Der Blauglockenbaum ist mit seiner beachtlichen Größe nichts für Kleingartenanlagen. Wer den Platz hat, kann den imposanten Baum aber auch bei uns pflanzen.

Blauglockenbaum pflanzen
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Eigentlich viel zu selten schmücken Blauglockenbäume (Paulownia tomentosa) unsere Gärten. Der imposante Kaiserbaum ist einer der ganz wenigen Baumarten, die mit einer attraktiven blauen Blüte zu begeistern wissen. Dabei werden die Blütendolden bis zu 40 Zentimeter lang und sind wahrlich nicht zu übersehen. Bereits Jungpflanzen sind eine wahre Attraktion, denn sie bilden, neben den hübschen Blüten, auch besonders große Blätter aus. Die Blüten entfalten einen vanilleähnlichen Duft, welcher viele Bienen und Hummeln anzieht und für einen lebendigen Naturgarten sorgt. Worauf es bei der Pflanzung dieser attraktiven Lippenblütler ankommt, kann nachfolgend in Erfahrung gebracht werden.

Blauglockenbaum – kleine Pflanzenbeschreibung

Blauglockenbäume erweisen sich als besonders wuchsfreudig. Die Bäume werden mindestens 15 Meter hoch. In Ausnahmefällen wurden auch Exemplare mit 50 Metern Wuchshöhe gesichtet. Die Stämme erscheinen ebenso imposant und erreichen Durchmesser von bis zu zwei Metern.

Einen Blickfang stellen die etwa 30 Zentimeter langen herzförmigen Blätter dar. Die Blätter erscheinen weich und samtig behaart. Auch die orangebraunen Knospen weisen eine Behaarung auf. Im April erscheinen die glockenförmigen violetten bis blauvioletten Blüten, welche etwa sechs Zentimeter lang wachsen und ebenfalls eine flaumige Behaarung besitzen.

Hinweis: Aufgrund seiner imposanten Blütenstände wird der Blauglockenbaum häufiger mit Jacaranda-Bäumen verwechselt. Anhand seiner großen Blätter wird eine Ähnlichkeit zum Trompetenbaum deutlich.

Ihre Bezeichnung „Paulownia imperialis“ verdankt die Pflanze Anna Pawlowna, der Tochter des russischen Zaren. Auch Franz Joseph I., Kaiser von Österreich und Böhmen-Ungarn, entwickelte eine Vorliebe für den Kaiserbaum. In den Außenanlagen von Palais Schaumburg erinnert der „Kanzlerbaum“ an die Amtszeit von Konrad Adenauer.

Blauglockenbaum pflanzen – die Verbreitung

Das natürliche Verbreitungsgebiet des Blauglockenbaumes liegt im Westen Chinas. Die Kultivierung erfolgt mittlerweile auch in klimatisch begünstigten, milden Regionen Japans, Nordamerikas, Koreas und Europas. Dort werden die Bäume gezielt zur Holznutzung gezüchtet. Auch als Zierpflanze in Gärten und Parks ist der Blauglockenbaum weit verbreitet. In Asien besitzen die Bäume symbolischen Charakter und werden gepflanzt, wenn in einer Familie eine Tochter geboren wurde.

Blauglockenbaum – die Nutzung

Das Holz des Kaiserbaumes besitzt eine ansprechende Optik und ist darüber hinaus robust und nur schwer entflammbar. In Japan werden aus dem Baumholz feuerfeste Kimonoschränke hergestellt. Auch Musikinstrumente oder Tischtennisschläger werden aus dem, von den Japanern „Kiri“ genannten, Holz produziert. Aufgrund des raschen Wachstums geriet die Nutzung des Holzes bereits in den 1980er Jahren in den Fokus.

Blauglockenbaum pflanzen – den passenden Standort finden

Es wird nicht in allen Regionen Deutschlands uneingeschränkt möglich sein, den Blauglockenbaum anzupflanzen und in üppiger Blüte zu erleben. Lediglich in Regionen mit milden Wintern lässt sich die Pflanze problemlos im Freien kultivieren. Ein raues Gebirgsklima wird den Bäumen weniger gut bekommen. Hier bietet sich die Kübelhaltung mit Überwinterung im Haus an.

Hinweis: Der Blauglockenbaum bildet schon im Herbst die Knospen aus. Unter rauen klimatischen Bedingungen wird die Blüte im nächsten Jahr ausbleiben, da die Knospen erfrieren.

Jüngere Bäume sind dabei besonders empfindlich. Erwachsene Bäume vertragen den Winter in unseren Breiten allgemein recht gut.

Für den Blauglockenbaum sollte ein sonniger Standort gefunden werden. Bekommen die Bäume viel Sonne, hat dies eine üppige und ausdauernde Blüte zur Folge. Ein windgeschützter Standort ist ebenfalls von Vorteil. Bei der Standortwahl gilt es vor allem zu bedenken, dass die Bäume schnell wachsen und eine mächtige Krone ausbilden. Eine Alleinstellung sollte angestrebt werden, sonst könnte der Blauglockenbaum seinen Pflanznachbarn das Leben schwer machen und diese verdrängen. Die Bäume werden mindestens 15 Meter hoch. Eine unmittelbare Nähe zu Gebäuden ist zu vermeiden. Für den Kleingarten ist der Blauglockenbaum eher weniger geeignet. Hier bietet sich vielleicht ein Trompetenbaum als Alternative an.

