Maulbeeren sind sommergrüne, laubabwerfende Sträucher oder Bäume. Je nach Art und Sorte unterscheiden sie sich in Wuchsform, Fruchtfarbe und Winterhärte. Sie sind pflegeleicht und perfekt geeignet für naturnahe Gärten oder sonnige Standorte.

Der Maulbeerbaum (Morus) ist beliebt wegen seiner süßen Früchte und dem schönen, breit ausladenden Wuchs. Wer einen Maulbeerbaum pflanzen möchte, steht jedoch vor der Wahl: Es gibt mehrere Arten, die sich im Geschmack, in der Fruchtfarbe und in der Winterhärte deutlich unterscheiden.

Die bekanntesten Arten sind die Weiße, die Schwarze und die Rote Maulbeere. Dazu kommen zahlreiche Sorten, die speziell für unterschiedliche Ansprüche gezüchtet wurden. Manche bleiben kompakt und fühlen sich im Kübel wohl, andere wachsen stattlich heran und tragen besonders viele Früchte.

Welche 3 Maulbeerbaum-Arten sich gut für den Garten eignen, und welche 3 Maulbeer-Sorten besonders empfehlenswert sind, erfahren Sie im folgenden Überblick.

Maulbeerbaum-Arten

🌿 Weiße Maulbeere

Weiße Maulbeere
Weiße Maulbeere | © UMIT / stock.adobe.com

Die weiße Maulbeere (Morus Alba) grünt wie die anderen Vertreter der Maulbeerbäume im Sommer, kann aber eine Wuchshöhe von bis zu 16 Metern erreichen. Charakteristisch für den Baum ist die hohe Baumkrone, die je nach Baum ziemlich schmal ausfällt und spitze Blätter aufweist. Ihre Früchte sind weiß, je reifer sie werden, desto gelblicher können sie aber wirken. Oft passiert es auch, dass der Morus Alba leicht rosafarbene Früchte trägt.

Die Früchte der weißen Maulbeere gelten als sehr süß und besonders saftig, sind aber leider nicht sonderlich lange haltbar. Daher sind weiße Maulbeeren als Früchte im Markt nur selten käuflich, eher werden sie als Trockenfrucht angeboten. Noch häufiger wird aus ihnen Sirup oder marmeladenartiger Brotaufstrich hergestellt. Die Früchte selbst reifen ab Juni und fallen schnell vom Baum ab.

🌿 Schwarze Maulbeere

Schwarze Maulbeere
Schwarze Maulbeere | © Volodymyr / stock.adobe.com

Die schwarze Maulbeere (Morus Nigra) ist bereits seit 1500 in Europa bekannt und ansonsten in Asien beheimatet – die Maulbeerbaum-Sorte bevorzugt allerdings besonders warme Regionen und gedeiht daher eher in der Mittelmeerregion Europas gut. Der sommergrüne Baum kann eine Höhe von bis zu 12 Metern erreichen und zeichnet sich unter anderem durch einen knorrigen Stamm mit vielen Verdickungen aus. Die Krone des Maulbeerbaumes liegt eher niedrig und breitet sich stark aus, weshalb der Baum besonders viel Platz gebrauchen kann.

Was die Früchte der schwarzen Maulbeere angeht, zeigen diese sich anfangs als grüne Kugeln. Ab Juli färben sich diese in einem rötlichen Ton, bei ausreichender Reife werden sie schwarz und fallen ab. Auch diese Früchte sind sehr süß und saftig, weshalb sie gerne verspeist werden.

🌿 Rote Maulbeere

Rote Maulbeere
Rote Maulbeere | © Volodymyr / stock.adobe.com

Mit der roten Maulbeere (Morus Rubra) erhält man einen sommergrünen Baum, der eine Höhe von bis zu 15 Metern erreichen kann, selten aber auch ganze 20 Meter hoch wird. Dieser Maulbeerbaum blüht ab April und trägt ab Sommer zwei bis drei Zentimeter lange Früchte, die anfangs grün sind, sich aber mit der Reife Rot und sogar Violett färben.

Auch die roten Maulbeer-Früchte gelten als sehr schmackhaft, weswegen die rote Maulbeere als Pflanze sehr gerne angeschafft wird. Diese Maulbeerbaum-Sorte bevorzugt allerdings sehr feuchte Böden, weshalb sie nicht selten in Flussgebieten entdeckt werden kann. Verbreitet ist sie vor allem in Nordamerika.

Die roten Maulbeeren werden heute sehr vielseitig verwendet: zur Zubereitung von Saft, Marmeladen oder Trockenobst, sowie für die Schnapsherstellung. Da die Früchte sehr schmackhaft und etwas länger haltbar sind, als weiße Maulbeeren, lassen sie sich auch prima zu Frühstücksspeisen hinzugeben.

Wissenswert: Das Holz der roten Maulbeere wird auch als Hartholz gehandelt und vor allem für die Herstellung von Fässern zum Heranreifen von Alkohol verwendet. Dabei gibt es nämlich eine goldene Farbe an den Alkohol ab, was sehr begehrt ist.

