Die Platane ist ein beliebter Laubbaum mit leichtem Pflegeaufwand. Wer sich das Prachtstück vermehren möchte, sollte allerdings einige Dinge im Vorfeld beachten. Dann kann nichts schiefgehen.

Platane vermehren - Anleitung & Tipps
Platanen können auch in großen Gärten gepflanzt werden. © Heiner Witthake – Fotolia.com

Hat man sich eine Platane (Platanus hispanica) zugelegt und zählt diese zu den Top-Favoriten im eigenen Garten, kommt es durchaus in den Sinn, diese zu vermehren – entweder um größere Grundstücke ansehnlich zu bepflanzen oder die Ableger an Liebhaber des Laubbaumes zu verschenken. Die heute üblichen Vertreter der Platane zeichnen sich durch ihre Blätter aus. Sie ähneln denen eines Ahornbaumes und sind auch genauso einfach in der Pflege. Doch kann man den Laubbaum auch so einfach vermehren? Wir sagen es Ihnen.

Wichtiges vorab

Möchte Sie den beliebten Laubbaum vermehren, um diesen im eigenen Garten oder auf dem Grundstück auszubreiten und mehrfach zu pflanzen, sollten Sie wissen, dass jeder Baum dieser Art eine Menge Platz benötigt. Nicht nur, weil der Laubbaum bis zu 35 Meter hoch wachsen kann, sondern vor allem wegen der üppigen Krone und dem tiefen, sowie starken Ausbreiten seiner Wurzeln. Ist der eigene Garten also eher eng bemessen oder hat man viele Elemente, die durch das Wurzelwerk beschädigt werden können, sollten Sie lieber auf einen weiteren Platanus Laubbaum verzichten – auch, wenn dieser noch so hübsch anzusehen ist.

Ebenfalls benötigt jeder Platanus Laubbaum einen sonnigen Standort und sollte sich diesen möglichst nicht teilen müssen. Gleichzeitig müssen junge Platanen beim Überwintern unterstützt werden und das mindestens in den ersten beiden Jahre im Freien. Sollten Sie also vorhaben gleich mehrere Tochterpflanzen heranzuziehen, müssen Sie bei den Überwinterungsmaßnahmen deutlich mehr Aufwand einplanen.

Gründe für das Vermehren einer Platane

Natürlich gibt es viele Gründe, die zu dem Wunsch nach dem Vermehren der Platane führen: Der Baum spendet ab einem gewissen Alter viel Schatten durch die üppige Krone, außerdem ist er durch die tiefe Verwurzelung sehr standfest bei Stürmen und starkem Wind. Der größte und am meisten wertgeschätzte Vorteil des Laubbaumes stellt für viele Gärtner jedoch dar, dass der Baum mit den Jahren besonders pflegeleicht wird. So muss er im Erwachsenenalter nicht mehr gegossen werden, weil er seine Feuchtigkeit mithilfe der tiefen Wurzeln selbst aus dem Boden zieht. Auch das Düngen muss dann nicht mehr manuell vorgenommen werden. Selbst zum Überwintern ist nichts mehr hinzuzufügen, wenn der Laubbaum schon ein paar Jahre im Freien verbracht hat. Kein Wunder also, dass Liebhaber des Baumes am liebsten gleich mehrere Laubbäume dieser Art pflanzen würden. Dafür sollte man aber auch wissen, dass eine Platane im Herbst ganz schön viel Arbeit verursachen kann: In dieser Zeit wirft sie nämlich nicht nur ihr Laub ab, sondern auch Teile der Borke.

Vorteile

benötigt im Erwachsenenalter kaum noch Pflege, da sie sich selbst versorgt
überwintert ohne Probleme
ahornförmige Blätter sehen in der üppigen Krone sehr ansprechend aus
hat einen sehr stabilen Stand
Blätter färben sich im Herbst besonders schön

Nachteile

macht im Herbst durch fallendes Laub und den Abwurf der Borke sehr viel Arbeit
benötigt sehr viel Platz und tiefgründige Erde, um sich ausbreiten zu können
benötigt einen sehr sonnigen bis maximal halbschattigen Standort

Wie man sieht, müssen Sie die Gründe für und gegen das Vermehren der Platane gegeneinander abwägen, bevor es mit dem Vermehren losgehen kann – denn sind bereits einige Ableger angesetzt, sollten Sie schon einen passenden Standort für diese parat haben oder jemanden kennen, an dem Sie sie verschenken könnten. Bei einem ausreichenden Platzangebot lohnt es sich auf jeden Fall den Laubbaum zu vermehren, denn seine Optik macht jede Mühe im Herbst wieder wett.

