Die Weymouth-Kiefer, oder Seidenkiefer, ist ein anmutender Baum mit einer stattlichen Größe. Manche Arten sind aber auch für den Garten geeignet.

Die Weymouth-Kiefer (Pinus strobus) ist ein stattliches Gewächs, welches sicher nicht in jedem Garten einen Platz finden wird. Der aus den gemäßigten Klimazonen Amerikas stammende Baum wird auch Seidenkiefer genannt. In unseren Breiten sind die dicht und kompakt wachsenden Nadelbäume schnell heimisch geworden. Die Weymouth-Kiefer wächst bis zu 35 Meter in die Höhe. Nicht allein deswegen ist die Anpflanzung eine Lebensentscheidung, denn Weymouth-Kiefern werden mehrere hundert Jahre alt und werden damit auch zukünftigen Generationen erhalten bleiben.

Weymouth-Kiefer – Kurzer Steckbrief

Weymouth-Kiefer (Pinus strobus)
Familie:Kieferngewächse (Pinaceae)
Wuchs:dicht, kompakt, kegelförmig
Blütezeit:April bis Mai
Blütenfarbe:gelblich bis rötlich
Blütenform:Zapfen
Wuchshöhe:bis 35 Meter
Bestseller Nr. 1
Seedeo® Weymouths Kiefer/Seidenkiefer/Strobe (Pinus...
Seedeo® Weymouths Kiefer/Seidenkiefer/Strobe (Pinus…
Sie erhalten einen Baum mit ca. 25 cm – 30 cm höhe.; Vierfarbige Pflegekarte im Postkartenformat
15,50 €

Standort

Weymouth-Kiefer
Wird auch Seidenkiefer oder Strobe genannt | © Aggi Schmid / Stock.adobe.com

Der Standort der Weymouth-Kiefer sollte gut überlegt werden. Es muss ein Standplatz gewählt werden, an dem auch die erwachsenen Bäume gut gedeihen können und kein Hindernis darstellen. Die Nähe von Gebäuden oder Hochspannungsleitungen ist ungeeignet. Unmittelbar am Haus platziert, würde die ausgewachsene Weymouth-Kiefer das Gebäude vollständig in Schatten tauchen.

Die Weymouth-Kiefer bildet Pfahlwurzeln aus und besitzt daher eine gute Bodenverankerung. Die hohe Standfestigkeit unterscheidet die Seidenkiefer von heimischen Kiefernarten, welche einen Windschutz benötigen.

Der passende Standort sollte zudem leicht feucht sein. Im Sommer kommt die Weymouth-Kiefer mit trockenen Standplätzen weniger gut zurecht. Die Entwicklung des Baumes beeinträchtigen auch dichte und schwere Böden, welche das Gewächs an der Ausbildung seiner Pfahlwurzeln hindern.

» Hinweis: Die Weymouth-Kiefer ist sehr empfindlich gegenüber Luftverschmutzung. An Orten mit hoher Konzentration von Schadstoffen wie Stickoxiden oder Schwefeldioxid bildet die Weymouth-Kiefer kleinere Nadeln aus, was die Photosynthese einschränkt und somit das Wachstum hemmt.

Boden

Damit die Pfahlwurzeln sich gut in der Erde verankern können, wird ein durchlässiger und lockerer Boden benötigt. Die Bodenlockerheit ist auch wichtig, um Feuchtigkeit gut speichern zu können. Eine konstante Bodenfeuchte ist ideal, Staunässe wird jedoch nur bedingt und nicht über einen längeren Zeitraum toleriert.

Weiterhin ist auf ein nährstoffreiches Substrat zu achten. Da die Weymouth-Kiefer keinen sauren Boden verträgt, sollte der pH-Wert vor der Pflanzung überprüft werden. Dieser sollte sich im neutralen Bereich bewegen. Ein leicht saures Milieu wird in der Regel toleriert.

Die Weymouth-Kiefer ist kalkunverträglich. Ist der Boden besonders kalkreich, sollte in den ersten Jahren nach der Pflanzung regelmäßig ein nährstoffreiches und kalkarmes Substrat eingearbeitet werden.

Weymouth-Kiefer pflanzen

Die passende Standortwahl und entsprechende Bodenvorbereitung sind sehr wichtig für die erfolgreiche Kultivierung der Seidenkiefer. Die tiefgründige Bodenvorbereitung sollte sich bis in eine Tiefe von zwei Metern vollziehen. Nach der Auflockerung des Substrats werden Blähton oder Basaltgestein eingearbeitet. Diese Substrate können viel Wasser aufnehmen und der Weymouth-Kiefer damit ideale Wachstumsbedingungen bieten.

