Lichtnelken sind an sich sehr anspruchslos und pflegeleicht, dennoch benötigen sie eine gewisse Pflege. Und die kann je nach Sorte schon mal unterschiedlich sein.

Lichtnelke pflegen
© JAG IMAGES – Fotolia.com

Bei näherer Betrachtung der Lichtnelke (Lychnis) wird die Verwandtschaft zur Nelke deutlich. Dennoch besitzen Lichtnelken einige Besonderheiten, die nicht zuletzt aufgrund des umfangreichen Artenreichtums auftreten. Lichtnelken entstammen zwar einer Pflanzenfamilie, besitzen jedoch unterschiedliche Anforderungen im Hinblick auf Standort, Boden und Pflege.

Werden die folgenden Tipps und Ratschläge zur Kultivierung der Lichtnelken beachtet, werden Sie sich an einem üppigen Blütenmeer erfreuen können und die anspruchslosen Pflanzen werden Sie durch viele Gartenjahre begleiten.

Lichtnelken richtig gießen

Die verschiedenen Lichtnelke-Arten besitzen unterschiedliche Ansprüche an den Boden und die Bewässerung. Die meisten Lichtnelken bevorzugen einen feuchten Standort und benötigen folglich viel Wasser. Einige ausgewählte Arten kommen mit wenig Flüssigkeit aus und wachsen bevorzugt auf einem trockenen Boden. Beachten Sie hierbei auch die Pflegehinweise auf den Pflanzenbeschreibungen, bzw. erkundigen sich direkt beim Gärtner.

Grundsätzlich sind Lichtnelken vor Staunässe zu schützen. Dies gelingt Ihnen, wenn Sie vor der Pflanzung eine Drainage legen und den Boden kontrollieren, bevor Sie erneut bewässern.

Tipp: Wässern Sie die Lichtnelke immer dann, wenn die obere Bodenschicht sich trocken anfühlt.

Die Feuchtigkeitsansprüche einiger Arten im Überblick:

➡️ Kronen Lichtnelke (Silene coronaria)

Die Pflanzen lieben einen trockenen Boden und sollten nur dann gegossen werden, wenn es zu längeren Trockenperioden kam.

➡️ Alpen-Lichtnelke (Silene suecica)

Alpen-Lichtnelken sollten nicht mit reinem Leitungswasser gegossen werden. Da die Pflanzen kein kalkhaltiges Wasser vertragen, bieten sich Regenwasser oder destilliertes Wasser, vermischt mit Leitungswasser als Alternativen an.

➡️ Kuckucks-Lichtnelke (Silene flos-cuculi)

Kuckucks-Lichtnelken besitzen einen vergleichsweise hohen Feuchtigkeitsbedarf und sollten immer dann gegossen werden, wenn der Boden leicht angetrocknet ist.

Lichtnelken richtig düngen

Wird die Lichtnelke im Freiland ausgepflanzt, muss die Pflanze nicht zwingend gedüngt werden. Wurde das Substrat entsprechend den Ansprüchen der Pflanze vorbereitet und mit organischem Dünger wie Kompost oder Hornspäne aufgewertet, ist eine zusätzliche Düngung nicht notwendig.

Tipp: Lichtnelken-Sorten, die magere, karge Böden bevorzugen, sollten keinen Dünger erhalten.

Wird die Lichtnelke im Kübel gepflanzt, ist es ratsam, die Wachstumsphase mit einem herkömmlichen Flüssigdünger für Blühpflanzen, wie z.B. diesen hier zu begleiten.

Müssen Lichtnelken geschnitten werden?

Schnittmaßnahmen sind bei Lichtnelken nicht erforderlich. Entfernen Sie regelmäßig verwelkte Blätter und Verblühtes, bewahrt die Pflanze ihre Attraktivität und die Blühfreude wird gefördert. Nach der Blütezeit, etwa Anfang Juli, können alle verwelkten Stängel entfernt werden. Dies fördert eine zweite Blüte im Spätsommer.