Maulbeerbaum-Sorten

Neben diesen drei Hauptsorten des Maulbeerbaumes gibt es noch viele weitere Unterarten, die auf besondere Eigenschaften hin gezogen worden sind, um sich für den einen oder anderen Garten besser zu eignen. Dazu gehören unter anderem diese 4 Sorten in der Galerie.

» Mehr Informationen und Bilder finden Sie hier bei der Baumschule Horstmann.

Anhand der nachfolgenden Beschreibungen lässt sich einfach für Sie nachvollziehen, welche Besonderheiten die genannten Sorten der Maulbeerbäume bieten und ob sie sich für Ihren Garten oder das Erntevorhaben sogar besser eignen als die weiße, schwarze oder rote Maulbeere.

🌿 Maulbeere ‚Illinois Everbearing‘

Diese Sorte ist besonders ertragreich und bringt viele süße, schwarz-violette Früchte hervor. Sie wächst als kleiner Baum oder Strauch und eignet sich gut für sonnige Plätze im Garten. Die Ernte zieht sich über mehrere Wochen. Ideal, wenn regelmäßig frische Maulbeeren genascht oder verarbeitet werden sollen.

✔ lange Erntezeit von Juni bis August
✔ robust, pflegeleicht und gut schnittverträglich
✔ passt auch in kleinere Gärten

🌿 Koreanische Zwerg-Maulbeere ‚Mulle‘

Die ‚Mulle‘ bleibt besonders kompakt und ist perfekt für alle, die wenig Platz haben. Ob auf dem Balkon, im Hochbeet oder im großen Topf – sie trägt viele kleine, süß-säuerliche Früchte und kommt auch mit etwas Wind gut zurecht.

✔ ideal für Balkon, Terrasse oder kleine Beete
✔ frühe Fruchtreife und gute Erträge
✔ pflegeleicht und platzsparend

🌿 Zwerg-Maulbeere ‚Mojo Berry‘

Diese Zwergsorte fruchtet schon im ersten Jahr und sieht dabei auch noch richtig hübsch aus. Die dunklen Beeren erscheinen über Monate hinweg, was perfekt für Naschfreunde ist. Dank ihres kompakten Wuchses passt sie wunderbar in den Kübel auf Balkon oder Terrasse.

✔ trägt am alten und neuen Holz (sehr lange Erntezeit)
✔ kompakter Wuchs, nur etwa 1,5 Meter hoch
✔ ideal als Kübelpflanze oder für kleine Gärten

Maulbeerbaum am Spalier ziehen: Welche Maulbeeren eignen sich?

Besonders gut eignen sich die Weiße Maulbeere (Morus alba) und die kompakt wachsende ‚Mojo Berry‘ (Morus rotundiloba) als Spalierbäume. Beide lassen sich leicht in Form bringen, sind schnittverträglich und tragen zuverlässig Früchte, das ist ideal für sonnige Wände, kleine Gärten oder sogar den Kübel.

💡 Tipp: Für die Spaliererziehung der Maulbeere müssen die Triebe frühzeitig angeleitet und regelmäßig zurückgeschnitten werden! Nur so bleibt die Form erhalten und der Ertrag wird gefördert.

Geschichte zum Maulbeerbaum

Der Maulbeerbaum gehört zur Familie der Maulbeergewächse (Moraceae), zu der übrigens auch die Feige zählt. Durch seine Herkunft und robuste Art fühlt sich der Maulbeerbaum sogar in vielen Gärten wohl.

Maulbeerbaum: 6 beliebte Maulbeeren vorgestellt
Maulbeeren gehören zu den beliebten Wildobstsorten für Vögel. | © 13freetimes / stock.adobe.com

Ursprünglich stammt die Maulbeere aus Asien, mit der Zeit wurde der Baum aber auch in Europa zahlreich kultiviert. Vor allem die Griechen und Römer setzten häufig auf die Maulbeere. Zum einen, weil er wegen seines knorrigen Stammes und der dekorativen Baumkrone als Weise angesehen und daher verehrt wurde. Zum anderen, weil seine Früchte als Delikatesse galten, von denen man sich vor allem Gesundheit versprach.

Unter anderem wurde der Maulbeerbaum, vor allem die weiße Maulbeere, als Futterpflanze für Seidenraupen angepflanzt, um der immer größer werdenden Nachfrage nach hochwertiger Seide gerecht zu werden.

Heute sehen viele Gärtner den Maulbeerbaum als dekorative Ergänzung für ihren liebsten Rückzugsort an, weil er viel Schatten spendet, Nahrung für Tiere bietet, sich die Früchte trocknen lassen und auch sonst besonders vielseitig ist: Denn der Maulbeerbaum kann nicht nur nach Belieben geformt werden, sondern lässt sich sogar als Hecke pflanzen und überzeugt in diesem Fall mit einem dichten Blattwerk. Die Früchte der Pflanze runden das Gesamtpaket für viele Menschen perfekt ab.

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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