Anzuchttöpfe eignen sich hervorragend, um Pflanzen vorzuziehen. Dafür können Sie jedoch auch kostengünstigere Alternativen verwenden.

Um im Mai ein paar kräftige Pflanzen in den Boden zu setzen, zieht man diese am besten zwischen Februar und März vor. Die hierfür erforderlichen Anzuchttöpfe kann man auch ganz einfach selbst machen.

Häufig hat man die erforderlichen Materialien für die Herstellung eines Anzuchttöpfchens bereits zu Hause. Das Praktische: Die meisten kann man, wie die käufliche Variante aus dem Geschäft, später einfach in den Boden setzen. Besonders geeignet hierfür ist:

  • Zeitungspapier
  • Eierverpackungen
  • Toilettenpapierrollen
  • Eierschalen

Jedes der genannten Materialien sollte jedoch richtig vorbereitet werden, um den Pflanzen optimale Bedingungen zum Wachsen zu bieten.

» Töpfchen aus Zeitungspapier

Anzuchttöpfe aus Zeitungspapier
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Während früher die Druckerschwärze den Pflanzen schadete, sind in ihr heutzutage keinerlei Schwermetalle mehr enthalten. Zeitungspapier ist daher bestens geeignet, um Pflanzen anzuziehen. Hierzu geht man am besten wie folgt vor:

SchrittErklärung
Schritt 1Zeitungsseite vierteln und zwei Mal der Länge nach falten
Schritt 2Streifen um einen Salz- oder Pfefferstreuer rollen, alternativ um eine leere Toilettenrolle an
Schritt 3eine Seite der Rolle so gefalten, dass das Töpfchen einen festen Stand erlangt
Schritt 4Salz- oder Pfefferstreuer, beziehungsweise die Toilettenrolle aus der Mitte entfernen

Das Zeitungspapier verrottet später in der Erde, wenn die Pflanzen mitsamt des Töpfchens in den Boden gesetzt werden.

» Anziehen in leeren Eierverpackungen

Eierverpackungen als Anzuchttöpfe
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Leere Eierverpackungen bieten insbesondere den Pflanzen optimale Bedingungen, deren Abstände später nur gering sein müssen. Denn dann lässt sich die komplette Packung einpflanzen, wenn die herangezogenen Gewächse soweit sind. Wichtig: Die Eierverpackung sollte ungefärbt sein, da andernfalls die farblichen Partikel auf die Pflanze übergehen können.

Um die Eierverpackung entsprechend zu nutzen, wird einfach der Deckel vom Boden der Verpackung entfernt. Anschließend muss man nur noch Anzuchterde einfüllen und kann aussäen.

Ist bei den Pflanzen ein größerer Abstand beim Aussetzen erforderlich, trennt man einfach die jeweiligen Fächer voneinander und kann diese einzeln einpflanzen.

» Toilettenpapierrollen verwenden

Toilettenpapierrollen als Anzuchttöpfe
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Toilettenpapierrollen besitzen von vorneherein die richtige Größe zum Ansetzen der Pflanzen. Um sie als Anzuchttöpfchen zu verwenden, halbiert man sie zunächst. Anschließend wird die Papprolle platt gedrückt, so dass an den Seiten ein Knick entsteht. Selbiges unternimmt man noch einmal in die andere Richtung, so dass am Ende vier Knicke an den Seiten vorhanden sind.

Jeden dieser Knicke schneidet man nun mit einer Schere ungefähr anderthalb Zentimeter tief ein. Die daraus resultierenden Ecken werden nach innen gefaltet und wie bei einem gewöhnlichen Pappkarton ineinander verschränkt. Anschließend können Sie die Rollen mit Erde befüllen und mit der Aussaat beginnen.

» Eierschalen nutzen

Eierschalen al Anzuchttöpfe
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Selbst ein leeres Frühstücksei lässt sich unter Umständen als Anzuchttöpfchen einsetzen, wenn es noch stabil genug ist. Idealerweise verwahrt man sie auch wieder im Eierkarton auf.

Anders als beim Eierkarton besteht der große Vorteil dieser Variante darin, dass die einzelnen Pflanzen beim Aussetzen nicht zuvor mit einer Schere voneinander getrennt werden müssen.

Weitere Möglichkeiten zum Anziehen

Neben den bereits genannten Möglichkeiten gibt es noch weitere, bei denen jedoch das Umpflanzen der einzelnen Setzlinge erforderlich ist. Aber auch sie entstehen aus Rohstoffen, die man normalerweise dem Müll zugeführt hätte:

  • Obst- und Gemüseverpackungen
  • Leere Tetra-Paks
  • Konservendosen
  • Leere Kunststoffflaschen

Sie bedürfen ebenfalls einer entsprechenden Vorbehandlung, um sie effektiv zum Anziehen zu nutzen.

» Konservendosen verwenden

Konservendosen als Anzuchttöpfe
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Bestenfalls werden Konserven zum Anziehen vorher mit einem Konservenöffner behandelt, der eine stumpfe Kante schafft. Auf diesem Weg werden eventuelle Verletzungen vermieden.

Um die Dose zum Anziehen zu nutzen, werden am dann noch mittels eines Nagels Löcher in den Boden gestochen. Alternativ lässt sich hierzu ein Metallbohrer verwenden.

Die Dosen sind beispielsweise ideal, um größere Samen anzuziehen.

» Obst- und Gemüseverpackungen

Obst- und Gemüseverpackungen als Minigewächshaus
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Die meisten dieser durchsichtigen Verpackungen besitzen neben dem größeren Platzangebot noch einen weiteren Vorteil: Dank des Deckels, in dem sich idealerweise schon ein paar Löcher befinden, lassen sie sich perfekt als Zimmergewächshaus verwenden.

Befindet sich auf dem Deckel ein Aufkleber, wird dieser zuvor mit etwas Öl oder Wasser entfernt. Danach füllt man den Behälter einfach mit Anzuchterde und kann die Samen einpflanzen. Der Deckel wird hinterher wieder verschlossen.

» Tetra-Packs und Kunststoffflaschen

Kunststoffflaschen als Zimmergewächshaus
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Um für die späteren Pflanzen optimale Bedingungen in diesen Behältern zu schaffen, werden sie im ersten Schritt halbiert. Der untere Teil wird zum Einpflanzen verwendet und sollte am Boden mit ein paar Löchern versehen werden.

Der obere Teil hingegen kann sehr gut eingesetzt werden, um den Pflanzen etwas mehr Wärme zu bieten. Man setzt ihn hierzu bei Bedarf einfach wie einen Deckel auf den unteren Teil. Die nötige Belüftung erfolgt über das Loch zum Ausgießen, das sich je nach Notwendigkeit öffnen und wieder verschließen lässt.

Achtung: In die Tetra-Packs sollten lediglich Pflanzen eingesät werden, die nicht besonders viel Licht zum Wachsen benötigen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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