Unsere Empfehlung:

AngebotBestseller Nr. 1
Floragard Blähton Tongranulat zur Drainage -...
Floragard Blähton Tongranulat zur Drainage -…
Positive Wurzelentwicklung: Dank guter Luftzirkulation und durchlässigem Substrat.; Schimmelprävention: Reduziert das Risiko von Schimmelbildung im Wurzelbereich.
21,49 € −1,50 € 19,99 €

Ansonsten unterscheidet sich die Pflanzung der Weymouth-Kiefer nicht gravierend von der Kultivierung anderer Nadelbäume:

  1. Standort auswählen
  2. Boden gut auflockern
  3. Pflanze wässern
  4. Pflanzloch ausheben (mindestens doppelt so groß wie der Wurzelballen)
  5. Pflanze einsetzen
  6. Substrat einfüllen (mit Granulat vermischte Komposterde zugeben)
  7. Substrat leicht andrücken
  8. Pflanze gut angießen

Idealerweise wird die Weymouth-Kiefer im Frühjahr oder im Herbst gepflanzt. Da die Jungpflanzen extrem empfindlich auf Trockenheit reagieren, sollte es am Pflanztag bzw. in den Folgetagen möglichst häufig regnen.

» Tipp: Jungbäume profitieren von einer Mulchschicht aus Rindenmulch, Grasschnitt oder Laub, die den Boden feucht hält und die Verdunstung reduziert. Alternativ können Sie flach wurzelnde Bodendecker wie Gundermann oder Storchschnabel pflanzen. Diese sorgen nicht nur für Schatten am Boden, sondern unterdrücken auch Unkraut und fördern die Bodenqualität

Weymouth-Kiefer gießen

Weymouth Kiefer
Jungpflanzen müssen regelmäßig gegossen werden | © LifeisticAC / stock.adobe.com

Das Gießen darf besonders in den ersten Jahren nach der Pflanzung nicht vergessen werden. Die Bäume vertragen keine längere Trockenheit. Die Kiefer stirbt zwar in der Regel nicht sofort ab, wird aber ihr Wachstum reduzieren. Es kann auch vorkommen, dass sich die Nadeln verfärben. Stark ausgetrocknete Bäume werfen die Nadeln zu ihrem Selbstschutz komplett ab.

» Achtung: Für die Bewässerung der Weymouth-Kiefer eignet sich ausschließlich Regenwasser, da es kalkfrei ist. Kalk im Leitungswasser kann den Boden verändern und die Nährstoffaufnahme der Pflanze beeinträchtigen.

Die Wassergaben sollten durchdringend erfolgen. Dabei ist nicht nur der unmittelbare Wurzelbereich zu behandeln, sondern es sollte in einem Radius von etwa zwei Metern für einen feuchten Boden gesorgt werden.

Weymouth-Kiefer düngen

Weymouthskiefern besitzen einen mittleren bis hohen Nährstoffbedarf. Die Bäume sollten im Frühling und im Winter regelmäßige Düngegaben erhalten.

Folgende Dünger sind geeignet:

Jungbäume benötigen einen extra Nährstoffschub. Diesen erhalten sie durch die monatliche Versorgung mit Flüssigdünger. Hierbei kann auf handelsüblichen Grünpflanzendünger zurückgegriffen werden.

Weymouth-Kiefer schneiden

Die Bäume müssen nicht regelmäßig zurückgeschnitten werden. Soll die Größe eingeschränkt werden oder es gilt, totes und beschädigtes Holz zu entfernen, ist ein behutsames Herangehen erforderlich. Der beste Zeitpunkt für einen Rückschnitt sind die Herbstmonate.

Während heimische Kiefern bei Schnittmaßnahmen ausreichend Harz absondern und keinen zusätzlichen Wundverschluss benötigen, ist diese Eigenschaft bei der Weymouth-Kiefer weniger ausgeprägt. Daher wird empfohlen, größere Schnittstellen mit einem handelsüblichen Wundverschluss zu behandeln.

Weymouth-Kiefer vermehren

Meist werden die Bäume über Aussaat vermehrt. Die Bäume bilden bei Bestäubung selbstständig Samen aus. Im Herbst fallen die Zapfen ab und die Samen können aufgesammelt werden. Die Zapfen werden am besten auf die Heizung gelegt. Durch die Wärme öffnen sich die Zapfen und die Samen fallen heraus.

Vor der Aussaat müssen die Samen der Weymouth-Kiefer stratifiziert werden:

  1. Samen aus den Zapfen lösen
  2. Samen in feuchtes Küchenpapier hüllen
  3. Küchenpapier in einen Gefrierbeutel geben
  4. Beutel mit kleinen Löchern versehen
  5. Beutel in den Kühlschrank legen
  6. Küchenpapier gelegentlich anfeuchten
  7. Beutel nach drei Wochen aus dem Kühlschrank nehmen
  8. mit der Anzucht beginnen

Da es sich bei der Seidenkiefer um einen Lichtkeimer handelt, werden die Samen nicht mit Erde bedeckt, sondern lediglich leicht angedrückt. Als Substrat eignet sich handelsübliche Aussaaterde. Während der Keimung ist das Substrat leicht feucht zu halten.