Platane vermehren – Schritt für Schritt erklärt

Weil die Platane eine Hybridpflanze ist, sind deren Samen in den ungenießbaren Früchten nicht wirklich zur Vermehrung geeignet – dies kann nur bei einigen wenigen Sorten der Platane durchgeführt werden. Daher bleibt nur das Vermehren über sogenanntes Steckholz übrig, was in der Regel aber leicht durchzuführen ist. Hierbei geht man wie folgt vor:

❖ Schritt 1: Steckholz zum Vermehren auswählen

Im Herbst sind die Bedingungen ideal, um Steckholz am Baum auszuwählen und zu ernten. Dies sollte aber vor den ersten sehr kalten Temperaturen und frostigen Tagen erfolgen, damit das Vermehren auch von Erfolg gekrönt wird. Es wird derjenige Trieb ausgewählt, der mindestens ein Jahr alt ist und schon leicht verholzt erscheint und mit einer Länge von 20 bis 30 cm vom Baum abgetrennt.

❖ Schritt 2: Blätter am untersten Drittel des Steckholzes entfernen

Eventuelle Blätter oder kleinere Nebentriebe in diesem Drittel sind zu entfernen, damit das Steckholz Wurzeln austreiben kann.

❖ Schritt 3: Steckholz einpflanzen

Das Steckholz wird nun in Substrat eingesteckt, sodass es höchstens zur Hälfte aus diesem herausragt. Das ideale Substrat ist sehr sandig und nur wenig nährstoffreich. Nun kann das Steckholz im Haus gelagert werden, um Frost aus dem Weg zu gehen.

❖ Schritt 4: Feucht halten

Das Steckholz muss stets feucht gehalten werden.

❖ Schritt 5: Steckholz auspflanzen

Ab März kann, sofern der Frost schon vorüber ist, das Steckholz mit Bewurzelungspulver an den Wurzeln benetzt und in den Garten oder an den vorgesehenen Standort gepflanzt werden. Dabei darf der obere Teil mit nur maximal fünf Zentimetern aus dem Boden herausragen, um gut anzuwachsen.

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❖ Schritt 6: Steckholz weiterhin feucht halten

Das Steckholz sollte auch in dieser Zeit feucht gehalten werden, aber ohne Staunässe. Ideal ist es, mehrere Steckhölzer ins Freie zu pflanzen, um die Wahrscheinlichkeit für das erfolgreiche Anwurzeln eines Baumes zu erhöhen und den gewünschten Ableger zu erhalten.

Soll der junge Baum später an einen für ihn vorgesehenen Standort kommen, der ausreichend Sonne und Platz liefert, kann das Pflanzen ebenfalls im Frühjahr vorgenommen werden. Zu beachten ist bei den jungen Steckhölzern, die als Jungbaum Wurzeln ausgetrieben haben, dass diese im Winter besonders geschützt werden müssen. So wird Vlies und Reisig benötigt, um die jungen Bäume zu bedecken und auch deren Wurzeln vor Frost zu schützen. Erst nach ein paar Lebensjahren im Freien sind die jungen Bäume auch wirklich stark genug, um sich im Winter selbst durchzuschlagen. Außerdem ist im Frühjahr auf das Düngen zu achten, das mit Kompost oder leicht verdünntem Flüssigdünger vorgenommen werden kann. Die Bäume schaffen es in jungen Jahren einfach noch nicht allein genügend Wasser aus dem Boden zu entnehmen, um ausreichend Nährstoffe aufnehmen zu können. Regelmäßiges Wässern ohne dabei eine Staunässe zu verursachen und hin und wieder eine Gabe von Dünger sind empfehlenswert, dass sich die Pflanze prächtig entwickeln kann.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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