Der Winterapfel Pinova ist allergenarm und deshalb besonders für Allergiker interessant. Zudem lässt er sich problemlos im Garten anbauen.

Winterapfel Pinova
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Erstmals gezüchtet wurde die unter Sortenschutz stehende Apfelsorte im Jahr 1986. Privat kann sie problemlos angebaut werden, sofern man die richtige Pflege einhält und darauf achtet, dass die idealen Voraussetzungen gegeben sind.

Ihren Ursprung hat der Pinova Apfel in Dresden, wo er durch eine Kreuzung aus den Sorten Golden Delicious und Clivia gezüchtet wurde. Er steht seit 1996 unter dem Sortenschutz der EU. Das bedeutet, dass ein Apfelbaum der Sorte problemlos privat kultiviert werden darf, bei einer kommerziellen Nutzung aber angemeldet werden muss, da der Erwerb einer Lizenz erforderlich ist. Besonders von Vorteil ist sein problemloser Anbau, da der Baum sehr anspruchslos ist, was den Boden oder den Standort angeht. Trotzdem gibt es ein paar Ratschläge, die man beim Heranziehen und der Pflege beachten sollte.

Kurzer Steckbrief des Pinova Apfels

Winterapfel Pinova (Malus ‚Pinova‘ ®)
Wuchs:Baum, buschiger Aufbau mit guter Verzweigung
Wuchshöhe:250 – 400 cm
Wuchsbreite:250 – 400 cm
Früchte:rundliche Form mittlerer Größe, die eine gelbe Farbe besitzen und rote Deckhaut entwickeln
Ernte:Oktober bis Anfang November, relativ hoher Ertrag
Standort:Sonne bis Halbschatten
Boden:normaler, lockerer Gartenboden
Besonderheiten:Die Äpfel sind gut verträglich und somit auch für Allergiker geeignet. Außerdem weist die Frucht einen leicht säuerlichen Geschmack auf, der aromatisch bleibt und teilweise mit einer gewissen Süße überzeugt.
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Die Früchte des Pinova-Baums

Pinova-Äpfel besitzen einen süßsäuerlichen Geschmack, sind mittelgroß und voller Vitamin C. Der anfangs gelbe Apfel entwickelt mit der Zeit eine rötliche Deckfarbe, die sich zunehmend auf dem Apfel ausbreitet. Er wird gerne in der Küche beim Backen eingesetzt. Aufgrund seines Geschmacks und der enthaltenen Vitamine ist er auch ein beliebter Tafelapfel.

Tipp: Die Nährwerte des Pinova-Apfels sind zum Teil auch abhängig davon, aus welchen Sorten dieser herangezüchtet wurde.

Boden und Standort

Am besten pflanzt man den Pinova-Baum auf einem Boden, der relativ feucht ist und warm. Je nachdem, auf welchem Untergrund er angepflanzt wird, entwickeln die Früchte eine andere Süße. Sein volles Potenzial kann der Baum an einem Ort entfalten, der warm gelegen ist und viel Sonne erhält. Ein richtiges Weinbauklima ist jedoch nicht erforderlich.

Wässern und Düngen

Was die Bewässerung angeht, ist diese besonders wichtig während der Baum heranwächst und sich verwurzelt. In dieser Zeit sollte er immer ausreichend Wasser bekommen. Blüht er dann erst einmal, wird er zusätzlich gewässert, genauso wie bei besonders hoher Trockenheit.

Ob er gedüngt werden muss oder nicht, hängt von den Bodenverhältnissen ab. Es ist hierzu immer empfehlenswert, sich nach den Vorgaben des Züchters zu richten, von dem man den Baum erhalten hat. Es schadet jedoch nicht, bei der Pflanzung reifen Kompost in das Substrat einzuarbeiten.

Bezeichnend ist, dass der Baum langsam heranwächst. Hat er dann jedoch irgendwann die nötige Höhe erreicht, bildet er ausreichendes Fruchtholz aus, an dem sich später die Früchte bilden können.

Ist ein regelmäßiger Schnitt erforderlich?

Winterapfel Pinova: Rückschnitt
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Da der Pinova-Apfel darauf ausgelegt ist, besonders viele Früchte zu entwickeln, muss er regelmäßig beschnitten werden. Die gefürchtete Alternanz, wegen der bei anderen Apfelbäumen in einem Jahr ein besonders hoher Ertrag und im nächsten ein geringerer erfolgt, ist bei dieser Sorte nicht gegeben.