Vor dem Winter werden die Pflanzen bodennah zurückgeschnitten. Wünschen Sie die Selbstaussaat der Pflanzen, sollte der Rückschnitt nicht zu frühzeitig erfolgen. Da sich die Pflanzen kräftig selbst aussäen, genügt es in der Regel, einige Blütenstände bis zur Selbstaussaat zu belassen und die restlichen Stängel zurückzuschneiden, damit die Pflanze neue Kräfte für die nächste Blühphase sammeln kann.

Tipp: Kronen-Lichtnelken sind wintergrün. Wird das Laub nicht zurückgeschnitten, stellt es eine Zierde für den ansonsten tristen winterlichen Garten dar.

Pflegetipps für die Lichtnelke im Überblick

PflegemaßnahmeErläuterung
Standortwahl> Die Wahl des Standortes lässt sich, auf Grund der großen Artenvielfalt, nur bedingt verallgemeinern.
> Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist für die meisten Arten ideal.
> Die Pflanzen sind im Allgemeinen recht robust und kommen auch mit widrigen Standortbedingungen recht gut zurecht.
> Allerdings müssen in diesem Fall Abstriche in de Wuchsfreude und Blühfreudigkeit gemacht werden.
Gießen> Größtenteils benötigen Lichtnelken viel Wasser.
> In jedem Falle sollte spätestens dann gegossen werden, wenn der Boden trocken erscheint.
> Einige Arten, wie die Kronen-Lichtnelke, lieben trockene Böden.
> Dem entspricht man mit einer eher sporadischen Bewässerung.
> Staunässe wird von keiner Lichtnelke vertragen.
> Eine Drainage schafft hier Abhilfe.
Düngen> Lichtnelken kommen mit organischem Dünger aus.
> Hierfür werden bereits bei der Pflanzung Kompost oder Hornspäne unter das Substrat gemischt.
> Kübelpflanzen benötigen regelmäßig Flüssigdünger, um mit reicher Blüte zu überzeugen.
> Die Kronen-Lichtnelke bevorzugt karge Böden und benötigt keinerlei Dünger.
Schneiden> Vor dem Winter werden Lichtnelken bodennah zurück geschnitten.
> Nach der Blütezeit werden lediglich die verblühten Stängel zurück geschnitten. Dies fördert eine nochmalige Blüte im September.
> Verwelkte Blütenköpfe und Blätter werden regelmäßig entfernt.
Überwintern> Lichtnelken sind winterhart und benötigen keinen zusätzlichen Schutz, sofern sie im Freiland kultiviert werden.
> Kübelpflanzen sind weniger robust und sollten frostfrei überwintern.

Blühfaule Lichtnelken – Was tun?

Haben Sie Ihre Lichtnelke gepflanzt und alle Pflegehinweise beachtet und dennoch zeigt sich keine Blüte, dann haben Sie meist keinen Fehler gemacht, sondern eine zweijährige Pflanze in Ihrem Besitz. Diese bildet im ersten Jahr reichlich Blattwerk aus, um im darauffolgenden Standjahr umso intensiver zu blühen.

Es kommt natürlich auch vor, dass die Pflanzen nicht blühen, weil ihren Ansprüchen an Standort und Boden nicht entsprochen wurde. Überprüfen Sie, ob die Lichtnelke einen feuchteren Standort benötigt oder aber, zu viel Nässe abbekommen hat.

Lichtnelken überwintern

Alle Lichtnelken im Freiland kommen ohne Winterschutz durch die kalte Jahreszeit. Die Pflanzen gelten als absolut winterhart und vertragen auch strenge Fröste und extreme Temperaturen von -30 Grad und mehr.

Steht die Pflanze im Kübel, ist sie angreifbarer und sollte keinen Frost abbekommen. Es empfiehlt sich, die Überwinterung in einem hellen, kühlen Raum oder Wintergarten. Die Pflanzen sollten auch während des Winters nicht austrocknen und gelegentlich leicht bewässert werden.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Ein Kommentar

  1. Thomas Möckel on

    Meine sind schon 2 Jahre ohne Blüte und klein. Sie werden von den Vögeln und Eichhörnchen ständig angefressen. Ich vermute als mittel gegen Milben da sich das Eichhörnchen dauernd gekratzt hat.

Antwort hinterlassen