Der Kuchenbaum lässt sich durch Samen vermehren. Allerdings gibt es bei der Vorgehensweise einiges zu beachten, damit die Vermehrung auch von Erfolg gekrönt ist.

Kuchenbaum vermehren Samen
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Japanische Kuchenbäume (Cercidiphyllum) sind wahre Exoten in unseren Gärten. Die Ziergewächse besitzen eine besonders auffallende Herbstfärbung und das Laub verströmt einen an Karamell und Lebkuchen erinnernden Duft. Die Vermehrung des Kuchenbaums verlangt etwas Geschick und Geduld und ist leider nicht immer von Erfolg gekrönt.

Wer seinen Kuchenbaum vermehren möchte, der kann dies nur mit Samen machen. Wie das funktioniert, möchten wir Ihnen hier einmal genauer erläutern.

Der Samen des Kuchenbaums

Kuchenbäume sind zweigeschlechtliche Pflanzen. Die Bestäubung geschieht durch den Wind. Leider sind die Kuchenbäume in unseren Breiten recht selten und die Windbestäubung daher eine große Seltenheit. Falls es doch dazu gekommen ist, erkennt der Hobbygärtner dies an den gebogenen Hülsenfrüchten, die sich im Herbst zeigen und die Samen enthalten. Da auf Mutter Natur in deutschen Gärten folglich kaum Verlass sein wird, bietet es sich an, die Samen des Kuchenbaumes käuflich zu erwerben.

Viele Samen – keine Garantie

Auch die Anzucht aus handelsüblichen Samen kann sich problematisch gestalten. Zunächst wird der Hobbygärtner wahrscheinlich überrascht sein, dass Packungsgrößen zwischen 50 und 100 Samenkörnern allgemein üblich sind. Dies entbehrt zunächst jeder Logik, wenn man doch eigentlich nur ein Pflänzchen heranziehen möchte. Bei einem näheren Blick auf die Packungen, erscheinen oft Vermerke im Hinblick auf die Keimquote. Diese ist bei den handelsüblichen Samen meist mit 50 Prozent angegeben. Diese Aussage ist jedoch nur zutreffend, wenn es sich um frische Samen handelt. Bereits nach vier Monaten sinkt diese Quote auf zirka 7 Prozent und es kann leider durchaus vorkommen, dass ältere Packungen nicht einen Samen enthalten, der letztlich keimfähig ist und ein neues Pflänzchen hervorbringt.

Was ist bei der Vermehrung des Kuchenbaums zu beachten?

Die Samen sollten nicht direkt ins Freiland ausgesät werden. Im Haus lassen sich die Samen dagegen recht einfach heranziehen. Zunächst werden die Samen für etwa sieben Tage in ein Gefäß gegeben und im Kühlschrank gelagert. Dies dient dazu, die Keimung zu fördern. Anschließend gibt man die Samen in kleine Pflanztöpfe, die mit einem Erde-Sand-Gemisch gefüllt sind. Die Samen werden nur leicht mit Erde bedeckt. Für eine gute Wärmespeicherung kann gesorgt werden, in dem die Pflanzgefäße mit einer Folienhaube bedeckt werden.

» Tipp: Damit sich kein Schimmel bilden kann, sind die Plastikhauben täglich zu lüften.

Die Pflanztöpfe sollten einen hellen Standort erhalten und es ist immer dafür zu sorgen, dass das Substrat nicht austrocknet. Bei Temperaturen um 20 Grad benötigen die Samen etwa drei bis vier Wochen bis zur Keimung. Sind die jungen Pflanzen etwa fünf Zentimeter gewachsen, werden sie pikiert und ziehen in Einzeltöpfe um. Bis die jungen Kuchenbäume ins Freiland umgesetzt werden dürfen, sollten Wuchshöhen von etwa 50 Zentimetern erreicht sein und die Pflanze den Winter im Haus verbracht haben. Im darauf folgenden Frühjahr kann der kleine Kuchenbaum dann an seinen Standort im Freien gepflanzt werden.

Das passende Substrat finden

Die Lebkuchenbäume sind recht anspruchsvoll, betreffend des passenden Substrats. Die Pflanzen bevorzugen einen sandigen Tonboden. Alternativ kann auch ein steiniger Lehmboden ideale Wachstumsbedingungen bieten. In jedem Fall sollte der Boden gut durchlässig beschaffen sein, denn Staunässe bekommt der Pflanze nicht. Damit der Boden das Wasser möglichst lange speichert, kann eine Mulchschicht aufgebracht werden. Ist für einen guten Abfluss des Wassers gesorgt, kann auch schwemmend gegossen werden.

Der Boden kann mit Kompost aufgewertet werden. Der pH-Wert sollte zwischen 5 und 7 liegen. Daher verträgt die Pflanze auch einen leicht saueren Boden.

» Tipp: Achten Sie darauf, die jungen Bäumchen nicht zu dicht an Wegränder zu pflanzen, denn die Pflanze reagiert empfindlich auf Bodenverdichtungen.

Was ist nach der Anzucht zu tun?

Während der Keimzeit sollten die Pflänzchen weiter unter ihrem Schutz aus Folie oder Glas belassen werden. Damit Schimmelbildung vermieden wird, sollte auf häufiges Lüften des Gefäßes geachtet werden. Die jungen Pflanzen mögen einen hellen Standort, sollten aber nicht in der vollen Sonne stehen. Ist es an der Zeit, die Jungpflanzen zu pikieren, sollte dies vorsichtig geschehen, damit die zarten Wurzeln nicht beschädigt werden.

Die Pflege junger Kuchenbäume

Die jungen Pflanzen benötigen viel Wasser, um gut heranwachsen zu können. Ebenso ist auf eine hohe Luftfeuchtigkeit zu achten. Dies wird durch häufiges Besprühen der Blätter erreicht. Bekommen die Bäume zu wenig Feuchtigkeit, zeigen sie dies durch ein Hängenlassen der Blätter deutlich an. Besonders an heißen Tagen sollte täglich gegossen werden.

Das Wachstum der Kuchenbäume kann durch die Einbringung von Kompost bei der Pflanzung im Frühjahr angeregt werden. Mit diesem Naturdünger ist die Pflanze in ihrem ersten Jahr in der Regel ausreichend mit Nährstoffen versorgt.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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