Einen Rizinus zu pflanzen, ist nicht mit großen Anstrengungen verbunden. Noch dazu ist die Pflanze schnellwüchsig und kann Lücken im Beet flink schließen.

Rizinus pflanzen
© hjschneider – Fotolia.com

Rizinus (Ricinus communis) ist ein Wolfsmilchgewächs und bildet in dieser Familie die alleinige Gattung Ricinus. Einer grünen Hand gleich, scheint sich die Pflanze dem Licht entgegen zu strecken. Die Bezeichnung Wunderbaum lässt sich auf das rasante Wachstum von Rizinus zurückführen. In der Tat ist der Wunderbaum eine der schnellwüchsigsten Pflanzenarten, welche in Europa beobachtet werden.

So sieht der passende Standort für den Rizinus aus

Den Standort sollten Sie im Hinblick der natürlichen Gegebenheiten der Pflanze auswählen. Da wäre zunächst die bereits erwähnte Wuchsfreude. Die Pflanze benötigt ausreichend Platz und wird bereits nach wenigen Wochen mannshoch gewachsen sein. Innerhalb weniger Monate ist eine Wuchshöhe von drei Metern keine Seltenheit. Da sich die Wurzeln sehr stark ausbreiten, ist die Pflanzung unmittelbar am Gehweg oder an Teichrändern übrigens nicht empfehlenswert.

Damit der Wunderbaum auch buchstäblich bewundert werden kann, ist natürlich eine Einzelstellung von Vorteil. Wenn ihm ausreichend Platz zur Verfügung steht, ist Rizinus auch im Beet ein hübscher Akzent, bevorzugt in Kombination mit niedriger wachsenden bunten Sommerblumen oder Stauden.

Der Rizinus bevorzugt generell einen sonnigen Standort. Auch die pralle Mittagssonne kann der Tropenpflanze nichts anhaben. Ein Sonnenplatz wird nicht nur für einen gesunden Wuchs sorgen, sondern auch die farbliche Attraktivität der Pflanze unterstreichen und das satte Rot der Blüten besonders intensiv zur Geltung bringen. Bekommt die Pflanze keinen Sonnenplatz, wird das Laub verblassen. Als Solitärpflanze ist Rizinus zudem starken Winden ausgesetzt. Diese können Blättern und Trieben schaden. Achten Sie daher auf einen windgeschützten Standort.

Kann die Pflanze im Kübel kultiviert werden?

Die Pflanzung im Kübel ist durchaus möglich. Allerdings werden die Wunderbäume dann weniger imposant wachsen. Dies besitzt wiederum den Vorteil, dass Sie auch mehrere Jahre lang Freude an den Pflanzen haben werden. Im Freiland wird Rizinus häufig nur als einjährige Kultur angepflanzt. Die Kübelpflanzen kommen an einem sonnigen Standort auf der Terrasse oder auch im Hintergrund von Beeten und Rabatten positioniert gut zur Geltung.

Aber bedenken Sie: Pflanzen Sie Rizinus im Kübel an, besitzt er einen höheren Wasser- und Nährstoffbedarf als eine Pflanze im Freiland.

Das passende Substrat auswählen

❍ im Freiland:

Rizinus erweist sich als recht anspruchslos, was die Qualität des Bodens betrifft. Dennoch sollten Sie einiges beachten, damit die Pflanze sich optimal entwickelt kann und es nicht zu Mangelerscheinungen kommt. Beim Substrat sollte es sich zum Beispiel um einen frischen und nährstoffreichen Boden handeln. Ebenso ist eine gute Durchlässigkeit wichtig. Bei der Bodendurchlässigkeit ist Fingerspitzengefühl gefragt. Ein zu durchlässiger Boden hat ein schnelles Ausspülen der Nährstoffe zur Folge.

Etwa zwei Wochen vor der geplanten Pflanzung können Sie den Boden mit Kompost und Mist aufwerten. Weiterhin sollten Sie den Boden auflockern und von Steinen, Ästen und Unrat befreien.

❍ im Kübel:

Soll der Rizinus im Kübel angepflanzt werden, ist ein hochwertiges Substrat besonders wichtig, denn der schnell wachsenden Pflanze steht nur ein kleiner Raum für die Nährstoffaufnahme zur Verfügung. Da der Wunderbaum zu den Starkzehrern zählt, ist der Gehalt an Nährstoffen im Kübel besonders schnell aufgebraucht. Verwenden Sie daher eine hochwertige Pflanzenerde, die Sie mit Kompost und Hornspänen versetzen.

Rizinus pflanzen – Schritt für Schritt erklärt

Nach den Eisheiligen, etwa ab Mitte Mai, können die Wunderbäume ausgepflanzt werden. Somit ist gewährleistet, dass der Pflanze bis zum nächsten Winter genügend Zeit bleibt, um ein stabiles Wurzelsystem auszubilden. Gehen Sie beim Pflanzen wie folgt vor:

  1. Boden wie beschrieben vorbereiten.
  2. Wurzelballen der Pflanze in Wasser tränken.
  3. Pflanzloch in doppelter Größe des Wurzelballens ausheben.
  4. Drainage gegen Staunässe anlegen.
  5. Rizinus in das Pflanzloch setzen.
  6. Erde auffüllen.
  7. Boden gut andrücken.
  8. Pflanze ausreichend angießen.

Wichtig:
Sollen mehrere Pflanzen in einer Gruppe stehen, müssen Sie unbedingt das schnelle Wachstum und den damit verbundenen hohe Platzbedarf beachten. Halten Sie einen Pflanzabstand von mindestens einem Meter ein, damit sich die Pflanzen gut entwickeln können und nicht in gegenseitigem Kampf um Wasser und Nährstoffe stehen müssen.

Rizinus pflanzen: Vor- und Nachteile auf einen Blick

✔ Vorteile:

Der Rizinus ist eine attraktive Pflanze, welche jeden Garten aufwerten kann und auch im Kübel auf der Terrasse für einen Blickfang sorgt. Die Pflanzen sind recht leicht zu kultivieren und werden durch ihr imposantes Wachstum zu überzeugen wissen.

✘ Nachteile:

Der Wunderbaum benötigt ausreichend Platz, damit seinem meterhohen Wuchs nichts im Wege steht. Zudem ist die Pflanze giftig, was zu einer Gefahr für Kleinkinder und Haustiere werden kann. Vor allem die Samen der Pflanze bürgen eine echte Gefahr. Der angenehme Geschmack wird Kinder und Haustiere nämlich nicht davon abhalten, die Samen zu verzehren. Die Gefahr geht dabei von Ricin aus. Dabei handelt es sich um eines der giftigsten natürlichen Eiweiße überhaupt. Bereits der Verzehr einiger Körner kann zum Tode führen. Ein wirksames Gegenmittel ist bislang nicht bekannt. Eine vor Kindern und Haustieren geschützte Aufbewahrung der Samenkörner ist daher Pflicht!

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

Antwort hinterlassen