Die Papageienpflanze ist ein wahrer Exot und besticht mit ihren Früchten, die kleinen Papageien ähneln. Doch nicht nur das. Die Pflanze ist auch recht pflegeleicht.

Pflanzennamen können sogar den Service im Gartencenter in Verlegenheit bringen. Fragen Sie doch einfach in einem gut sortierten Gartenhandel nach einer Papageienblume. Freundlich lächelnd werden Sie umgehend zu einer Palette Paradiesblumen (Strelitzia reginae) geführt. Aber diese sind es nicht.

Früchte der Papageienpflanze
© Maxal Tamor – Fotolia.com

Nun, die Pflanze, die Sie bestimmt suchen, bildet nach der Blüte interessant geformte Früchte, die kleinen grünen Papageien oder Wellensittichen ähneln. Allgemein wird der mehrjährige Strauch als Papageienpflanze bezeichnet. Die Fruchtform stand wohl eher Pate bei der Namensgebung. Fachkundige Pflanzenkenner nennen dieses Gewächs Syrische Seidenpflanze, abgeleitet vom botanischen Begriff Asclepias syriaca. Es gibt weit mehr Arten von Seidenpflanzen. Rund 200 sind bekannt. Wir wollen Sie im Folgenden mit der Syrischen Seidenpflanze und deren Pflege näher bekannt machen.

Die Papageien-Pflanze im Porträt

Die Papageien-Pflanze gehört zu den Hundsgiftgewächsen. Sämtliche Pflanzenteile, auch der milchige Pflanzensaft, sind somit also giftig. Wenn Sie noch Kleinkinder im Haus haben, dann sollten Sie sich vielleicht überlegen, ob Sie diese Pflanze doch erst ein paar Jahre später in Ihren Garten hohlen.

Diese außergewöhnliche Rarität kann bis zu 2 Meter heranwachsen. Ihre faustgroßen, doldenähnlichen Blütenstände entfalten von Juli bis August fast 100 kleine duftende purpur-orange Einzelblüten. Ende August kommen dann die typischen, 10 Zentimeter langen und 3 Zentimeter breiten Früchte zum Vorschein. Ihre Form ähnelt kleinen Papageien oder Wellensittichen. Die Papageien-Früchten umhüllen den Samen mit seinen langen seidigen Haaren. Diese Art der Papageienpflanze ist winterhart. In rauen Lagen kultivieren Sie den Strauch jedoch besser im Kübel.

Asclepias syriaca
Asclepias syriaca breitet sich invasiv aus – Bild: Maxal Tamor / stock.adobe.com

So sieht der ideale Standort für die Papageienpflanze aus

Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist ideal für die Syrische Seidenpflanze. Wegen ihres hohen Wuchses geben Sie der Pflanze möglichst auch einen windgeschützten Platz.

Asclepioas syrica in Kübelkultur verträgt im Sommer die gleichen Standortbedingungen. Über den Winter ist hingegen ein Platz im Wintergarten oder im hellen Zimmer ratsam. Wenn Sie Ihre Kübelpflanze dann wieder vom Winterquartier ins Freie umsetzen möchten, gewöhnen Sie den Strauch erst langsam an die Sonne. Stellen Sie die Pflanzgefäß zunächst auf einen halbschattigen Platz, geschützt vor der Mittagssonne.

So sollte der Boden beschaffen sein

Die Syrische Seidenpflanze stellt keine besonderen Bedingungen an den Gartenboden. Die Erde sollte nährstoffreich, humos und durchlässig sein. Gut angenommen wird auch ein leichter Lehmboden.

Eine Freilandpflanzung in milden Gegenden ist unbedenklich. Sind die klimatischen Bedingungen eher rauer, dann ist alternativ eine Kübelpflanzung zu empfehlen. Nutzen Sie hierfür eine qualitativ hochwertige Erde für blühende Pflanzen.

So pflanzen Sie die Papageienpflanze richtig

Seiden- oder Papageienpflanzen werden im Frühjahr gepflanzt. Der Gartenfachhandel bietet dafür getopfte Jungpflanzen an. Diese entwickeln sich auf einem frisch vorbereiteten Gartenbeet dann ganz schnell. Ratsam ist es, um den fleischigen Wurzelstock eine Rhizomsperre anzulegen, da sich die Pflanze unterirdisch ungehindert ausbreiten kann.

Für die Kübelkultur nutzen Sie ein großes Pflanzgefäß mit einem Abflussloch am Boden. Den Abfluss decken Sie dann mit Tonscherben ab. Darüber kommt eine Schicht aus kleinen Steinen, die Sie mit einem Pflanzenvlies abdecken. Füllen Sie nun etwas Pflanzsubstrat in den Kübel und stellen Sie Ihre Pflanze darauf. Die Jungpflanze sollte nicht zu tief oder zu hoch stehen. Der Wurzelhals sollte sich später nur leicht unter der Erdoberfläche im Kübel befinden. Abschließend füllen Sie das restliche Pflanzsubstrat in den Kübel, drücken die Erde leicht an und wässern die Pflanze gut.

