Für die Vermehrung des Blauglockenbaumes müssen Sie kein Profigärtner sein. Auch Laien gelingt die Vermehrung mit Stecklingen oder Samen.
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Wer bereits einen Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa) sein Eigen nennt, muss sich um die Vermehrung keine Gedanken machen. Der Kaiserbaum sorgt ganz von selbst dafür, dass seine Art nicht ausstirbt. Die Samen werden besonders weit gestreut, sodass in der näheren Umgebung zahlreiche Blauglockenbäume aus dem Boden schießen und man sich im Gegenzug darum kümmern sollte, die Samen rechtzeitig zu entfernen. Für all jene, welche sich diese hübsche Pflanze aus Fernost noch zulegen möchten, finden sich nachfolgend Tipps für die artgerechte Vermehrung.
Paulownia tomentosa vermehren
Der Blauglockenbaum lässt sich auf folgende Arten vermehren:
- Stecklingsvermehrung
- Vermehrung durch Samen
Vermehrung durch Stecklinge
Auch gärtnerische Laien können einen Blauglockenbaum problemlos mithilfe von Stecklingen vermehren. Das einzige Problem dabei ist, es sollte sich ein Kaiserbaum in der Nähe befinden. Die Stecklinge werden im Herbst geschnitten. Dies kann direkt beim Rückschnitt geschehen. Ist ein Nachbar dabei zugange, wird er sicher bereit sein, einige Stecklinge abzutreten.
Die Vermehrung durch Stecklinge – Schritt für Schritt
- Steckling schneiden
- Pflanzgefäß vorbereiten
- Steckling einsetzen
- Steckling warm und hell aufstellen
- Steckling feucht halten
- Steckling überwintern
- Wurzelbildung abwarten
- Steckling im Frühling ins Freie bringen
Die Stecklinge sollten etwa 20 Zentimeter lang sein und noch nicht zu sehr verholzt. Ebenso ist darauf zu achten, dass sich mehrere Augen am Trieb befinden. Hier erfolgt später der Austrieb der Blätter.
Unmittelbar nach dem Schnitt werden die Zweige in ein mit einem nährstoffhaltigen und lockeren Substrat gefülltes Pflanzgefäß gesteckt. Nun ist etwas Geduld gefragt. Der Pflanztopf wird an einem hellen und warmen Standort platziert und durchweg feucht, allerdings nicht nass gehalten.
Die Stecklinge überwintern im Haus und bilden über den Winter Wurzeln. Im Frühling, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, kann das Pflanzgefäß auf den Balkon oder die Terrasse gestellt werden.
Vermehrung durch Samen
Der Blauglockenbaum nimmt seine Vermehrung für gewöhnlich selbst in die Hand. Die Samen fallen zu Boden und werden vom Wind davongetragen. Daraufhin wachsen etliche Jungpflanzen auf dem eigenen Rasen oder dem Grundstück der Nachbarn. Ist bereits ein Kaiserbaum vorhanden, ist die Vermehrung kein Thema.
Wer sich jedoch einen Blauglockenbaum heranziehen möchte, kann die Samen von bestehenden Bäumen einsammeln oder über den Fachhandel erwerben.
Die Anzucht aus Samen – Schritt für Schritt
- Samen gewinnen
- Pflanzgefäß mit Erde füllen
- Samen einsetzen
- Pflanzgefäß hell und warm aufstellen
- Pflanzgefäß regelmäßig feucht halten
- Keimung abwarten
Die beste Zeit zum Aussäen liegt im Februar. Dafür nutzt man flache Anzuchtschalen und füllt sie mit nährstoffarmer Anzuchterde. Die Samen werden gleichmäßig auf dem Substrat verteilt, aber nicht mit Erde bedeckt – sie sind Lichtkeimer. Während der Anzucht ist das Saatgut gleichmäßig feucht zu halten. Staunässe darf allerdings nicht entstehen.
