Zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen der Bergpalme gehört das regelmäßige Umtopfen. Wird dies vergessen, wird das Wachstum gehindert und die Pflanze kann nicht ausreichend Nährstoffe aufnehmen.

Bergpalme umtopfen
© Photographee.eu – Fotolia.com

Damit die Bergpalme (Chamaedorea) gut gedeiht und zum Blickfang im heimischen Wohnzimmer wird, sollte die Pflanze artgerecht behandelt und gepflegt werden. Dies schließt auch das regelmäßige Umtopfen ein.

Wird dies versäumt, können die Wurzeln sich nicht mehr hinreichend ausbreiten, die Pflanze wächst schlechter und erhält weniger Nährstoffe.





Merkmale zum Umtopfen

  • Pflanzgefäß ist stark durchwurzelt
  • Wurzelballen lässt sich nur schwer aus dem Gefäß lösen
  • Wurzeln ragen aus dem Pflanzgefäß
  • Pflanze wächst eingeschränkt
  • Substrat ist durch das Wurzelgeflecht kaum noch zu erkennen

In welchen Abständen sollten Bergpalmen umgetopft werden?

Dies ist abhängig vom Alter der Pflanze. Jungpflanzen wachsen verhältnismäßig schnell und es ist ratsam, jährlich umzutopfen. Ältere Pflanzen halten sich mit dem Wuchs eher zurück und das Umpflanzen ist nur noch alle zwei bis drei Jahre notwendig.

Wann ist der beste Zeitpunkt für das Umtopfen?

Bergpalmen werden bevorzugt im zeitigen Frühjahr umgetopft, wenn der Austrieb nach der Winterruhe noch nicht begonnen hat. Macht es sich erforderlich, die Pflanze auf Grund von Schädlingsbefall oder Staunässe umzupflanzen, kann dies natürlich auch ganzjährlich erfolgen.

Welches Pflanzgefäß sollte verwendet werden?

Bei Jungpflanzen bietet sich das jährliche Umpflanzen an. Dabei ist nicht zwingend das Pflanzgefäß auszutauschen. Hat die Pflanze noch genügend Platz im Pflanztopf, wird lediglich das Substrat ausgetauscht und die Bergpalme kann wieder in das alte Pflanzgefäß eingesetzt werden.

Ältere Pflanzen werden meist umgetopft, weil das Pflanzgefäß zu klein geworden ist und die Wurzeln sich nicht mehr genügend ausbreiten können. Hier ist das Pflanzgefäß in jedem Fall auszutauschen.

» Tipp: Achten Sie nicht nur auf ein größeres Pflanzgefäß. Der Pflanztopf sollte auch etwas höher sein als gewöhnlich, denn die Wurzeln der Bergpalme drängen mehr in die Tiefe, als in die Breite. In ihrer ursprünglichen Heimat reichen die Wurzeln der Bergpalmen bis an das Grundwasser heran.

Die Bergpalme umtopfen – Schritt für Schritt erklärt

❶ passendes Pflanzgefäß auswählen
❷ Substrat auswählen und ggf. mit Kompost aufwerten
❸ Pflanze vorsichtig aus dem alten Pflanzgefäß entfernen
❹ Wurzeln schonen
❺ Wurzelballen von altem Substrat befreien
❻ auf dem Gefäßboden Drainage aus Tonscherben oder Kieselsteinen legen
❼ Pflanze in das neue Gefäß setzen
❽ Substrat behutsam auffüllen
❾ Pflanze leicht schütteln, damit keine Lücken entstehen
❿ Pflanzgefäß nicht bis oben hin füllen

Zunächst wird entschieden, ob lediglich das Substrat ausgetauscht werden soll oder die Pflanze einen neuen Topf erhalten soll oder muss. Bei älteren Pflanzen kann hier auch auf das alte Pflanzgefäß zurückgegriffen werden, sollte der Wurzelballen das Gefäß noch nicht durchdrungen haben.

» Tipp: Möchten Sie Ihre Bergpalme nur alle zwei bis drei Jahre umpflanzen, greifen Sie in jedem Fall auf ein größeres und ausreichend tiefes Pflanzgefäß zurück.

