Wenn sich die Blätter bunt färben und die Tage kürzer werden, beginnt für Ihren Garten die wichtigste Zeit des Jahres. Erfahren Sie, warum der Herbst die beste Pflanzzeit für winterharte Pflanzen ist und wie Sie jetzt den Grundstein für einen prächtigen Frühlingsgarten legen.
💡 Das Wichtigste auf einen Blick
✓ Herbst beste Pflanzzeit
Warmer Boden + hohe Luftfeuchtigkeit = perfektes Wurzelwachstum
✓ Top-Vorteil
Pflanzen starten im Frühjahr mit Wachstumsvorsprung
✓ Günstiger Einkauf
Wurzelnackte Ware ist preiswerter
Inhalte
Was sind winterharte Pflanzen?
Winterharte Pflanzen können das ganze Jahr im Beet bleiben, auch wenn die Temperaturen unter null sinken. Sie haben besondere Strategien entwickelt, damit ihre Zellen bei Frost nicht zerstört werden.

Im Garten zeigen sich drei Strategien:
🌱 Stauden ziehen sich in den Boden zurück und lagern ihre Energie in Wurzeln, Zwiebeln oder Rhizome. Im Frühjahr treiben sie wieder neu aus.
🌲 Immergrüne Pflanzen behalten ihr Laub und schützen sich mit einer Art Frostschutz.
🍂 Laubabwerfende Gehölze werfen ihre Blätter ab und konzentrieren ihre Kraft auf Stamm und Wurzeln.
Winterhärtezonen in Deutschland
Wie viel Kälte eine Pflanze verträgt, wird in sogenannten Winterhärtezonen eingeteilt. Diese geben an, welche Minimaltemperaturen Pflanzen überstehen können. Neuere Auswertungen zeigen, dass Deutschland je nach Region heute in den Zonen 6b bis 8b liegt. Je höher die Zahl, desto milder sind die Winter. Das bedeutet: Pflanzen, die bis Zone 6 winterhart sind, kommen in den meisten Regionen problemlos zurecht
Quelle: Deutsche Dendrologische Gesellschaft
Winterhärte-Check
Mit dem praktischen Winterhärte-Check der Baumschule Horstmann lässt sich schnell prüfen, welche Pflanzen im eigenen Garten wirklich winterhart sind.
Winterharte Pflanzen im Herbst setzen Vorteile

