Mirabellen sind klein, süß und lecker. Es wäre doch schade, wenn der Ernteertrag durch Schädlinge und Krankheiten verringert wird. Um das zu vermeiden, sollten Sie schnell handeln.

Der beste Schutz gegen Krankheiten und Schädlinge bei der Mirabelle fängt schon bei der Sortenwahl an. Bei Mirabellen können zahlreiche Parasiten, Pilze und typische Baumkrankheiten auftreten.

Wer sich aber schon von vornherein für widerstandsfähige Sorten entscheidet, die gegen die meisten Erkrankungen und Schädlinge resistent sind, ist auf der sicheren Seite. Ein Befall ist zwar nicht komplett auszuschließen, aber es passiert deutlich seltener, als bei anfälligen Sorten.

Schon vorhandene Bäume sollten Sie aufmerksam beobachten, dann fallen Ihnen Veränderungen gleich auf und Sie können rechtzeitig eingreifen.

Übersicht: Häufige Krankheiten bei Mirabellen

Mirabellen Krankheiten
© Sinuswelle / stock.adobe.com

Schrotschusskrankheit

Die Schrotschusskrankheit erkennen Sie an runden, rotbraunen Flecken auf den jungen Blättern. Im späteren Stadium bekommen die Blätter kleine Löcher, dann vertrocknen sie und fallen schließlich ab. Der untere Teil des Mirabellenbaums oder -strauchs ist meistens stärker betroffen. Mit einem regelmäßigen Auslichtungsschnitt und einem freien, offenen Standort können Sie vorbeugen. Eine luftige Krone ist ein guter Schutz. Zusätzlich sind mäßige Düngergaben sinnvoll, um die Pflanze zu stärken. Bei einem dauerhaften Befall hilft ein spezielles Pflanzenschutzmittel.

Monilia-Spitzendürre

Die Monilia-Spitzendürre wird durch einen Pilz verursacht. Die Krankheit zeigt sich direkt nach der Blüte. Triebspitzen, Blätter und Blüten sehen zerknittert aus. Auf den ersten Früchten treten Faulstellen auf, die sich rasch auf die ganze Frucht ausbreiten. Die Früchte bekommen bräunliche Flecken. Befallene Äste, Zweige und Früchte immer gleich einsammeln und entsorgen, damit die Krankheit nicht weiter fortschreitet. Zur Vorbeugung ist wieder ein Auslichtungsschnitt sinnvoll.

Scharkakrankheit

Die Scharkakrankheit ist selten, aber wenn sie auftritt, ist der Baum meistens nicht mehr zu retten. Dabei handelt es sich um eine Viruserkrankung, die durch Blattläuse übertragen wird. Blätter und Früchte bekommen weiß-braune Flecken. Als „Erste Hilfe“ entfernen Sie alle betroffenen Pflanzenteile. Nicht kompostieren, sondern verbrennen oder im Hausmüll entsorgen! Manchmal lässt sich die Erkrankung dadurch noch eindämmen. Schneiden Sie die Mirabelle weit zurück, mit etwas Glück erholt sie sich und trägt im nächsten Jahr wieder.

Übersicht: Schädlingsbefall an Mirabellen

Frostspannen

Bereits im Frühjahr macht sich der Frostspanner beziehungsweise seine Larven über die Blätter und Triebspitzen her. Sie erkennen den Befall an deutlichen Fraßstellen. Der kleine, unscheinbare Schmetterling legt seine Eier auf der Mirabelle ab. Ab Mai sind dann kleine, grüne Raupen unterwegs.

Bekämpfen:

Sie können die Mirabelle am Stamm mit Leimringen schützen, damit dämmen Sie den Raubzug der Schmetterlingslarven ein.

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Blattläuse

Eingerollte Blätter weisen oft auf Blattläuse hin. Die Parasiten sitzen auf der Ober- und Unterseite der Blätter. Wie schon oben erwähnt, können Blattläuse die kritische Scharkakrankheit übertragen. Aber selbst wenn das nicht der Fall ist, müssen Sie die Läuse wieder loswerden.

Bekämpfen:

Bekämpfen Sie die Schädlinge mit selbst gemachter Brennnesseljauche– im Abstand von einigen Tagen immer wieder spritzen, bis die Blattläuse verschwunden sind.

Rote Spinne

Ein weiteres Anzeichen an den Blättern: Sie werden gelb, rollen sich zusammen und fallen ab. Dann ist meistens die Rote Spinne am Werk. Die Rote Spinne ist sehr klein und mit bloßem Auge fast nicht zu sehen.

Bekämpfen:

Das beste Gegenmittel sind natürliche Fressfeinde, zum Beispiel Marienkäfer, Florfliegen oder Raubmilben. Notfalls funktioniert auch ein chemisches Bekämpfungsmittel -aber bitte sparsam verwenden. Betroffene Pflanzenteile und herabgefallenes Laub müssen gründlich entsorgt werden.

» Grundsätzlich gilt: Je gesünder und stärker der Mirabellenbaum, desto wenige Chancen haben Schädlinge, Pilze und Viren. Neben der Wahl einer resistenten Sorte sind eine luftige Baumkrone und ein auf die Mirabelle abgestimmter Pflanzendünger der beste Schutz.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

3 Kommentare

  1. Marco Schmidt on

    unsere Mirabellen (Früchte) sehen dieses Jahr aus, als wären sie von einem Pilz befallen, leider kann ich hier keine Bilder anhängen, aber sie sind bereits jetzt teils sehr groß, von der Form her allerdings eher wie Trockenpflaumen und haben eine eigenartige Oberfläche. leider hat mir der Beitrag diesbezüglich nicht weiterhelfen können.
    Vielen Dank und mit freundlichem Gruß, Marco

    • Hallo Herr Schmidt, es hört sich an, als wären ihre Früchte von Halswelke betroffen. Die Ursache ist noch nicht ganz geklärt, wird aber auf Witterungsbedingungen zurückgeführt. Leider kann man nichts machen, da es sich um feine Haarrisse am Stielansatz handelt, über die nun Wasser verloren geht. Melden Sie sich doch zurück, ob es auf ihr Schadbild passt. Freundliche Grüße Kathrin vom Gartentipps-Team

    • Habe Essigwasser 1 Liter Essig 5 Liter Wasser vermischt und den Stamm sowie die den Boden leicht begossen hat geholfen

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