Ackerschachtelhalm können Sie im Garten ganz einfach selbst anbauen. Wie das geht, und wie Sie Ackerschachtelhalm verwenden können, lesen Sie hier.

Ackerschachtelhalm Anbau
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Einst wuchs der Ackerschachtelhalm, im Volksmund auch als Zinnkraut bekannt, in unseren Wäldern baumgroß heran und wurde bei unseren Ahnen als wirkungsvolles Heilkraut bekannt. Diese Heilkräuterwirkung beruht dabei auf seiner in ihm enthaltenen Kieselsäure, die Sie vor allem bei Nierenleiden und Rheuma bevorzugt einsetzen können. Hier deshalb erklärt, wie Sie den Ackerschachtelhalm anbauen und anschließend verwenden können.

Ackerschachtelhalm anbauen

Anbauen können Sie den Ackerschachtelhalm in unseren Breitengraden praktisch überall, wie beispielsweise am Wegrand, auf Wiesen, in Beeten, usw. Deshalb können Sie diese Pflanze in der Natur auch praktisch überall finden – unter anderem auch als Unkraut auf Ackerfeldern, woher sein Name Ackerschachtelhalm stammt. Sie müssen also beim nächsten Spaziergang einfach nur mal die Augen offen halten, eine Ackerschachtelhalmpflanze ausgraben und im Garten einsetzen. Diese Pflanze vermehrt sich nämlich von selbst.





Bereits im zeitigen Frühjahr zeigt sich der Schachtelhalm dann erstmals durch einen gelblichen Trieb, der jedoch lediglich der Fortpflanzung dient und schon bald wieder völlig verschwindet. Erst ab Mai, wenn sodann der grüne Sommertrieb aus der Pflanzenwurzel hervorgeht, entfaltet sich der Ackerschachtelhalm im Ganzen.

Wichtiger Hinweis! Wer sich Mutterboden anfahren lässt, diesen bereits im Garten hat oder herkömmliche Rasensaat darauf ausbringt hat den Ackerschachtelhalm bereits in seinem Garten oder bringt ihn mit der gemischten Rasensaat dort hinein. Den Ackerschachtelhalm von Feld oder oder Wiese mitzubringen macht in 99,9% aller Fälle also keinen Sinn.

Ganz im Gegenteil. Weil er sich bevorzugt im Rasen und den Beeten ausbreitet, wird er als typisches Unkraut eingestuft, so dass Sie es eher vermeiden sollten den Ackerschachtelhalm noch zusätzlich in den Garten zu holen.

» Tipp: Der Ackerschachtelhalm kann bis zu 1,5 Meter tief in die Erde hineinwurzeln. Mit dieser Pflanze können Sie somit also tatsächlich auf natürliche Weise den Boden auflockern. Allerdings bekommen Sie ihn aus genau diesem Grund auch genau so schwer wieder aus dem Garten heraus.

Achtung: Ackerschachtelhalme zeigen sich generell in komplettem Grün. Können Sie allerdings einmal Braunstellen an den Pflanzen ausfindig machen, so sollten Sie wissen, dass diese giftig sind. Diese Teile sollten Sie dann unbedingt von jeder weiteren Verwendung ausschließen.

Tipps für die Verwendung von Ackerschachtelhalm

Tipp 1 – Biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel:

Ackerschachtelhalm Schädlingsbekämpfung
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Aus Ackerschachtelhalm können Sie ein wirksames Schädlingsbekämpfungsmittel gegen Pilzerkrankungen, Mehltaubefall und Blattläuse herstellen. Für diesen Zweck müssen Sie den Ackerschachtelhalm (circa 1 Kilogramm frischen oder 150 Gramm getrockneten Ackerschachtelhalm) in etwa 10 Liter Wasser als eine Art Tee aufbrühen. Sie sollten den Ackerschachtelhalm aber zuerst 24 Stunden vorziehen lassen (einweichen) und danach dann circa 20 bis 30 Minuten lang aufkochen, wobei sich die Kieselsäure löst. Anschließend diese Teetinktur abkühlen lassen, in eine Spritzflasche füllen und die von Schädlingen befallenen Pflanzen besprühen.

Diesen Vorgang können Sie alle zwei Wochen bei Bedarf wiederholen, weil dies ökologisch völlig unbedenklich ist. Eine Ackerschachtelhalm-Tinktur hilft hervorragend bei Mehltau an Obstgehölzen und Nachtschattengewächsen, wie z.B. einem Mehltaubefall von Stachelbeeren, Tomaten, usw. Aber auch gegen Blattläuse, rote Spinnmilben, verschiedene Pilzerkrankungen, usw. können Sie diese Tinktur einsetzen.

Tipp 2 – Pflanzenstärkungsmittel:

Die Ackerschachtelhalmjauche gewinnen Sie durch einen Gärungsprozess. Dafür müssen Sie den Ackerschachtelhalm mit Wasser in einem gut verschließbaren Behältnis etwa zwei Wochen gären lassen. Wichtig ist hierbei, dass Sie die Jauche einmal täglich umrühren, damit dieser so genügend Sauerstoff zugeführt wird. Wählen Sie für Ihre Jauche zudem einen sonnig, warmen Standort.

Wenn Sie den Ackerschachtelhalm als Jauche ansetzen, können Sie ihn in dieser Form als Stärkungsmittel für andere Pflanzen verwenden. Dazu einfach die Pflanzen mehrmals mit dieser Jauche begießen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

5 Kommentare

  1. Dass sich mit dem Schachtelhalm wirksame Mittel herstellen lassen steht außer Frage! Jedoch würde ich NIEMANDEN RATEN, diese Pflanze in den Garten zu setzen. Der Schachtelhalm vermehrt sich außer durch Sporen auch unterirdisch! Wie im Text oben steht, bis zu 1, 5m tief. DAS HEIßT: BEI GUTEN BEDINGUNGEN BREITET SICH DER SCHACHTELHALM IM GANZEN GARTEN AUS UND !!!!!!! SIE WERDEN IHN NIE WIEDER LOS !!!!!

    • Genauso ist es. Wir haben ihn im Garten und es nmmt viel Zeit in Anspruch, ihn aus den Beeten immer wieder zu entfernen. Inzwischen gibt es in unserem Garten kein Fleckchen mehr, wo er nicht wächst. Selbst in den Steinfugen unserer Terasse fühlt er sich wohl.

  2. Schachtelhalm braucht Licht um zu wachsen. (Photosynthese)
    Enferntst du ihn laufend wenn er neu austreibt
    Wird er mit den Jahren immer weniger und schwächer.
    Tipp von meinem Gärtner.

    • Kann man vergessen, ich versuch das schon mindestens 15 Jahre klappt nicht.
      Es gibt allerdings eine Wurzelfolie die ihn im Zaum hält, keine billige aus dem Baumarkt sondern eine Lichtundurchlässige vom Fachhandel. Dazu für den Rand der Folie wo der Schachtelhalm hochkommen kann gibt es Vorox Unkrautfrei, das hält ihn einigermaßen im Zaum

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