Blumenzwiebeln wie Hyazinthen und Amaryllis in Wachs sind momentan DER Trend überhaupt. Das Tolle: er lässt sich zuhause ganz einfach nachmachen. Wie das geht, erfahren Sie hier.

Blumenzwiebeln gehören in die Erde? Nicht zwingend, denn die Zwiebel hat als Überwinterungsorgan Wasser- und Nährstoffspeicher angelegt. Diese kann man nutzen und die Zwiebel in Wachs tauchen, um sie ohne Substrat zum Blühen zu bewegen. Daraus lassen sich hübsche Dekorationsideen ableiten und das Wachs kann passend zu den vorherrschenden Raumfarben oder einfach in der persönlichen Lieblingsfarbe gewählt werden. Aber wie genau lassen sich nun Blumenzwiebeln ohne Erde und Wasser kultivieren? All das verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.

Warum Wachs anstatt Erde?

Der Handel bietet Blumenzwiebeln in der Regel in hübschen Pflanztöpfen an. Diese können dann im Zimmer sowie auf Balkon und Terrasse aufgestellt werden. Doch damit ist es nicht getan. Die Zwiebeln müssen regelmäßig gegossen werden. Wer sich das ersparen möchte und die Blumenzwiebeln besonders vielseitig gestalten will, kann sich den Aufwand sparen und einem neuen Trend folgen: Blumenzwiebeln in Wachs.





Vielleicht sind Ihnen in den Geschäften bereits hin und wieder mal Wachs-Blumenzwiebeln aufgefallen. In der Adventszeit sorgen zum Beispiel vor allem glitzernde Amaryllis-Zwiebeln für Bewunderung. Und im Frühlung Hyazinthen in Wachs. Doch warum macht man das? Ganz einfach, weil die Vorteile gewachster Blumenzwiebeln auf der Hand liegen:

  • kein Gießen notwendig
  • vielfältige Dekorationsmöglichkeiten
  • platzsparend aufzustellen
  • können in Gläser oder Schalen platziert werden
  • eigene Farb- und Gestaltungswünsche lassen sich umsetzen
  • keinerlei Pflege nötig
  • es wird keine Blumenerde gebraucht

Das Beste an dieser hübschen wie ausgefallenen Gestaltungsidee: Blumenzwiebeln in Wachs lassen sich leicht selber herstellen. Mit wenigen Handgriffen und ohne aufwendiges Equipment lässt sich dieses ansprechende kreative Projekt im Nu verwirklichen.

Welche Blumenzwiebeln können verwendet werden?

Amaryllis Blumenzwiebeln in Wachs
© glimpseofsweden / stock.adobe.com

Am besten sind dicke Blumenzwiebeln geeignet. Dies hat zwei Gründe: größere Zwiebeln sind optisch ansprechender und können mehr Feuchtigkeit und Nährstoffe speichern. Das Wachsen kann auch mit kleineren Zwiebeln versucht werden. Ob die Pflanzen zur Blüte kommen, bleibt jedoch fraglich.

Bei den „Wax-Blumenzwiebeln“ haben sich zwei Klassiker durchgesetzt. In der Advents- und Weihnachtszeit begeistert die knallig rot gewachste oder scheinbar einem glitzernden Schneeball entsprießende Amaryllis. Der Frühling kann hingegen mit Hyazinthen in der Wachskugel eingeläutet werden. Das ist mal etwas anderes als immer nur Hyazinthen im Glas austreiben zu lassen. Beide Zwiebeln besitzen eine ausreichende Größe, um auch ohne Substrat und regelmäßiges Gießen Blüten auszubilden.

Tipp:
Mit Hyazinthen-Blumenzwiebeln in Kombination mit beispielsweise Deko-Vogeleiern, kleinen Figuren, Federn und Moos können Sie im Handumdrehen wunderschöne Ostergestecke selber machen.

Welches Wachs ist geeignet?

Hyazinthen-Blumenzwiebel in Wachs
© tilialucida / stock.adobe.com

Die Pflanzen selbst haben diesbezüglich keine Ansprüche. Die Entscheidung darf also allein dem persönlichen Geschmack und dem dekorativen Aspekt folgen. Das Wachsen von Blumenzwiebeln ist jedoch generell eine gute Möglichkeit, um alte Kerzenreste sinnvoll zu verwerten. Sie können aber auch verschiedene Kerzenreste miteinander vermischen. Dabei entstehen immer wieder neue farbliche Nuancen.

Tipp:
Wenn Sie lediglich weiße Kerzen zuhause haben, dann können Sie durch das Untermischen von Lebensmittelfarbe oder durch die Zugabe von ein paar Stückchen Wachsmalstiften die gewünschte Farbe erzielen.