Die Herbstpflanzung bietet gleich mehrere entscheidende Vorteile gegenüber der Frühjahrspflanzung. Der Boden ist vom Sommer noch angenehm warm, während die Luft bereits kühler ist. Diese Kombination ist perfekt: Die Pflanzen müssen keine Energie in Blätter und Blüten stecken, sondern können sich voll und ganz auf die Wurzelbildung konzentrieren. Gleichzeitig sorgt der häufige Herbstregen dafür, dass Sie weniger gießen müssen.
💡 Tipp: Wurzelnackte Pflanzen sind im Herbst nicht nur günstiger, sie wachsen oft besser an als Containerware! Sie sind gezwungen, schnell neue Wurzeln zu bilden, was ihnen einen Startvorteil verschafft.
Herbstpflanzung Zeitpunkt
Die ideale Pflanzzeit erstreckt sich von September bis Anfang Dezember, solange der Boden noch nicht gefroren ist. Als Faustregel gilt: Die Pflanzen sollten mindestens vier bis sechs Wochen Zeit haben, um vor dem ersten Dauerfrost anzuwachsen.
💡 Tipp: Achten Sie auf die Wettervorhersage. Ideal für Pflanzungen im Herbst sind milde, bewölkte Tage mit Regenankündigung.
Pflanzanleitung für winterharte Pflanzen
1️⃣ Wurzeln wässern
Vor dem Pflanzen die winterharten Stauden oder Gehölze 2–3 Stunden in einen Eimer mit Wasser stellen. So können sich die Wurzeln vollsaugen.
2️⃣ Beschädigte Wurzeln entfernen
Vertrocknete oder abgeknickte Wurzeln vorsichtig mit einer scharfen Schere abschneiden. Das fördert den Neuaustrieb.
3️⃣ Pflanzloch ausheben
Das Loch sollte etwa doppelt so breit und tief sein wie der Wurzelballen. So haben die Pflanzen im Herbst genug Platz, um sich einzuwurzeln.
4️⃣ Drainage anlegen
Bei schweren, lehmigen Böden empfiehlt sich am Boden des Pflanzlochs eine Schicht Kies oder Splitt. So wird Staunässe verhindert.
5️⃣ Winterharte Pflanze einsetzen
Die Pflanze so tief setzen, dass der Wurzelballen bündig mit der Erdoberfläche abschließt.
6️⃣ Erde auffüllen
Mit lockerer, humoser Gartenerde auffüllen und die Erde rund um den Ballen vorsichtig antreten.
7️⃣ Gießrand formen
Einen kleinen Erdwall um die Pflanze ziehen. Er verhindert, dass Wasser seitlich abfließt.
8️⃣ Gründlich angießen
Direkt nach dem Einsetzen etwa 10–15 Liter Wasser geben. So schließen sich Hohlräume im Boden und die Pflanze kann besser anwachsen.
⚠️ Richtige Pflanztiefe: Tipps
Stauden
Wachstumsknospen über Erdoberfläche
Rosen
Veredelungsstelle 5 cm unter der Erde (Frostschutz!)
Sträucher
So tief wie im Container
Blumenzwiebeln
2-3x so tief wie Zwiebel hoch ist
Die 5 häufigsten Fehler beim Pflanzen im Herbst
❌ Fehler | ✅ Pflanzfehler vermeiden |
---|---|
Zu spätes Pflanzen | Mindestens 4–6 Wochen vor dem ersten Frost einpflanzen |
Staunässe ignorieren | Drainage einbauen, besonders bei schweren Lehmböden |
Überdüngung | Im Herbst nicht düngen, Nährstoffe erst im Frühjahr geben |
Zu wenig Wasser | Direkt nach dem Pflanzen gründlich angießen (10–15 Liter) |
Falsche Pflanztiefe | Pflanztiefe an den jeweiligen Pflanzentyp anpassen |
Winterschutz für Neupflanzungen
Für alle Pflanzen
✓ Mulchschicht aus Rindenmulch oder Laub
✓ Feuchtigkeit prüfen: auch im Winter gießen an frostfreien Tagen
Für empfindliche Stauden
✓ Tannenreisig auflegen
➨ Schützt vor Frost und Wintersonne
Für Immergrüne Pflanzen
✓ Vlies locker überlegen
➨ Verhindert Winterdürre (Wasserverlust bei gefrorenem Boden)
Für junge Obstbäume
✓ Weißer Kalkanstrich am Stamm
➨ Reflektiert Wintersonne, verhindert Frostrisse
Winterharte Pflanzen für die Herbstpflanzung
Winterharte Stauden

- Astern, Fetthenne, Purpursonnenhut
- Pfingstrosen, Taglilien, Funkien
- Rittersporn, Frauenmantel
- Bergenien, Chrysanthemen
Gehölze und Sträucher

- Forsythie, Flieder, Hartriegel
- Hortensien, Rosen
- Apfel, Birne, Kirsche
- Himbeere, Johannisbeere
Immergrüne Pflanzen

- Eibe, Lebensbaum
- Rhododendren
- Buchsbaum, Ilex
- Bambus
Heckenpflanzen

- Liguster, Hainbuche
- Rotbuche, Weißdorn
- Thuja, Kirschlorbeer
Blumenzwiebeln

- Tulpen, Narzissen, Krokusse
- Hyazinthen, Zierlauch
- Schneeglöckchen, Winterlinge
Winterharte Gräser

- Pampasgras, Chinaschilf
- Lampenputzergras, Blauschwingel
Fazit: Pflanzen im Herbst setzen
Der Herbst schenkt Ihnen die perfekte Gelegenheit, den Grundstein für die kommende Gartensaison zu legen. Während andere dann im Frühjahr anfangen zu planen, haben Ihre Pflanzen bereits Wurzeln geschlagen und starten mit Energie ins neue Jahr.