Alte Apfelsorten geraten immer mehr in Vergessenheit. Dabei sind sie oft viel geschmackvoller, verträglich und auch leicht im Garten anzubauen.

Was macht alte Apfelsorten aus?

Im Zuge der Entwicklung gibt es immer weniger alte Apfelsorten, da der Fokus heutzutage eher auf eine ertragreiche Ernte gelegt wird. Dazu kommt die Bemühung, möglichst viele Pflanzenkrankheiten am Baum zu vermeiden. Apfelbäume sind außerdem recht anfällig für Apfelschorf.

All diesen Problemen möchte man mit bestimmten Züchtungszielen entgegenwirken. Leider gehen dabei so manche alte Apfelsorten verloren. Dabei bieten diese oftmals nicht nur einen besseren Geschmack, sie sind auch für den Menschen verträglicher.

Inzwischen gibt es jedoch immer mehr Menschen, die nach alten Apfelsorten fragen. Dazu gehören zum Beispiel

  • Landwirte
  • Selbstversorger
  • Gartenbesitzer

Der Hauptgrund hierfür ist häufig die Nachhaltigkeit und Artenvielfalt. Denn mit alten Apfelsorten lassen sich viele verschiedene Geschmäcker bedienen, da sie sehr unterschiedlich sind, was ihr Aroma angeht. Wer zum Beispiel einen etwas saureren Apfelgeschmack bevorzugt, sollte es einfach mit einer älteren Apfelsorte probieren.

Neben dem leicht säuerlichen Geschmack gibt es aber auch unter den alten Apfelsorten genügend süße Arten.

Alte Apfelsorten
Weit verbreitet: der Boskoop – © PIXATERRA / stock.adobe.com

Die 15 besten alten Apfelsorten

Zwar gibt es deutlich mehr als 15 alte Apfelsorten, die folgenden stechen mit ihren Eigenschaften jedoch heraus:

ApfelsorteEigenschaften
BerlepschWer einen nährstoffreichen Boden im Garten hat, kann diese Apfelsorte anbauen. Sie ist sehr verträglich und ihr Fruchtfleisch ist marmoriert. Erstmals wurde die rheinische Apfelsorte um etwa 1900 angebaut.
Roter BellefleurSeine Wurzeln lassen sich bis ins Jahr 1760 zurückverfolgen. Hierbei handelt es sich um einen sehr süßen Apfel, der sehr saftig ist. Zudem stellt diese Sorte kaum Ansprüche an den Boden oder den Standort.
Schöner aus NordhausenEin eher säuerlich schmeckender Apfel, der seit 1810 kultiviert wird. Er besitzt eine grün-gelbliche Schale, die ins rote übergeht und ist ideal zur Herstellung von Apfelsaft geeignet.
Wintergoldparmäne (Goldparmäne)Entstanden ist sie um 1510 und somit schon historisch, vermutlich kommt sie aus der Normandie. Der Geschmack ist relativ würzig, dafür besitzt sie eine mehlig-weiche Konsistenz.
Roter SternrenetteEine Apfelsorte, die neben dem feinsäuerlichen Geschmack auch noch etwas fürs Auge bietet. Je reifer der Apfel, desto roter wird er. Dazu ist er gespickt mit sternförmigen Sprenkeln. Sein natürlicher Vorteil: Seine Blüten sind voller Pollen und somit sehr attraktiv für Bienen und andere Insekten im Garten.
ZuccalmaglioEine ideale Apfelsorte für Selbstversorger, die bereits 1878 entwickelt wurde. Die Anfälligkeit für Schorf ist sehr gering, die Äpfel zeigen eine weiße Bereifung, besitzen ein feines Aroma und sind sehr saftig. Die Bäume sind übrigens sehr ertragreich.
WinterramburPrägnant für diese Äpfel ist ihr hoher Gehalt an Vitamin C. Der Geschmack ist leicht säuerlich, aber noch immer süß. Wenn sie voll ausgebildet sind, besitzt ihre Schale eine grün-gelbe Erscheinung, während die Seite, die in der Sonne wächst, sich rot verfärbt. Diese Sorte wird seit dem 17. Jahrhundert gezüchtet.
Jakob LebelErstmals 1825 angebaut, ist sie heute eine gute Apfelsorte, die für Streuobstwiesen geeignet ist und der auch ein raues Klima nicht viel ausmacht. Die Früchte sind gelblich, verziert mit leicht rötlichen Streifen. Viele nehmen diese Sorte gerne zum Backen und kochen. Ihre Konsistenz ist knackig, dazu liefern sie viel Saft.
BoskoopEin säuerlicher Apfel für die Küche, den viele bei Apfelmus, Pfannkuchen oder Apfelkuchen nutzen. Er ist bis heute in zahlreichen Gärten zu finden und wird seit etwa 1856 angebaut. Diese alte Apfelsorte kennt auch heute noch fast jeder.
Cox OrangeWer sich ein wenig mehr Pflege zutraut, kann es mit dieser Apfelsorte probieren. Die alte Sorte wird seit 1825 angebaut. Standort, Boden und Pflege müssen allerdings stimmen. Ideal ist hierfür das Klima seines Heimatlandes Großbritannien. Der Geschmack der Früchte ist die Mühe allerdings wert.
Rheinischer KrummstielSie stammt aus dem Rheinland und ist bis ins Jahr 1800 zurück zu verfolgen. Die Bäume sind ertragssicher und sehr robust gegenüber Krankheiten. Allerdings wachsen sie sehr großflächig, weswegen viel Platz notwendig ist. Idealerweise werden die Früchte gegen Ende Oktober geerntet und dann noch bis Dezember gelagert.
KlarapfelSie sind frosthart und können daher auch in kälteren Arealen angepflanzt werden. Bezüglich der Ernte sind sie sehr früh dran. Die besonders gut riechenden Früchte kann man bereits ab Juli ernten. Einziges Manko: Sie sind nicht besonders lange haltbar.
JonathanDiese Sorte stammt aus den USA und entstand zwischen 1800 und 1820. Besonders typisch für diese Sorte sind die schwarzen Flecken, die auf der Schale auftauchen, aber ungefährlich sind. In Bezug auf Krankheiten neigt sie leider leicht dazu, Mehltau zu entwickeln, sofern dies nicht durch einen fachgerechten Schnitt vermieden wird. Der Baum braucht einen warmen Standort und bildet Früchte aus, deren Geschmack mild, aber sehr aromatisch ist.
Heslacher GereutapfelWer einen richtig schönen, tiefroten Apfel züchten möchte, ist mit dieser Sorte gut beraten. Entstanden ist diese Sorte um 1820, die Bäume sind sehr ertragreich und nicht besonders anfällig für Krankheiten.
OntarioEbenfalls eine alte Apfelsorte, die aus den USA stammt. Es gibt sie seit etwa 1820. Leider ist sie sehr anfällig für Frost und kann daher nur in milderen Gegenden mit Erfolg angebaut werden. Die Früchte enthalten viel Vitamin C. Außerdem ist durch ihre regelmäßige Größe die Lagerung recht einfach.
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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