Ist die Amaryllis verblüht, kommt es auf die korrekte Pflege an. Denn wer hier alles richtig macht, bringt sie auch im nächsten Jahr wieder zum Blühen.

Amaryllis nach der Blüte
Der Ritterstern ist mehrjährig – © Olaf Holland / stock.adobe.com

Vorab der Mythos um ein weitverbreitetes Missverständnis: Viele Menschen denken, der Ritterstern und die Amaryllis seien ein und dieselbe Pflanze. Obwohl sie beide zur Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) gehören, sind sie unterschiedliche Arten. Der Ritterstern (Hippeastrum) wird oft fälschlicherweise als Amaryllis bezeichnet, besonders in Deutschland. In Wirklichkeit ist die echte Amaryllis (Amaryllis belladonna) eine in Südafrika heimische Pflanze, während der Ritterstern aus Südamerika stammt.

Im Text beziehe ich mich auf den Ritterstern, den Sie zu Weihnachten in den Geschäften als Amaryllis kaufen. 😄

Der als Amaryllis bekannte Ritterstern gehört zu den Zwiebelpflanzen und ist, entgegen der Annahme, mehrjährig. Allerdings vermittelt die Pflanze nach ihrer Blüte einen eher armseligen Anblick. Wer hier jedoch mit der richtigen Pflege der Amaryllis ansetzt, bringt sie auch im nächsten Jahr wieder zum Blühen. Auf was es dabei ankommt, erkläre ich nachfolgend etwas genauer.

Die verschiedenen Zyklen des Rittersterns

Um die Pflanze richtig zu pflegen, ist es sinnvoll, die einzelnen Zyklen des Rittersterns zu kennen. Denn je nachdem, in welchem Stadium sich Blume gerade befindet, erfordert sie von ihrem Besitzer eine andere Pflege. Grundlegend werden die Zyklen der Amaryllis in die folgenden drei Stadien aufgeteilt, die innerhalb eines Jahres aufeinanderfolgen:

  • 🌸 Blütezeit: zwischen Dezember und Februar
  • 🌱 Wachstum: von März bis August
  • 💤 Ruhephase: beginnt im August und geht bis Dezember

So macht der Ritterstern innerhalb der Ruhephase einen sehr matten Eindruck und wirkt, als würde er sich nicht weiterentwickeln, nachdem der Wuchs vielleicht ein paar Zentimeter zugenommen hat. Viele Besitzer gehen dann dazu über, sie zu entsorgen. Der Grund für dieses vermeintliche „Eingehen“ besteht jedoch darin, dass die Blütezeit der Pflanze viel abverlangt. Während ihrer Wachstumsphase sammelt sie dagegen neue Energie, gibt sich selbst einen Augenblick der Ruhe und zeigt sich dann in neuer Pracht.





Mit Hilfe der genannten Zyklen passt sie sich übrigens ihrer ursprünglichen Heimat an, in der ein subtropisches Klima herrscht und die Pflanze somit eine Trocken- und Regenzeit durchlebt.

Die richtige Pflege nach der Blütezeit

➭ Verwelktes entfernen:

Ist der Ritterstern verblüht, sollten Sie zunächst sämtliche verwelkten Blätter und Blüten abschneiden. Wichtig ist, dass Sie nicht nur die Blätter selbst, sondern auch deren Stiele abschneiden.

➭ Düngen:

Die Pflanze benötigt während der nächsten Zeit viele Nährstoffe, weswegen sie nicht nur weiterhin gegossen werden sollte. Zusätzlich sollte sie alle 14 Tage gedüngt werden. Das regt den Blattwuchs an und stellt eine ausreichende Nährstoffversorgung sicher. Hierzu verwenden Sie idealerweise ein Balkon- und Blumendünger.

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➭ Gießen:

Gegossen wird der Ritterstern von oben und mit lauwarmem Wasser. Nachdem das überschüssige Gießwasser abgelaufen ist, sollten Sie ein paar Minuten warten, bis Sie das restliche Wasser schließlich aus dem Untersetzer entfernen.

➭ Standort anpassen:

Zudem sollten Sie den Ritterstern an einem hellen Standort aufstellen. Dieser sollte eine angemessene Temperatur besitzen und nicht zu kalt sein. Sonne kann der Ritterstern während dieser Zeit auch gut gebrauchen.

Ab Mai darf sie etwas frische Luft schnappen, indem Sie die Pflanze während der warmen Tage nach draußen stellen. Wenn Sie möchten, können Sie sie über den Sommer auch ins Beet setzen, sofern sie dort genügend Wasser bekommt.

Weitere Pflege im Sommer

Amaryllis Pflege im Sommer
Schneiden Sie vertrocknete Blätter einfach ab – © Alfonso Soler / stock.adobe.com

Um im nächsten Jahr wieder zu blühen, muss die Ruhephase des Rittersterns eingeleitet werden. Diese ist etwa Ende Juli gekommen. Man spricht dann auch davon, dass die Amaryllis überwintert. Zu diesem Zeitpunkt wird schließlich das Gießen komplett eingestellt, sowie die Düngung der Pflanze. Als Standort kommt über den Zeitraum der Ruhephase ein kühler und trockener Ort infrage. Eine Temperatur von 15 Grad Celsius ist optimal. Sie sollte zudem nie unter den Nullpunkt fallen.

Es ist während dieser Phase übrigens vollkommen normal, dass die bereits ausgetriebenen Blätter vertrocknen. Sie sollten einfach abgeschnitten werden.

Ritterstern wieder zum Blühen bringen

Im November kommt ein weiterer kritischer Punkt. Denn dann wird der Ritterstern langsam aus dem Schlaf erweckt. Zu diesem Zeitpunkt setzen Sie sie am besten in frisches Substrat und geben ihr einen größeren Topf, damit sie während der Blüte ihre Wurzeln ausstrecken kann und genügend Nährstoffe aufnimmt. Anschließend vorsichtig gießen. An einem hellen Standort treibt sie nun wieder aus und zeigt etwa ab Dezember ihre prägnanten und farbenfrohen Blüten.

Tipp:
Es kann vorkommen, dass Sie beim Umtopfen am Wurzelballen ein paar kleine Zwiebeln finden. Diese Brutzwiebeln sollten Sie abnehmen. In frische Erde gepflanzt, benötigen diese zwar etwa zwei Jahre, um sich vollständig zu entwickeln, doch lassen sich auf diesem Weg weitere Rittersterne heranziehen.

Pflanzenporträt

Merkmale Beschreibung
Pflanzenfamilie Amaryllidaceae (Amaryllisgewächse)
Blütezeit Zwischen Dezember und Februar
Wachstumsphase Von März bis August
Ruhephase Beginnt im August und geht bis Dezember
Standort Hell, warm, im Sommer auch gerne draußen
Boden Gut drainierende, nährstoffreiche Erde
Bewässerung Mäßig, Staunässe vermeiden, in Ruhephase reduzieren
Düngung Während der Wachstumsphase alle 14 Tage
Überwinterung Kühl und trocken, idealerweise bei 15 Grad Celsius
Besonderheiten Mehrjährige Zwiebelpflanze, benötigt eine Ruhephase zum erneuten Blühen, wird oft mit der Amaryllis verwechselt

✿✿✿ Vergessen Sie nicht ✿✿✿
Obwohl der Ritterstern manchmal ein bisschen Pflege benötigt,
wird er Sie mit seiner spektakulären Blüte belohnen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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