind beliebte Bonsaipflanzen. Die beliebtesten Bonsai-Sorten kommen aus Japan. Der Bonsai benötigt einen hellen und sonnigen Standort. Die pralle Sonne im Sommer ist zu vermeiden. Beim Gießen ist Fingerspitzengefühl von Nöten, Staunässe wird ebenso wenig vertragen, wie Ballentrockenheit der Pflanze bekommt. Von der Blütezeit bis Ende August kann gedüngt werden. Beim Schnitt ist auf die Blütenknospen zu achten. Diese bilden sich bereits im Herbst. Nach der Blüte kann der Rückschnitt bis ins alte Holz erfolgen. Alle zwei bis drei Jahre sollte der Bonsai umgetopft werden. Hierfür ist eine spezielle Bonsaimischung zu verwenden. Bei der Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt, alle Stilarten lassen sich verwirklichen. Beim Drahten sollte die empfindliche Rinde mit Bast umwickelt werden, um den Bonsai vor Verletzungen zu schützen. Auch im Winter benötigt der Bonsai einen Schutz.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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