Um den Ertrag einigermaßen im Zaum zu halten ist es erforderlich, den Baum regelmäßig auszudünnen. Dies kann manuell, chemisch oder maschinell erfolgen. Dazu kann man weitere Pflegetipps beherzigen:

  • Wird der Fruchtbehang zu stark, werden die Früchte selektiert und abgeknipst.
  • Die beste Zeit zur Ausdünnung ist Ende Juni.
  • Idealerweise nutzt man hierfür eine lange, dünne Schere.
  • Der Schnitt wird so vorgenommen, dass pro Fruchtbehang nur noch ein einzelner Apfel hängen bleibt.
  • Hängen die Früchte zu eng beieinander, werden auch sie ausgedünnt. Idealerweise werden diejenigen abgenommen, die ungünstig hängen.
  • Zwischen zwei Früchten sollte ein Mindestabstand von 30 Zentimetern bestehen.
  • Pro Frucht werden außerdem bis zu 30 Blätter gerechnet.

In der Regel ist es so, dass der Baum eine Grundausdünnung erfordert und danach eine regelmäßige Kontrolle und selektive Ausdünnung ausreicht.

Bei den Ästen ist es außerdem wichtig, dass diese relativ kurz gehalten werden, damit diese unter der Last der Früchte später nicht herabhängen oder gegebenenfalls sogar abbrechen. In seltenen Fällen kommt es vor (besonders bei der Monokultur-Haltung), dass sich die Bäume nicht so reichhaltig entwickeln, was ihr Geäst angeht. In diesem Fall kann man meist auf einen Schnitt verzichten.

Wann genau ist ein Pinova-Apfel reif?

Pinova: Früchte
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Entscheidend für den Geschmack des Pinova-Apfels ist seine Erntezeit. Wird er zu früh geerntet, kann er zu säuerlich sein. Kommt man zu spät, wird er zu süß. Daher beachtet man hier idealerweise die folgenden Tipps:

  • Gepflückt werden kann er, sobald er sich leicht vom Baum löst und wenn meist schon der eine oder andere Apfel auf den Boden gefallen ist.
  • Die richtige Pflückreife erkennt man daran, indem man die Frucht anhebt und sanft dreht. Reife Äpfel lösen sich meist selbstständig ab.
  • Dies ist meist Mitte Oktober der Fall.
  • Die sogenannte Genussreife kommt erst später mit der Lagerung.
  • Die Pinova-Äpfel lassen sich problemlos über einen längeren Zeitraum wie auch alle anderen Äpfel lagern.  Ideal ist dafür ein kühler Raum, sofern sich die Äpfel in einer luftigen Kiste befinden.
  • Die sogenannte Genussreife kann mit der Pflückreife zusammenfallen, ist häufig jedoch erst ab November zutreffend.

Krankheiten und Schädlinge

Je nachdem, aus welchen Sorten sich der Pinova-Apfel zusammensetzt, ist er mehr oder weniger anfällig für Krankheiten. In den Vordergrund rückt hierbei der Mehltau. Häufig sind die Bäume betroffen, die auf dem falschen Boden angewachsen sind. Dieser ist in der Regel meist nicht gut mit Nährstoffen versorgt. Genauso kann es bei einer zu einseitigen Düngung zur Entwicklung dieser Krankheit kommen.

Ist der Baum mit Mehltau befallen, ist es empfehlenswert, schnell zu handeln. Als Erstmaßnahme werden sämtliche betroffenen Knospen weggeschnitten und vernichtet, damit eine Rückinfektion ausgeschlossen wird. Danach wird in regelmäßigen Abständen kontrolliert und befallene Stellen abgeschnitten.

Es ist immer sinnvoll, bei einem entsprechenden Bekämpfungsmittel auf eines zurückzugreifen, das den Nützlingen in der Gegend nicht schadet. Schwefeldioxid ist zum Beispiel sehr effektiv bei der Bekämpfung von Mehltau, tötet aber auch sämtliche Insekten und Nützlinge in der Umgebung ab. Es gibt aber auch einige Präparate wie diesem hier, die gute Ergebnisse versprechen und dabei nicht gefährlich für Nützlinge sind.

Gegen Schädlinge erweist sich der Pinova-Apfel als sehr resistent und wird überwiegend von ihnen verschont.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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