Lichtnelken vermehren sich eigentlich von allein. Wer allerdings nachhelfen möchte, hat dazu zwei verschiedene Möglichkeiten.

Lichtnelke vermehren
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Im Grunde benötigt die Lichtnelke (Lychnis) bei der Vermehrung keine Unterstützung. Die Pflanzen säen sich fleißig selbst aus. Dies führt binnen recht kurzer Zeit zu beachtlichen Pflanzenteppichen, sofern Sie verblühte Stängel nicht rechtzeitig zurückschneiden.

Generell ist die Vermehrung durch Teilung und durch Samen möglich.

Lichtnelken durch Teilung unkompliziert vermehren

Besonders schnell und ohne großen Aufwand betreiben zu müssen, gewinnen Sie durch Teilung neue Pflanzen. Werden die Pflanzen im Frühling zurückgeschnitten, ist die günstigste Zeit, die Lichtnelke auszugraben und den Wurzelbereich mit einem scharfen Messer oder dem Spaten in mehrere Segmente zu zerteilen. Teilstücke, die sich für die Wiederverwendung eignen, sollten mindestens über zwei Knospen verfügen.

Lichtnelken nach der Teilung pflanzen – So geht‘s

❶ Standort auswählen
❷ Boden auflockern und säubern
❸ Pflanzloch ausheben
❹ Substrat mit Kompost oder Hornspänen mischen
❺ Pflanze in der bisherigen Tiefe wieder einsetzen
❻ Pflanzloch schließen
❼ Boden andrücken
❽ Pflanze angießen

Die Vermehrung durch Samen

Die Samen für die verschiedensten Arten von Lichtnelken werden im Fachhandel angeboten. Wer die Möglichkeit besitzt, kann den Samen auch bereits vorhandenen Pflanzen entnehmen. Aus den Blüten bilden sich Samenkapseln, die im Herbst aufspringen. Nun sollten Sie schnell handeln, denn Schmetterlingsraupen laben sich gern an den Samen der Lichtnelke.

Die Vermehrung durch Samen stellt den Hobbygärtner vor keine größeren Probleme. Die Samen können direkt ins Freiland ausgesät werden oder lassen sich auch in einem geeigneten Anzuchtgerät vorziehen. Die Aussaat hinter Glas kann bereits im Spätwinter erfolgen. Ab Mai kann unmittelbar ins Beet gesät werden. Die erste Blüte kann allerdings bis zum Folgejahr auf sich warten lassen.

» Tipp: Lichtnelken sind Lichtkeimer. Daher wird das Saatgut nicht mit Erde bedeckt, sondern lediglich leicht angedrückt.

Die Aussaat Schritt für Schritt erklärt

❶ Standort wählen
❷ Boden von Unkraut und Steinen befreien
❸ Boden auflockern und ggf. Kompost beimischen
❹ Samen aufbringen
❺ Boden leicht andrücken
❻ Samen vorsichtig befeuchten

In den folgenden Tagen darf die Erde nicht austrocknen. Gießen Sie dabei mäßig und vermeiden Sie in jedem Fall Staunässe. Sind die jungen Lichtnelken einige Zentimeter hoch gewachsen, sollten sie pikiert werden. Die kräftigsten Pflanzen werden dabei in der Erde belassen oder direkt an einen anderen Standort im Freien oder im Kübel gesetzt.

Einige Standortansprüche ausgewählter Lichtnelke-Arten

Feuernelke

Feuernelken lieben einen sonnigen Standort. Sie haben auch nichts gegen pralle Mittagssonne einzuwenden. Der Boden sollte durchlässig sein. Lockern Sie das Substrat daher auf und mischen Kompost oder Hornspäne als Langzeitdünger unter. Staunässe vermeiden lässt sich durch das Legen einer Drainage.

