Die Stacheldrahtrose ist eine skurrile Rarität. Doch nicht ihre Blüten stehen im Blickpunkt des Betrachter, sondern ihre großen roten Stacheln.

Blüte der Stacheldrahtrose
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Rosen bezaubern uns in jeder Hinsicht. Egal ob es ob Farbe und Form der Blüten sind, die uns betören oder deren Duft mal mehr oder minder. Rund 30.000 Sorten gibt es weltweit. Dabei ist eine schöner als die andere. Und somit ist jede einzigartig. Aber es gibt auch außergewöhnliche Rosen, die ganz anders zu betrachten sind. Dazu zählt die Stacheldrahtrose (Rosa omeiensis pteracantha). Nicht ihre Blüte steht im Blickpunkt des Betrachters, sondern ihre Stacheln, wie es der Name der Rose verrät. Denn es gibt zwar Rosen ohne Stacheln, aber auch Rosen mit besonders ausgefallenen Stacheln.

Wenn Sie also eine extravagante Pflanze für einen weiträumigen Standortort in ihren Garten suchen, dann sind Sie mit der Stacheldrahtrose gut beraten. Sie ist besonders winterhart und sehr vital im Wuchs. Zudem strotzt sie den üblichen Rosenkrankheiten. Wir wollen Ihnen diese wilde, wehrhaftige Schönheit einmal etwas genauer vorstellen. Außerdem geben wir Ihnen einige Tipps zum Anbau und zur Pflege der Stacheldrahtrose im eigenen Garten.

Einzigartige Rarität vorgestellt

Dieses ungewöhnliche Rosevarietät stammt aus China und ist dort vor allem im Hochland beheimatet. Hierzulande wurde sie gegen Ende des 19. Jahrhundert eingeführt und noch heute gilt sie als skuriele Rarität.

❍ Wuchshöhe

Wenn sie diese Rose solitär (einzeln) pflanzen, dann werden Sie bald schon von einem  ungewöhnliches Schmuckstück in Ihrem Garten begeistert sein. Dabei sollten Sie allerdings bedenken, dass dieses Prachtstück einen weiträumigen Standort braucht. Denn immerhin wird sie 2,5 bis 3 Meter hoch und eben so breit. Unter dieser Bedingung wächst zu einem undurchdringlichen Busch heran.

❍ Blüten und Hagebutten

Eher unscheinbar, aber dennoch ungewöhnlich sind ihre 3 bis 4 Zentimeter kleinen, weißen und ungefüllten Blüten mit auffällig gelben Staubgefäßen. Im Mai zur Blütezeit verströmen sie einen angenehmen frischen und fruchtigen Duft. Als einzige Rosenart haben Blüten der Stacheldrahtrose vier, statt sonst üblich fünf Blütenblätter.

Nach der Blüte entwickelt die Rose früh kleine rote, kugelförmige Hagebutten, die von Kleintieren und Vögel als Futter genutzt werden.

❍ Stacheln und Blätter

Einzigartig durch Größe, Farbe und Form sind die großen roten, flügelartigen Stacheln. Mit ihrer mindestens 2 Zentimeter breiten Basis sitzen sie dicht an dicht auf den starkwüchsigen Trieben und geben somit der Rose ihren Namen. Bei durchfallendem Sonnenlicht leuchten die lichtdurchlässigen Stacheln auffällig blutrot. Außerdem hat diese skurrile Rose eine sehr dekorative, farnähnlich gefiederte Belaubung. Die Stacheln stehen im einem schönen Kontrast zum zart gefiederten hellen Laub.

So sieht der perfekte Standort für die Stacheldrahtrose aus

Für die Pflanzung dieser Rose ist ein sonniger Standort zu empfehlen. Sie verträgt aber auch Schatten. Vorteilhaft ist es, wenn Sie die rotbestachelte Rarität so platzieren, dass sie möglichst im Gegenlicht steht. Dadurch kommen ihre Stacheln hervorragend zur Wirkung. Der undurchdringliche Schutz, den die Stacheldrahtrose bietet, macht sie als Heckenpflanzung ebenso interessant.

So sollte der Boden beschaffen sein

An den Boden werden keine besonderen Ansprüche gestellt. Dennoch ist es ratsam, den Standort vor dem Einpflanzen gut vorzubereiten. Zunächst graben Sie den Boden gründlich um und sammeln Sie dabei die Wurzel der Unkräuter aus. Nachdem Sie das Pflanzloch ausgehoben haben, können Sie der Pflanzenerde noch einen Bodenaktivator beimengen. Somit beugen die Bodenverarmung vor und führen lebenswichtige Spurenelemente auf natürliche Weise zu.

So pflanzen Sie die Stacheldrahtrose richtig

Stacheln der Stacheldrahtrose
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Das Pflanzen von Stacheldrahtrosen ist unkompliziert und sollte im Frühjahr oder Herbst geschehen. Auf die sonst übliche Veredelungsstelle moderner Rosen müssen hierbei nicht achten, da die Wildrose auf eigene Wurzeln steht. Einige Tipps wollen wir Ihnen dennoch auf den Weg geben.

❶ Vor dem Einpflanzen kürzen Sie die Triebe und Wurzeln leicht ein.

❷ Nun werden die Pflanzen noch gut gewässert. Stellen Sie diese dazu im Herbst etwa 3 bis 4 Stunden in einen gefüllten Wassereimer. Für die Frühjahrspflanzung wird die Pflanze in einer Wanne 24 Stunden lang komplett ins Wasser getaucht.

❸ Danach geben Sie die Rose ins Pflanzloch. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass Sie die Wurzeln dabei nicht knicken. Die unteren Triebenden, die unmittelbar an der Wurzel sitzen, sollten etwa 3 Zentimeter unter der Bodenoberfläche liegen. Aus den unterirdisch ruhenden Augen, entwickelt die Stacheldrahtrose dann neue Triebe.

❹ Jetzt können Sie das Pflanzloch mit dem Aushub auffüllen. Rütteln Sie die Pflanze dazu zwischendurch etwas. Dadurch werden Hohlräume in der Pflanzenerde gefüllt.

❺ Dann treten Sie die Erde um die Rose herum leicht an, so dass die Wurzeln guten Bodenkontakt erhalten.

❻ Die frisch gepflanzte Rose wird anschließend noch angegossen. Ein kleiner Erdwall um die Pflanze herum verhindert, dass das Wasser von der Pflanzstelle wegfließt.

So pflegen Sie die Stacheldrahtrose richtig

Ein wenig Pflege braucht die wilde Pracht, um richtig zur Geltung zu kommen. So ist der jährlicher Rückschnitt wichtig, denn nur an jungen Zweigen leuchten die Stacheln attraktiv rot. An alten Trieben sind die Flügelstacheln nicht mehr durchscheinend. Sie verlieren ihren Reiz in einem unauffälligen Grau.

Mit einem Schuffel halten Sie dann noch den Boden um Ihre Stacheldrahtrose sauber. Zum einen stören Sie so das Unkraut beim Wachsen und zum anderen lockern Sie die Erde leicht auf.

Konrad von Gartentipps.com

Meine große Leidenschaft gilt nicht nur dem Gärtnern, ich bin ein sehr großer Liebhaber der Rose. Mit meinem bereits jahrzehntelangen Wissen unterstütze ich in meiner Heimatstadt die "Rosenfreunde Wittstock" als Gründungsmitglied (Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e.V.).

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