Ob es sich um eine billige Haushaltskerze, Überbleibsel vom letzten Weihnachtsfest oder hochwertige Dekokerzen handelt, spielt prinzipiell keine Rolle. Alles kann Verwendung finden. Damit ist das Wachsen von Blumenzwiebeln auch ein nachhaltiges Hobby, denn Kerzenreste müssen nicht mehr entsorgt werden. Beliebte Farbkombinationen sind je nach Blumenzwiebel-Art zum Beispiel diese:

Blumenzwiebel-Artbeliebte Farbkombinationen
AmaryllisRot
Grün
Braun
Weiß
Silber
Glitzereffekt
Hyazinthezarte Pastellfarben
Farbe identisch mit der Blütenfarbe
Gelb
Rosa
Hellblau
Mintgrün
Weiß

Tipp:
Wer keinen Wert auf bunten Wachs legt, sondern die Blumenzwiebeln lieber glitzern lassen möchte, kann diese nach dem Eintauchen in das flüssige Wachs direkt mit grobem oder feinem Glitzer bestreuen. Sie können die gewachsten Blumenzwiebeln aber auch beschriften – zum Beispiel mit Metallic-Stiften. Toben Sie sich kreativ einfach etwas aus.

Blumenzwiebeln wachsen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Amaryllis-Blumenzwiebeln in rotem Samt-Wachs
© Birgit Puck / stock.adobe.com

❍ Schritt 1:

Wer die Zwiebel im Pflanztopf erworben hat, muss diese zunächst auf die Behandlung mit Wachs vorbereiten. Die Blumenzwiebel dazu austopfen und das Substrat komplett entfernen.

❍ Schritt 2:

Um die Knolle auf die Blüte vorzubereiten und gleichzeitig von letzten Erdresten zu befreien, ist es ratsam die Zwiebel einige Zeit, am besten über Nacht, in Wasser zu stellen. Die Zwiebel sollte vollständig mit dem Wasser bedeckt sein. Nur die Austriebsstelle und das bereits vorhandene Grün bleiben frei.

❍ Schritt 3:

Am nächsten Morgen nehmen Sie die Blumenzwiebel wieder aus dem Wasser. Anschließend sollte sie gut trocknen können.

❍ Schritt 4:

Ist die Blumenzwiebel von außen gut getrocknet, können Sie das Wachs in einem Wasserbad schmelzen. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn Sie müssen die passende Temperatur finden. Ist das Wachs kochend heiß, schadet das den empfindlichen Zwiebeln. Ist die Temperatur nicht hoch genug, schmilzt das Wachs nicht und verbindet sich somit auch nicht wie gewünscht mit der Blumenzwiebel.

❍ Schritt 5:

Hat sich das Wachs vollständig aufgelöst, sollten Sie es etwas abkühlen lassen, um der Blumenzwiebel nicht zu schaden. Zu lange sollten Sie aber nicht abwarten, denn beginnt das Wachs bereits wieder mit der Aushärtung, wird es sich nicht mehr mit der Blumenzwiebel verbinden.

Die Zwiebel wird nun komplett in das flüssige Wachs getaucht. Allein die Stelle des Austriebs muss natürlich frei bleiben. Nach dem Eintauchen sollte das Wachs dann gut antrocknen.

❍ Schritt 6:

Anschließend kann der Vorgang so oft wiederholt werden, bis sich eine vollständige Wachsschicht gebildet hat und Sie mit dem Ergebnis Ihrer Arbeit zufrieden sind.

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Mehr Informationen

Was passiert nach der Blüte mit der Wachskugel?

Ist eine Blumenzwiebel gewachst, steckt sie praktisch in einem Korsett. Die Wurzeln werden an ihrer Ausbreitung gehindert, wodurch sich die Zwiebel nicht entwickeln kann. Dennoch sollten gewachste Zwiebeln nicht vorschnell im Müll landen. Sie können versuchen die Wachsschicht wieder zu entfernen. Mit etwas Glück finden sich darunter einige intakte Wurzeln. Ist das der Fall, können Sie die Blumenzwiebel zurück in die Erde setzen. Es ist dann nicht ausgeschlossen, dass sich Amaryllis oder Hyazinthe wieder einwurzeln und auch erneut zur Blüte kommen.

Tipp:
Allzu lange sollten Sie mit dem Entfernen der Wachsschicht nicht warten. Mit dem Austreiben der Blätter erhöht sich nämlich der Flüssigkeitsbedarf.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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