Alpen Lichtnelke

Die Alpen Lichtnelke steht gern in der vollen Sonne. Der Boden sollte durchlässig beschaffen sein, denn die Pflanze verträgt keine Staunässe. Alpen Lichtnelken vertragen auch länger trockene Abschnitte und gegossen werden sollte nur, wenn der Boden sich bereits trocken anfühlt.

Weiße Lichtnelke

Auch die Weiße Lichtnelke hat nichts gegen ein intensives Sonnenbad einzuwenden. An einem schattigen Standort wird die Pflanze weniger wachsen und kaum Blüten ausbilden. Als bevorzugtes Substrat ist ein Lehmboden zu wählen.

Kronen Lichtnelke

Kronen Lichtnelken sind recht anspruchslos und kommen auch mit kargen, nährstoffarmen Böden zurecht. Ein vollsonniger Standort wird begrüßt.

Kuckucks-Lichtnelke

Für die Kuckucks-Lichtnelke ist ein vollsonniger Standort ideal. Der Boden sollte frisch und durchlässig erscheinen. Die Pflanzen vertragen keine Staunässe, daher solle die Flüssigkeit gut abfließen können.

Lichtnelken vermehren – die Vor- und Nachteile

Vorteile Nachteile
Die Vermehrung ist unkompliziert und auch für weniger erfahrene Hobbygärtner gut zu bewerkstelligen. Sind keine Pflanzen vorhanden, müssen die Samen käuflich erworben werden.
Samen können einfach aus bestehenden Pflanzen gewonnen werden. Pflanzen, welche aus Samen gezogen wurden, setzen erst im zweiten Standjahr zur Blüte an.
Wer nach einer besonderen Vielfalt im Beet sucht, wird anhand der zahlreichen im Handel angebotenen Sorten schnell fündig. Der Standort und die Bodenansprüche sind von Art zu Art unterschiedlich.
Die Vermehrung ist meist von Erfolg gekrönt, was für den Hobbygärtner eine zusätzliche Motivation darstellt. Werden diese Gepflogenheiten nicht beachtet, kann die Vermehrung auch missglücken.

Was ist nach der Pflanzung zu tun?

Lichtnelken sind recht anspruchslos. Haben Sie den passenden Standort gefunden und kennen die Ansprüche Ihrer Lichtnelken-Art, werden Sie lange Freude an den blühfreudigen Gartenpflanzen haben. Die meisten Jungpflanzen besitzen einen hohen Feuchtigkeitsbedarf und sollten daher regelmäßig gegossen werden. Wurde der Boden vor der Pflanzung mit Kompost und Hornspänen aufgewertet, ist die Gabe weiteren Düngers nicht erforderlich.

» Tipp: Viele Jungpflanzen vertragen kein kalkhaltiges Wasser, gießen Sie daher mit Regenwasser, statt mit Leitungswasser.

Lichtnelken im Kübel pflanzen – Was ist zu beachten?

Werden die Lichtnelken nach der Anzucht in Pflanzkübel gesetzt, bedürfen sie mehr Pflegeaufwand, als im Freiland kultivierte Arten. Der Flüssigkeits- und Nährstoffbedarf ist im Allgemeinen höher. Gießen Sie daher regelmäßig. Da Staunässe unbedingt vermieden werden sollte, ist eine Drainage von Vorteil. Achten Sie primär darauf, dass das Pflanzgefäß über ausreichend Abzugslöcher verfügt und sorgen Sie durch Tonscherben oder Kies auf dem Gefäßboden für mehr Durchlässigkeit des Substrates.

Um für eine reiche Blüte zu sorgen, ist die Düngung während der Wachstumsphase ratsam. Geeignet ist hierbei ein handelsüblicher Flüssigdünger für Blühpflanzen, wie z.B. dieser hier. Im Winter sollte der Pflanzkübel ins Haus umziehen. Gelten Lichtnelken auch als frosthart, im Kübel besteht die Gefahr, dass das Substrat komplett durchfriert und die Pflanze somit keine Nährstoffe mehr aufnehmen kann.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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