Durch das Umpflanzen der Bergpalmen soll nicht nur mehr Bewegungsfreiheit für die Wurzeln geschaffen werden, es geht auch darum, einen Bodenaustausch durchzuführen und das Nährstoffangebot für die Pflanze zu verbessern. Daher sollte die Pflanze vom alten Substrat komplett befreit werden. Streifen Sie die Erde vorsichtig von den empfindlichen Wurzeln und bereiten Sie das neue Substrat entsprechend vor. Um die Pflanze vor Staunässe zu schützen, ist eine Drainage aus Tonscherben oder Kies sinnvoll.

» Tipp: Achten Sie darauf, die Pflanzerde nicht komplett bis zum Rand des Gefäßes einzufüllen, dann lassen sich die Bergpalmen besser bewässern.

Die Wurzeln der Bergpalme sind besonders empfindlich und sollten beim Umpflanzen geschont werden. Wenn die Wurzeln abbrechen, kann dies zum Absterben der Pflanze führen. Da handelsübliche Pflanzen jedoch meist in Tuffs, also in mehreren einzelnen Pflanzen verkauft werden, wird es selten passieren, dass durch einen unangenehmen Zwischenfall während des Umpflanzens die komplette Pflanze eingeht.

Bergpalmen umpflanzen – Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile

Durch den Austausch des Pflanzgefäßes bekommt die Pflanze mehr Raum und die Wurzeln können sich besser ausbreiten.
Da nicht nur das Pflanzgefäß, sondern auch das Substrat ausgetauscht wird, erhält die Pflanze ein besseres Nährstoffangebot, was den Wuchs positiv beeinflusst.

Nachteile

Beim Umpflanzen können die empfindlichen Wurzeln Schaden nehmen.
Wird ein größerer Pflanztopf verwendet, passen unter Umständen die benutzten Übertöpfe nicht mehr und müssen ausgetauscht oder neu angeschafft werden.
Auch der Standort kann einer Veränderung bedürfen, wenn das größere Pflanzgefäß zum Beispiel nicht mehr auf die Fensterbank passt.

Was passiert mit den Bergpalmen nach dem Umpflanzen?

Haben Sie die Palmen in das neue Pflanzgefäß eingesetzt, wird der Boden gut angedrückt. Auch hier gilt es, darauf zu achten, die empfindlichen Wurzeln nicht zu beschädigen. Anschließend werden die Bergpalmen gut angegossen und möglichst wieder an ihren bewohnten Standort gebracht. Ist dies nicht möglich, weil das Pflanzgefäß nun größer und unhandlicher geworden ist, sollte der neue Standort entsprechend den Bedürfnissen der Pflanze ausgewählt werden. Da die Bergpalme einiges zu tolerieren vermag, wird sie sich in der Regel am neuen Standort gut eingewöhnen und wie gewohnt weiterwachsen.

Rettung in der Not – Bergpalmen umpflanzen, bevor es zu spät ist

Neben der Routine des Umpflanzens als reine Pflegemaßnahme, gibt es im Leben des Zimmergärtners auch Situationen, wo schnell reagiert werden muss, damit die Pflanze nicht eingeht. Ist die Bergpalme sichtlich geschwächt, wächst nicht mehr wie gewohnt und zeigt braune oder gelbe Blattspitzen, besteht Handlungsbedarf.

Ist ein Schädlingsbefall beobachtet worden, geht es in erster Linie um die gezielte Bekämpfung der Schädlinge. Da Schädlingsbefall nicht selten durch Pflegefehler auftritt, sollten Sie das Substrat näher unter die Lupe nehmen. Ist der Wurzelballen besonders dicht und beinahe mit dem Pflanzgefäß verwachsen, lässt dies darauf schließen, dass das Umpflanzen wohl versäumt wurde und die Pflanze im viel zu engen Pflanzgefäß kaum noch Nährstoffe aufnehmen konnte. Die logische Maßnahme ist das Umpflanzen und komplette Austauschen des Substrats.

Staunässe wird von Bergpalmen nicht vertragen und macht schnelles Handeln erforderlich. Möchten Sie die Pflanze erhalten, entfernen sie diese sofort aus dem Pflanzgefäß, streifen die alte und nasse Erde ab und trocknen den Wurzelballen, bevor Sie diesen in neues Substrat einsetzen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Antwort hinterlassen