Tipp: Bei der Standortwahl ist zu beachten, dass die Bäume einen Mindestabstand von 15 Metern zum nächsten Gebäude aufweisen sollten.

Blauglockenbaum pflanzen – das ideale Substrat auswählen

Der Kaiserbaum sollte in einen nährstoffreichen und tiefgründigen Boden gesetzt werden. Der Boden muss gut wasserdurchlässig sein, da Staunässe von den Gewächsen nicht vertragen wird. Deshalb ist es besser, wenn der Boden eher trocken als zu nasse ist. Feuchte Böden begünstigen Staunässe und führen allgemein zu einem verlangsamten Wuchs, da das Holz nur schlecht ausreifen kann.

Gegen Staunässe im Boden hilft das Anlegen einer Drainage – der Boden lässt sich entsprechend aufwerten und damit den Ansprüchen der exotischen Pflanze anpassen. Um den Boden durchlässiger zu gestalten, können Kies oder Sand eingearbeitet werden. Um dem erhöhten Nährstoffbedarf entgegen zu kommen, sollte bereits bei der Pflanzung das Substrat mit Humus oder Kompost vermischt werden.

Wann ist Pflanzzeit für den Blauglockenbaum?

Die Bäume werden bevorzugt im Frühling gepflanzt. Der Handel bietet rechtzeitig entsprechende Containerpflanzen oder Ballenware an. Wird der Kaiserbaum früh im Jahr gepflanzt, bleibt ihm genügend Zeit, bis zum Winter ein stabiles Wurzelsystem auszubilden und dem Frost zu trotzen.

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Den Blauglockenbaum pflanzen – Schritt für Schritt

  1. Standort auswählen
  2. Substrat aufwerten
  3. Pflanze wässern
  4. Drainage legen
  1. Pflanze einsetzen
  2. Pflanzloch schließen
  3. Erde gut festdrücken
  4. Pflanze gründlich gießen
Ist der Standort gefunden, wird das Pflanzloch ausgehoben. Dieses sollte der Pflanze ausreichend Raum bieten und daher mindestens den doppelten Umfang des Wurzelballens besitzen. Während Sie am Planzloch arbeiten, stellen Sie das Bäumchen in ein Gefäß mit Wasser, bis dort keine Luftblasen mehr auftauchen. Der Boden im Pflanzloch wird gut aufgelockert.

Damit die Pflanze vor Staunässe geschützt ist und das Gießwasser gut abfließen kann, bedecken Sie den Boden mit einer Schicht aus Tonscherben oder Kies. Das Substrat selbst sollte mit Kompost oder Humus vermischt werden, damit die Pflanze einen nahrhaften Naturdünger bekommt, welcher alle Nährstoffe für das erste Standjahr liefert.

Anschließend kann der Kaiserbaum bis zu seinem oberen Wurzelhals in das Pflanzloch gesetzt werden. Das Substrat wird nun aufgefüllt und gut angedrückt. Abschließend wird das Bäumchen ausreichend mit Wasser versorgt. Hierbei ist es hilfreich, einen Gießrand anzulegen.

Blauglockenbaum im Kübel pflanzen

Da junge Pflanzen frostempfindlich reagieren, bietet sich die Kübelhaltung an. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass die Pflanzung im Kübel lediglich als Übergangslösung verstanden werden kann, denn die schnell wachsenden Bäume sollten spätestens nach drei bis vier Jahren ins Freiland umziehen dürfen. Ein entsprechender Standplatz sollte also vorhanden sein, wenn man mit dem Gedanken spielt, sich einen Kaiserbaum anzuschaffen.

Die Pflanzung im Kübel – Schritt für Schritt

  1. Pflanzkübel auswählen
  2. Substrat vorbereiten
  3. Drainage einbringen
  4. Pflanze einsetzen
  1. Substart auffüllen
  2. Erde andrücken
  3. Pflanze angießen

Bei der Wahl des Pflanzkübels sollte beachtet werden, dass dieser nicht nur eine ausreichende Größe besitzt und den Wurzelballen gut aufnehmen kann, sondern auch über genügend Abflusslöcher für die Flüssigkeit am Gefäßboden verfügt. Kübelpflanzen besitzen ein erhöhtes Risiko, unter Staunässe zu leiden. Können Gieß- und Regenwasser nicht ausreichend abfließen, staut sich das Wasser im Pflanztopf, greift die Wurzeln an und lässt die Pflanze schließlich faulen.

Eine Drainage sollte bei Kübelpflanzen nicht vergessen werden. Kies oder Tonscherben auf dem Gefäßboden sorgen für ein besseres Abfließen des Gießwassers und verhindern damit Staunässe. Kübelpflanzen benötigen regelmäßig Wasser und besitzen aufgrund des geringen Platzangebotes einen erhöhten Nährstoffbedarf. Der Blauglockenbaum sollte daher regelmäßig gegossen werden. Während der Wachstumsperiode ist die Versorgung mit einen nährstoffreichen Flüssigdünger zu empfehlen.

Da die Pflanzen recht schnell wachsen, ist ein jährliches Umtopfen in eine neues Pflanzgefäß ratsam. Gleichzeitig sollte die Erde komplett ausgetauscht werden, da sich die Nährstoffe im kleinen Pflanztopf schnell aufbrauchen.

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Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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