Getrocknetes Moos ist ein beliebtes Bastelmaterial, das häufig gekauft wird. Das muss aber nicht sein. Denn Moos können Sie auch ganz einfach im Backofen trocken. Wie das geht und welche Sorten sich am besten eignen, erfahren Sie hier.

Moos trocknen
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Zu Ostern, im Herbst und an Weihnachten – Moos ist ein Allround-Talent was kreative Bastelarbeiten angeht. Kränze, Nester und Gestecke werden mit Moos bestückt, um zu farbigen Figuren oder Blumen einen Kontrast zu bilden.

Fertig getrocknetes Moos können Sie im Handel kaufen, das ist aber längst nicht nötig, denn es lässt sich auch ganz bequem zu Hause im eigenen Backofen trocknen. Gerade Gartenbesitzer, die von Moos geplagt sind, haben so einige Verwendungsmöglichkeiten. Damit der Vorgang des Trocknens aber nicht schief geht, sollten Sie sich an folgende Tipps halten.

Moos trocknen – So klappt es im Backofen

Wer Moos im Backofen trocknet, kann dies besonders schnell tun. Denn im Vergleich zu der Trocknung an der Luft oder auf der Heizung geht so wesentlich weniger Zeit beim Trocknen verloren. Gleichzeitig handelt es sich hierbei aber nicht um die umweltfreundlichste Methode. Schließlich verbraucht der Backofen Strom, während sich die Trocknung auf der Heizung oder an der Luft wesentlich nachhaltiger und auch kostengünstiger gestaltet.

Das Trocknen von Moos im Backofen stellt dank der dort vorherrschenden Temperaturen allerdings eine gute Option dar, um kleinen Tierchen, die vielleicht in dem Moos leben, den Garaus zu machen.

Denn beim Trocknen von Moos kommt es nicht nur darauf an, dass dem Moos die überflüssige Feuchtigkeit entzogen wird. Um das Moos haltbar zu machen, muss es auch von lebenden Tieren und Mikroben befreit werden. Dies gelingt im Backofen verlässlich. Folgende Vorkehrungen sind zu empfehlen, bevor das Moos überhaupt in den Ofen gegeben wird:

❶ Das Moos am besten mit Wasser (kochend, aus dem Wasserkocher oder Kochtopf) spülen, um von Anfang an gegen Insekten etc. vorzugehen
❷ Das Moos anschließend ausreichend abtropfen lassen
❸ Ein Backblech nun mit reichlich Küchenpapier auslegen (am besten mehrere Lagen)
❹ Das Moos auf das Backblech geben
❺ Bitte keine doppelten Moosschichten auf das Backblech geben, da der Vorgang der Trocknung dann entsprechend länger dauert

Da das Moos ohnehin nur auf der kleinsten Umluft-Stufe in den Backofen gegeben werden sollte, ist es nicht unbedingt notwendig, den Ofen zunächst aufheizen zu lassen. Spätestens nach zehn Minuten sollte das Moos jedoch gewendet werden, um für eine gleichmäßige Trocknung zu sorgen. Um das bestmögliche Ergebnisse zu erreichen, ist es sinnvoll, wenn die Ofentür nicht komplett verschlossen wird, sondern stattdessen minimal geöffnet bleibt. Beim Wenden der Moosstücke ist Fingerspitzengefühl gefragt. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass die Moosstücke nicht in kleinere Einzelteile auseinander brechen.

Weitere Alternativen zum Moos trockenen

Wie bereits angesprochen, kann Moos nicht nur im Backofen, sondern auch auf der Heizung, sowie an der Luft trocknen. Während sich das Lufttrocken in der wärmeren Jahreszeit anbietet, ist das Trocknen von Moos auf der Heizung nur in kälteren Witterungsperioden möglich. Im Backofen kann Moos hingegen das ganze Jahr über innerhalb eines kürzeren Zeitraums getrocknet werden. Das ist besonders dann von Vorteil, wenn der Zeitfaktor von Bedeutung ist. Denn im Backofen geht der Prozess des Trocknens einfach schneller vonstatten.

