Mit der Kreppmyrte holen Sie sich eine Pflanze mit einer überragenden Blütenpracht in den Garten. Und noch etwas: Sie lässt sich sogar ganz einfach vermehren. Dafür stehen zwei Möglichkeiten bereit.

Kreppmyrte vermehren - So klappt's mit Samen und Stecklingen
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Eine herrliche Blütenpracht über mehrere Monate hinweg, ist Ihnen mit der Kreppmyrte (Lagerstroemia) sicher. Allerdings muss auch das Wetter mitspielen und die Pflanzen müssen genug Sonne abbekommen, sonst können sie sich auch blühfaul zeigen.

Die Vermehrung der Kreppmyrte ist in jedem Fall eine Möglichkeit, weitere Exemplare der blühfreudigen Schönheit zu erhalten und in Beet oder Kübel für Vielfalt und Blütenreichtum zu sorgen. Wie sich die Pflanzen ganz einfach vermehren lassen, verraten wir Ihnen nun.

Die Vermehrung durch Stecklinge

Die Stecklingsvermehrung ist eine weithin gebräuchliche Art und Weise, neue Pflanzen zu gewinnen. Auch eher ungeübte Hobbygärtner werden mit dieser Methode Erfolg haben. Es kostet weder Zeit noch Mühe. Auch die finanziellen Aufwendungen sind eher gering.

❍ Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Stecklinge können im Frühling oder im Spätsommer geschnitten werden.

❍ Was wird für die Stecklingsvermehrung gebraucht?

  • Stecklinge
  • Messer
  • Substrat
  • Pflanzgefäße
  • Plastiktüte

❍ Wie ist vorzugehen?

❶ Steckling schneiden
❷ Blätter und Knospen im unteren Bereich entfernen
❸ eventuell Bewurzlungspulver verwenden
❹ Pflanzgefäße mit Anzuchterde füllen
❺ Steckling einsetzen
❻ Bewurzlung abwarten

Um Stecklinge schneiden zu können, muss eine ausreichend entwickelte Kreppmyrtenpflanze vorhanden sein. Die Stecklinge werden nicht von ganz frischen, sondern von bereits etwas verholzten Trieben geschnitten und sollten eine Länge von 15 bis 20 Zentimeter besitzen. Im unteren Bereich des Stecklings sind die Blätter und eventuell vorhandenen Knospen zu entfernen, damit diese später unter der Erde nicht zu faulen beginnen. Um die Bewurzelung des Stecklings zu beschleunigen, kann dieser vor der Pflanzung in Bewurzlungspulver getaucht werden.

Die Stecklinge werden einzeln in mit Aussaaterde gefüllte Pflanzgefäße gesetzt und an einem hellen und warmen Standort aufgestellt. Wenn die Stecklinge eine Abdeckung aus Plastik erhalten, entsteht ein ideales Mikroklima und die Bewurzelung setzt nach etwa zwei Wochen ein.

» Tipp: Die Stecklinge werden bevorzugt über der Heizung aufgestellt. Die Bodenwärme begünstigt die Bewurzelung.

Sind die Stecklinge ausreichend bewurzelt, können sie in ein größeres Pflanzgefäß umgesetzt werden und im Haus überwintern. Im nächsten Frühling ist auch ein Standort auf Balkon oder Terrasse möglich.

» Achtung: Junge Kreppmyrten sind besonders frostanfällig und sollten nach dem Sommer rechtzeitig ins Winterquartier umziehen können.

Die Vermehrung durch Samen

Die Vermehrung durch Samen ist recht aufwendig und erfordert Geduld vom Hobbygärtner. Die Samen selbst lassen sich aus den Samenkapseln bereits vorhandener Pflanzen gewinnen oder im Handel erwerben.

Die größten Erfolge verspricht die Anzucht der Pflanzen in Saatboxen. Die Box wird mit einem Gemisch aus Torf und Sand gefüllt. Dann werden die Samen eingestreut. Für die Aufstellung der Saatboxen ist ein heller, warmer und möglichst feuchter Standort zu wählen. An heißen Sommertagen können die Boxen auch im Freien aufgestellt werden.

Nach etwa einem Monat werden sich die ersten Keimlinge zeigen, sofern die Vermehrung von Erfolg gekrönt ist. Sind mehrere Blätter sichtbar geworden, können die Jungpflanzen in separate Pflanzgefäße umgesetzt werden.

Im Frühling kann auch die Direktaussaat ins Freiland einen Versuch wert sein. Es wird jedoch stark von den klimatischen Bedingungen und der Sonnenscheindauer abhängen, ob und wann die Keimung einsetzt.

Welche Methode der Vermehrung ist die richtige für mich?

Wer die Wahl hat, hat ja bekanntlich auch die Qual. Beide Arten der Vermehrung sind gängig und recht einfach durchzuführen.

Die Stecklingsvermehrung bietet sich an, wenn bereits eine gut entwickelte Pflanze vorhanden ist und diese vielleicht sowieso einen Rückschnitt vertragen könnte. Stecklinge lassen sich leicht beim Zurückschneiden der Pflanzen gewinnen. Werden nur einige wenige Jungpflanzen benötigt, ist die Stecklingsvermehrung ebenfalls die richtige Methode. Wer sich wenig Aufwand machen möchte und doch auf eine erfolgreiche Vermehrung hofft, sollte es mit der Stecklingsvermehrung probieren.

Die Vermehrung durch Samen kann einen Versuch wert sein. Die Erfolgsaussichten sind jedoch niedriger als bei der Stecklingsvermehrung. Ist bereits eine Pflanze vorhanden, welche ausreichend Samen abwirft, kann die Aussaat einen Versuch darstellen und zugleich zur gärtnerischen Herausforderung werden. Der Hobbygärtner benötigt mehr Geduld und entsprechendes Equipment. Im konkreten Fall ist eine Saatbox anzuschaffen, damit ideale Bedingungen für die Keimung geschaffen werden können.

Es spricht nichts dagegen, beide Methoden auszuprobieren und für sich selbst zu entscheiden, welcher Möglichkeit der Vermehrung man den Vorrang gibt.

» Achtung: Durch Stecklinge vermehrte Jungpflanzen gelangen nach zwei Jahren erstmals zur Blüte. Wird die Kreppmyrte aus Samen herangezogen, werden drei bis fünf Jahre vergehen, bis sich die ersten Blüten zeigen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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