Entdecken Sie hier alles Wissenswerte über den Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis) – vom idealen Standort bis hin zur Pflege der filigranen Pflanze.

Acker-Gauchheil, wissenschaftlich bekannt als Anagallis arvensis, ist eine weit verbreitete Wildpflanze, die sowohl in der traditionellen Medizin als auch in der Volkskultur eine bedeutende Rolle spielt. Im antiken Griechenland glaubte man zum Beispiel, dass man mit dieser Pflanze Melancholie behandeln kann. Im Mittelalter wiederum versucht man mit dem Acker-Gauchheil Geisteskrankheit zu heilen. Daher wohl auch der Name Gauchheil. Denn „Gauch“ bedeutend im Mittelhochdeutschen „verrückt“.

Diese Pflanze, oft in Feldern, an Wegrändern, in Weinbergen und auf Brachland zu finden, ist bekannt für ihre leuchtend roten oder blauen Blüten, die sie zu einem attraktiven Element in der Landschaft machen.

Herkunft

Der Acker-Gauchheil, auch bekannt als Roter Gauchheil, Weinbergstern, Nebelkraut oder Wetterpflanze, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Primelgewächse. Seine Unterfamilie sind die Myrsinengewächse (Myrsinoideae). Ursprünglich in Europa, Nordafrika und Westasien beheimatet, hat sich diese Pflanze aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit weltweit verbreitet.

Aussehen & Wuchs

Acker-Gauchheil pflanzen und pflegen
Der Acker-Gauchheil wächst oft wild – © MarinoDenisenko / stock.adobe.com

Anagallis arvensis ist eine zierliche, 10 bis 25 cm hohe Wildpflanze, die sich durch kleine, leuchtende Blüten und zarte, grüne Blätter kennzeichnet. Früher benutzten Bauern den Acker-Gauchheil als Wettervorhersage. Denn die Pflanze schließt schon frühzeitig ihre Blüten, wenn eine Wetterverschlechterung bevorsteht. Die Blüten öffnen sich demnach nur bei Sonnenschein.

Als einjährige Pflanze durchläuft der Acker-Gauchheil einen kompletten Lebenszyklus innerhalb eines Jahres, von der Keimung bis zur Samenbildung. Dabei ist die Pflanze bis in mittlere Gebirgslagen von 900 Metern anzufinden.

Steckbrief zum Acker-Gauchheil

Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis)
Blütenfarbeorange, rot und blau
BlütezeitJuni bis Oktober
Wuchstypkriechend
Wuchshöhebis 25 cm
Standortsonnig bis halbschattig
Bodennährstoffreich, durchlässig, leicht sauer

Der perfekte Standort und das ideale Substrat

Acker-Gauchheil gedeiht in voller Sonne, toleriert aber auch Halbschatten. Diese Pflanze bevorzugt gut durchlässige Böden und ist bemerkenswert widerstandsfähig, da sie in einer Vielzahl von Bodenarten, einschließlich sandiger, lehmiger und toniger Böden, wachsen kann.

Die Pflanze ist nicht besonders anspruchsvoll bezüglich des pH-Werts des Bodens. Sie gedeiht am besten in neutralen bis leicht sauren Böden. Eine gute Drainage ist obendrein entscheidend, um Wurzelfäule und andere feuchtigkeitsbedingte Krankheiten zu verhindern. Eine Mischung aus Gartenerde und Sand ist daher ideal, um Staunässe zu vermeiden.

Pflanzanleitung

Acker-Gauchheil
Der Acker-Gauchheil ist eine einjährige Wildpflanze – © gabriffaldi / stock.adobe.com

Obwohl es sich beim Acker-Gauchheil um ein eher wild wachsendes Gewächs handelt, können Sie sich diese zierliche Pflanze auch in den Garten holen. Säen Sie die Samen dazu am besten zwischen März und Mai direkt im Garten aus.

  1. Standort wählen: Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten aus.
  2. Boden vorbereiten: Lockern Sie den Boden auf und mischen Sie Sand bei, um die Drainage zu verbessern.
  3. Samen säen: Verteilen Sie die Samen auf dem Boden. Bedecken Sie diese anschließend aber nicht mit Erde! Denn bei den Samen handelt es sich um Lichtkeimer.

Beachten Sie: Der Acker-Gauchheil ist giftig. Wenn Sie also Kinder haben oder Tiere besitzen, passen Sie auf diese gut auf oder verzichten Sie lieber auf das Anpflanzen im Garten. Vor allem gefährdet sind Tiere wie Weidetiere, Hunde, Hasen, Kaninchen und Geflügel.

Außerdem: Tragen Sie immer Handschuhe, wenn Sie die Pflanze berühren oder Schneiden möchten. Denn der Saft des Acker-Gauchheils kann bei manchen Menschen allergische Hautreaktionen auslösen.

Pflege des Acker-Gauchheils

• Gießen:

Regelmäßiges Gießen ist wichtig, aber vermeiden Sie Staunässe. Lassen Sie den Boden zwischen den Gießvorgängen leicht antrocknen.

• Rückschnitt:

Ein leichter Rückschnitt nach der Blüte fördert die Verzweigung und eine kompakte Wuchsform. Außerdem können Sie auf diese Weise verhindern, dass sich die Pflanze durch Selbstaussaat vermehrt.

• Krankheiten und Schädlinge bekämpfen:

Meist ist Acker-Gauchheil robust. Blattläuse können jedoch gelegentlich auftreten. Diese lassen sich zum Beispiel mit einem Insektizid bzw. mit natürlichen Methoden wie Nützlingen oder dem Einsatz von Seifenlauge bekämpfen.

Fazit:

Der Acker-Gauchheil ist eine niedrig wachsende, fast schon kriechende Pflanze, die durchaus auch im Garten für einen kleinen Blickfang sorgen kann. Wichtig ist nur zu beachten, dass Kinder und Tiere nicht mit ihr in Berührung kommen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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