Lichtnelken sind durch ihre farbenfrohen Blüten und der großen Sortenvielfalt bei Hobbygärtnern äußerst beliebt. Sie lassen sich leicht pflanzen und haben kaum Ansprüche bei den Pflegemaßnahmen.

Lichtnelke pflanzen - Anleitung & Tipps
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Lichtnelken (Lychnis) zählen zu den Leimkräutern und gehören der Familie der Nelkengewächse an. Die Pflanzen sind zweijährig oder ausdauernd und können zwischen 30 und 90 Zentimeter an Wuchshöhe erreichen, wobei die Zwerg-Lichtnelke nur 20 Zentimeter hoch wächst. Lichtnelken sind in unseren Breiten beliebte Zierpflanzen und recht häufig in Gärten und Parks anzutreffen. Die Artenvielfalt verspricht einen bunten Blütenreigen. Wie sich Lichtnelken ganz einfach auch bald in Ihrem Garten wohlfühlen, verraten wir Ihnen mit nachfolgenden Pflanztipps.

Den passenden Standort finden

Die Standortwahl sollten Sie von der erworbenen Lichtnelken-Art abhängig machen. Allgemein gilt, dass Lichtnelken einen sonnigen Standort bevorzugen. Dabei dürfen die Pflanzen gerne der vollen Sonne ausgesetzt sein. Besonders im Bauerngarten werden die farbenprächtigen Lichtnelken zum Hingucker. Auch im Staudenbeet fühlt sich die Pflanze wohl. Beliebte Pflanznachbarn stellen das Filzige Hornkraut und das Heiligenkraut dar.

» Tipp: Lichtnelken wachsen schnell in die Breite und sollten ausreichend Platz zur Verfügung haben. Bei Gruppenpflanzungen sollten Sie nicht mehr als fünf Pflanzen pro Quadratmeter einsetzen.

In der freien Natur kommen Lichtnelken an nahezu allen Standorten vor. Einige Arten fühlen sich auf feuchtem Boden wohl, wieder andere gedeihen bevorzugt auf Trockenrasen und an Ackerrändern.

Meist zeigen sich Lichtnelken jedoch kompromissbereit und gedeihen auch, wenn die Standortwahl nicht wirklich optimal gewählt wurde. Sind Sie sich im Hinblick auf den Standort nicht sicher, können Sie mit einem Platz im Halbschatten generell nichts verkehrt machen.

» Tipp: Je feuchter der Boden beschaffen ist, desto mehr Sonne vertragen Lichtnelken.

Für einige beliebte Sorten haben wir Ihnen die Standortbedingungen gesondert aufgeführt:

Lichtnelken-Art Standortbedingung
Kronen-Lichtnelke ❍ Sie bevorzugt einen feuchten und gut durchlässigen Boden.
❍ Sonne wird gut vertragen.
❍ Vor praller Mittagssonne gilt es, die Pflanze zu schützen.
Alpen-Lichtnelke ❍ Sie fühlt sich auch in einem trockenen Sandboden wohl.
❍ Leicht saueres Substrat wird ebenfalls gern angenommen.
❍ Wählen Sie einen sonnigen Standort.
Kuckucks-Lichtnelke ❍ Die Kuckucks-Lichtnelke bekommt gern nasse Füße.
❍ Der Boden sollte frisch und durchlässig sein.
❍ Sie gedeihen in der Sonne wie im Halbschatten.
Rote Lichtnelke ❍ Das Substrat sollte möglichst feucht beschaffen sein.
❍ Sonne bis Halbschatten sind ideale Standorte.
Herbst Leimkraut ❍ Es bevorzugt einen mageren und kalkhaltigen Boden.
❍ Die Pflanze darf in der vollen Sonne stehen.

Das passende Substrat auswählen

Für die Wahl des Substrates gilt ähnliches, wie für den Standort, die Ansprüche gehen zwischen den einzelnen Arten auseinander. Häufig kultivierte Arten wie die Brennende Liebe oder die Garten-Lichtnelke kommen mit herkömmlicher Gartenerde gut zurecht. Kronen-Lichtnelken bevorzugen einen sandigen und eher trockenen Boden. Ist das Substrat eher sauer, werden Sie mit der Alpen-Lichtnelke gut beraten sein. Ein besonders feuchtes Milieu bevorzugt die Kuckucks-Lichtnelke. Sie darf gern auf einem feuchten Boden in Gewässernähe gepflanzt werden.

Die beste Pflanzzeit

Ende März kann mit der Pflanzung der Lichtnelken begonnen werden. Eine Vorraussetzung hierfür ist ein komplett aufgetauter Boden und eine frostfreie Wetterlage. Ansonsten verschiebt sich die Pflanzzeit entsprechend. Können Sie den jungen Pflanzen ausreichend Wasser zur Verfügung stellen, können Lichtnelken den ganzen Sommer über gepflanzt werden. Etwa ab September sollten keine Neupflanzungen mehr vorgenommen werden. Die Pflanzen sind zwar winterhart, benötigen aber dennoch eine gewisse Zeit um im frostfreien Substrat gut anwachsen zu können.

Pflanz-Anleitung

Die Pflanzung der Lichtnelken gestaltet sich recht unkompliziert. Eine Unterscheidung gilt es wieder im Hinblick auf die verschiedenen Sorten zu machen. Lichtnelken, die einen trockenen und mageren Boden bevorzugen, können sofort in die Erde gesetzt werden. Sorten, die besonders feuchte Standorte benötigen, sollten sie mit ihrem Wurzelballen vor der Pflanzung für einige Zeit in eine Gefäß mit Wasser stellen, damit sich die Pflanze mit Feuchtigkeit versorgen kann. Steigen aus dem Gefäß keine Luftblasen mehr auf, kann die Pflanze an ihren neuen Standort gesetzt werden.

❶ Standort auswählen
❷ Boden auflockern und von Unkraut befreien
❸ Pflanzloch mindestens in doppelter Größe des Wurzelballens ausheben
❹ Substrat mit Kompost und Hornspänen anreichern
❺ Pflanze einsetzen
❻ Pflanzloch schließen
❼ Erde gut andrücken
❽ Pflanze angießen

Lichtnelken aussäen – So wird‘s gemacht

Lichtnelken können auch ausgesät werden. Der Samen lässt sich aus bereits vorhandenen Pflanzen gewinnen oder kann im Fachhandel erworben werden. Die Aussaat erfolgt dann direkt ins Freiland. Bei Lichtnelken handelt es sich um Lichtkeimer. Daher wird der Samen einfach ausgestreut, leicht angedrückt und nicht mit Erde bedeckt. Die Aussaat kann ganzjährlich erfolgen.

» Tipp: Wird im Winter ausgesät, fallen die Samen in eine Art Winterstarre und beginnen erst im Frühling, mit den ersten warmen Sonnenstrahlen, mit der Keimung.

Die Keimung erfolgt ab einer Bodentemperatur von 18 Grad. Halten Sie die Samen gleichmäßig feucht. Nach etwa drei Wochen setzt die Keimung ein.

Lichtnelken im Kübel halten

Einige Arten machen auch im Kübel eine gute Figur. Dazu zählen die Kuckucks-Lichtnelke und die Alpen-Lichtnelke. Kübelpflanzen sind regelmäßig zu bewässern und können während der Wachstumsphase mit einem handelsüblichen Flüssigdünger für Blühpflanzen mit zusätzlichen Nährstoffen versorgt werden. Lichtnelken im Kübel sind nicht winterhart und sollten ein helles und frostfreies Winterquartier zugewiesen bekommen. Die Düngung ist im Winter einzustellen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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