Wird das Pflanzgefäß mit einer Abdeckung aus Folie oder Glas versehen, beschleunigt sich der Keimvorgang. Abgedeckte Pflanzgefäße sollten regelmäßig gelüftet werden, da es sonst zur Schimmelbildung kommen kann. Die Samen keimen nach etwa einer Woche an einem hellen und warmen Standort.
Sind die Keimlinge etwa fünf Zentimeter hoch gewachsen, sollten sie vereinzelt und in separate Pflanzgefäße umgesetzt werden. Nun werden die Jungpflanzen schrittweise an den Aufenthalt im Freien gewöhnt. Dies geschieht zunächst nur tagsüber. Ist kein Spätfrost mehr zu erwarten, dürfen die Pflanzgefäße den Sommer auf Balkon oder Terrasse verbringen.
Vermehrungsmethoden mit ihren Vor- und Nachteilen

| Art | Vorteile | Nachteile |
|---|---|---|
| Stecklinge | ✔ Stecklinge können einfach von bestehenden Pflanzen gewonnen werden. ✔ Die Vermehrungsmethode ist einfach und verspricht hohe Erfolgsaussichten. | ✘ Die Stecklinge werden im Herbst geschnitten und müssen warm und hell überwintern, bis sich Wurzeln bilden. ✘ Um Stecklinge gewinnen zu können, muss eine Pflanze vorhanden sein. |
| Samen | ✔ Die Aussaat ist unkompliziert und es lassen sich gleichzeitig mehrere Pflanzen heranziehen. ✔ Die Keimung setzt schnell ein. ✔ Samen können von bestehenden Pflanzen gewonnen werden. | ✘ Ist keine Pflanze vorhanden, müssen die Samen käuflich erworben werden. |
» Tipp: Die einfachste Methode, an einen Blauglockenbaum zu gelangen, ist eine Jungpflanze aus dem Boden auszugraben und daheim in ein Pflanzgefäß zu setzen. Wachsen die Pflanzen in der Nähe, wird dies nicht schwerfallen. Beim Ausgraben der Jungpflanze sollte behutsam vorgegangen werden, damit die zarten Wurzeln nicht verletzt werden.
Was passiert mit den jungen Pflanzen?
Jungpflanzen des Blauglockenbaums besitzen noch kein vollständig ausgebildetes Wurzelsystem und reagieren empfindlich auf Kälte und Staunässe. Besonders in den ersten Jahren ist deshalb eine Kultivierung im Kübel sinnvoll. So können die frostempfindlichen Pflanzen bei Bedarf ins Haus oder in ein geschütztes Winterquartier geholt werden.
Von Anfang an benötigen die jungen Paulownien einen sonnigen, geschützten Standort im Freien. Gegossen wird regelmäßig, aber mit Gefühl – denn Staunässe ist für Jungpflanzen besonders problematisch. Eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton im Gefäßboden sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann.
Sobald die Temperaturen im Herbst sinken, sollte der Kübel an einen hellen, kühlen Ort mit etwa acht bis zehn Grad überwintert werden. In den ersten beiden Jahren ist ein Winterschutz unerlässlich, denn auch leichte Fröste können die Knospen und Triebe schädigen.
Nach zwei bis drei Jahren, wenn die Pflanze kräftiger geworden ist, kann der Blauglockenbaum schließlich an einen geeigneten Platz im Garten ausgepflanzt werden. An einem sonnigen, geschützten Standort mit tiefgründigem Boden kann er sich dann gut entwickeln und langfristig seine volle Wuchskraft entfalten.
Was ist bei der Pflege der Jungpflanzen zu beachten?
- regelmäßig gießen
- viel Sonne
- keine Staunässe
- Kübelhaltung bevorzugen
- Winterquartier im Haus zuweisen







2 Kommentare
Meine Blauglockenstecklinge treiben aus, verwelken aber nach kurzer Zeit, warum ?
Sündhaft zu feucht,oder schädlingsbefall “ Pilze“
Pilzbefalll meist durch unzureichende Hygiene
Top: Werkzeuge, Schälen ,Töpfe u.s.w. vor Gebrauch desinfizieren.