So pflegen Sie die Papageienpflanze richtig

Blüte der Papageienpflanze
© RukiMedia – Fotolia.com

Gießen:

Ihre Papageienpflanze gedeiht bestens, wenn Sie die Erde im Sommer stets feucht halten. Aber Vorsicht: Staunässe verträgt der Strauch nicht. Das gilt sowohl für Freiland- als auch Kübelpflanzen. Den Boden im Beet schützen Sie am besten mit einer Mulchschicht vor einem zu raschen Feuchtigkeitsverlust.

Auf einen Untersetzer für den Kübel auf der Terrasse sollten Sie verzichten, weil sich darin nach dem Gießen möglicherweise Wasser sammelt und Staunässe entsteht.

Wichtig zu wissen:
Lassen Sie im Winter das Substrat im Kübel nicht austrocknen. Bei Exemplaren im Beet decken Sie zur kalten Jahreszeit den Wurzelbereich mit Blatt- und Rindenmulch sowie Nadelreisig ab. Dadurch werden die Rhizome vor schädlicher Winternässe geschützt.

Düngen:

Den Boden der im Freiland wachsenden Asclepias syrica düngen Sie im Frühjahr mit einem organischen Langzeitdünger. Beispielsweise etwa mit pelletiertem Rinderdung oder mit Hornspänen. Anfang September versorgen Sie den Boden dann noch mit Patentkali (Kalimagnesia) oder Thomaskali. Dadurch wird das Pflanzengewebe für die bevorstehenden Wintermonate gestärkt.

Rückschnitt:

Papageien- bzw. Seidenpflanzen sind gut schnittverträglich. Geschnitten wird vorrangig im Frühjahr. Sie können dann Ihren Strauch auf 25 Zentimeter stutzen. Das hat den Vorteil, dass sich die Pflanze gut verzweigt und die Blütenbildung gefördert wird. Kübelpflanzen können Sie im Herbst einkürzen, wenn die Pflanze zum Überwintern ins Haus geholt wird.

Überwinterung:

Asclepias syrica wird als winterharte Pflanze angeboten. Dennoch empfiehlt es sich, den Wurzelbereich des Freilandgewächses mit einer Mulchschicht und Nadelreisig abzudecken und so die empfindlichen Wurzeln vor Nässe und Frost zu schützen.

Kübelkulturen überwintern im Wintergarten oder an einem hellen Platz im Zimmer. Während dieser Zeit wird die Papageienblume wenig gegossen, nur soviel, dass der Wurzelballen nicht austrocknet.

Krankheiten und Schädlinge an der Papageienpflanze

Vor Krankheiten ist die außergewöhnliche Pflanze weitestgehend gefeit. Allerdings kann Staunässe schnell zur Wurzelfäule führen. Sie sind deshalb gut beraten, Ihre Pflanze nicht übermäßig zu wässern.

Im Freiland können zudem Blattläuse die Pflanze befallen. Umweltschonend rücken Sie diesen mit einer verdünnten Kernseifenlösung zu Leibe. Die abgestorbenen Schädlinge sprühen Sie dann einfach mit einem scharfen Wasserstrahl ab. Es hilft aber auch, wenn Sie die Pflanze mit Brennnesseljauche abspritzen (Anleitung Brennnesseljauche ansetzen).

Weiße Fliegen befallen zuweilen Kübelkulturen im Zimmer. Sie sollten deshalb öfter mal die Unterseite der Blätter kontrollieren, denn dort ist der Schädling zu finden. Ursachen dafür ist eine zu warme Überwinterung. Zur Bekämpfung sollten Sie Gelbtafeln einsetzen.

Zusammenfassung:

Die Papageien- bzw. Seidenpflanze (Asclepias syrica) ist eine mehrjährige, winterharte Zierpflanze. In rauen Lagen wird sie als Kübelkultur empfohlen. Sie erreicht einen Wuchs von 2 Metern. Von Juli bis August blüht die Pflanze purpur-orangefarben. Ende August bilden sich dann dekorative, papageienförmige Früchte.

Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist ideal. Der Gartenboden sollte durchlässig und humos sein. Gegossen wird regelmäßig, allerdings ist darauf zu achten, dass keine Staunässe entsteht.

Konrad von Gartentipps.com

Meine große Leidenschaft gilt nicht nur dem Gärtnern, ich bin ein sehr großer Liebhaber der Rose. Mit meinem bereits jahrzehntelangen Wissen unterstütze ich in meiner Heimatstadt die "Rosenfreunde Wittstock" als Gründungsmitglied (Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e.V.).

3 Kommentare

  1. Ich hab mir vor vielen Jahren eine Pflanze gekauft und die hat sich unterirdisch so doll vermehrt das ich nur geschlossenes Kübel empfehlen würde. Mittlerweile wachsen schon Nachkömmlinge in 10 Metern Entfernung auf der Wiese und in den Beeten.

  2. Am Besten, nur in Kübel pflanzen, da die Pflanze sich unterirdisch sehr stark ausbreitet. Im Rasen können das mehrere Meter sein, an denen sie wieder an die Oberfläche kommt. Sie ist dort nur sehr schwer zu bekämpfen.

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