Noch dazu wird diese Methode von vielen Menschen auch deshalb bevorzugt, da sie die Trocknung im Backofen als wirksameren Schutz gegen Moos zersetzende Lebewesen betrachten. Zwar sollte Moos bei jeder Trocknungsart mit kochendem Wasser übergossen werden, allerdings herrschen im Backofen eben höhere Temperaturen als auf der Heizung oder bei einer Lufttrocknung vor. Dies gibt mehr Sicherheit, falls einige hartnäckige „Pflanzenzersetzer“ das Heißwasserbad doch überlebt haben sollten.

Ebenso gibt es allerdings auch Menschen, die Moos niemals in ihrem Backofen trocknen wollen würden. Dies hat einen einfachen Grund. Denn sofern Schädlinge im Moos zu finden sind, können diese dadurch auch in den heimischen Backofen gelangen. Dort können sie zwar aufgrund der hohen Temperaturen ohnehin nicht überleben, doch der bloße Gedanke ist einigen Menschen bereits ein Graus.

Optimales Moos zum Weiterverarbeiten

Wer sich nicht mit kaputt gebrochenen Moos-Stückchen im Backofen herumärgern will, sollte nicht jedes x-beliebige Moos nehmen. Am besten haben sich folgende Moosarten bewährt:

  • Torfmoos
  • Lebermoos

Moos finden Sie vorzugsweise an schattigen Plätzen. Wer Moos in der freien Natur sammeln will, sollte von den dicken Polstern nicht mehr als die Hälfte entnehmen. Dies ist ausgesprochen wichtig, damit die Moospflanze die Chance hat, sich anschließend zu regenerieren. Wenn dies nicht gewünscht ist, da das Moos im Garten als störend empfunden wird, kann das komplette Moos entnommen werden.

Moos an der Luft trocknen

Beim Trockenvorgang an der Luft sind neben der Reinigung mit kochendem Wasser die folgenden Tipps zu beherzigen:

  • Das Moos zum Übergießen mit Wasser in ein Sieb legen
  • Anschließend das Moos ausreichend gut und lange abtropfen lassen
  • Dann das Moos auf Küchenpapier geben (das Küchenpapier sollte möglichst saugfähig, sprich möglichst hochwertig sein)

Als Alternative zu der Backofentrocknung bietet sich ein möglichst dunkler, sowie ausreichend luftiger Ort an, um Moos in der eigenen Wohnung an der Luft trocknen zu lassen. Dieser Prozess nimmt meist ein paar Tage in Anspruch. Mit einer dreifachen Lage Küchenpapier, das besonders saugfähig sein sollte, kann das Moos zum Trocknen auch direkt auf die Heizung gegeben werden.

Da dort höhere Temperaturen als an der reinen Zimmerluft vorherrschen, ist es wichtig, dass Moos einmal am Tag zu wenden. Nachdem das Moos komplett getrocknet ist, sollte es zeitnah von der Heizung genommen werden. Zu heiß darf der Heizkörper außerdem nicht sein, da das Moos besser langsam und gleichmäßig austrocknen sollte.

Moos trocknen – So behält es seine grüne Farbe

Wer Moos zum Basteln oder Dekorieren verwenden will, der möchte ganz sicher, dass es seine Ursprungsfarbe, nämlich grün, behält. Diese kann jedoch beim Trocknen verloren gehen. Damit dies jedoch nicht passiert, sollten Sie folgendermaßen vorgehen:

❶ 2 Teile Glycerin mit 1 Teil denaturiertem Alkohol vermischen
❷ Das Moos mit dieser Mischung tränken
❸ Die Mischung gut 10 Minuten einwirken lassen
❹ Dann erst das Moos trocknen lassen
❺ Somit wird das Moos auf Dauer konserviert und erstrahlt dennoch in einem besonders schönen Grünton

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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