Haben die Keimlinge erste Nadeln ausgebildet, werden die Jungpflanzen vereinzelt und ziehen in separate Pflanztöpfe um. Nach einigen Monaten können die jungen Bäume an ihren gewünschten Standort gepflanzt werden.

Weymouth-Kiefer verschulen

Damit sich die Jungbäume wie gewünscht entwickeln, ist die Verschulung der Gewächse notwendig. Durch das Verschulen wird erreicht, dass der Wurzelballen kompakt bleibt. Die Bäume werden in den ersten Standjahren häufiger wieder ausgegraben, um die Wurzeln zu bearbeiten. Der Wurzelballen bleibt kompakt, wenn zu lange Wurzeln gekürzt und ungesunde Wurzelabschnitte entfernt werden.

» Tipp: Nach etwa fünf Jahren ist die Verschulung abgeschlossen. Die Weymouth-Kiefer erhält ihren endgültigen Standplatz, an dem sie genügend Raum zum Wachsen hat. Ein erneutes Ausgraben sollte vermieden werden, da es die empfindlichen Wurzeln schädigen und das Wachstum nachhaltig beeinträchtigen könnte.

Interessant für kleinere Gärten – die Zuchtsorten der Weymouth-Kiefer

Gute Nachrichten für Besitzer von Kleingärten: Sie müssen nicht auf die Weymouth-Kiefer verzichten, denn mittlerweile sind ansprechende Zuchtsorten entstanden, die mit wenigen Metern Wuchshöhe in jedem Garten kultiviert werden können.

Weymouth-Kiefer-ArtWuchshöhe und Eigenschaften
Krügers Liliput1 Meter hoch, kurze grün-graue Nadeln
Minima1,2 Meter hoch, blau-grüne Nadeln
Umbraculifera1,5 Meter hoch, halbkugelförmig
Brevifolia2 Meter hoch, kurze Nadeln, dichter Wuchs
Pendula4 Meter hoch, kurze blau-grüne Nadeln, hängende Äste

Krankheiten und Schädlinge an der Weymouth-Kiefer erkennen

Ausgewachsene Bäume sind robust genug, um Krankheiten und Schädlingen standzuhalten. Junge Kiefern sind allerdings beinahe permanent in Gefahr, denn etwa 300 Insektenarten haben es auf die Bäume abgesehen. Durch Krankheiten und Bakterien werden die Kiefern meist nicht umgebracht, dennoch kommen häufig Wachstumsschäden vor.

Diese Insekten und Krankheiten führen zu Schäden an Weymouth-Kiefern:

  • Echter Kiefernrüssler
  • Kieferntriebwickler
  • Wurzelschwamm
  • Strobenrost
  • Stammfäule
  • Dunkler Hallimasch
  • Kiefern-Feuerschwamm

Zum Absterben der Weymouth-Kiefern kann der Befall mit dem Pilz Cronartium ribicola führen. So geschehen in den 1960er Jahren. Da Johannisbeeren als Zwischenwirte dieser Pilze fungieren, sollten sie nicht in der Nähe von Seidenkiefern angepflanzt werden.

Weymouth-Kiefer überwintern

Die Bäume gelten als winterhart und benötigen daher keinen zusätzlichen Schutz. Der Winter kann dennoch zur Gefahr für die Weymouth-Kiefer werden. Die Last des Schnees kann zu Bruchschäden führen. Die Nadeln herabhängender Äste dienen Rehen oder Hasen als Mahlzeit. Finden die Tiere in strengen Wintern kaum Nahrung, fressen sie auch die Rinde der Kiefer an. Daher sollten die Kiefern mit einem Drahtgeflecht versehen und damit vor Verbiss geschützt werden.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

Ein Kommentar

  1. Susanna jander jamue42@gmx.de on

    Danke für komplexe sachinformationen. U.a. Wegen Feuchtigkeit. Düngung.wildberbiss, wir haben direkt gegenüber im Wäldchen Rehe, Hasen etc. Bäumchen , ca 20 cm hoch, soeben gepflanzt.wie ist bitte Wachstum p.a. Optimaler standort, solitär, Boden d = 6 m vorbereitet, war und bleibt wildblumenbeet. Allerdings tiefenbearbeitung nur Max. 1 Meter. Darunter unfruchtbarer Boden, Kies, Sand, 500 m nahe Fluss werte, urstromtal. Bisher ist uns Hobbygärtnern auf 5.000 qm dreamgarden alles gelungen. Sind gespannt. Mit freundlichen Grüßen Susanna jander & Bernd Müller

Antwort hinterlassen