Der Blauglockenbaum ist eine imposante Erscheinung mit nur wenigen Ansprüchen an seine Pflege. Vorausgesetzt, er hat genügend Platz im Garten zur Verfügung.

Filigrane Blüten des Blauglockenbaumes.
Filigrane Blüten des Blauglockenbaumes. © ernstboese – Fotolia.com

Der Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa) ist eine wahre Augenweide. Die blaue Baumblüte ist ausgesprochen selten, damit wird das Lippenblütengewächs aus Asien die Blicke unweigerlich auf sich ziehen. Damit der Kaiserbaum seinem Namen alle Ehre machen kann, üppig wächst und in voller Blüte steht, sollten die nachfolgenden Pflegehinweise beachtet werden.





Steckbrief

Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa)
Wuchsgeschwindigkeit:40 – 50 cm im Jahr
Wuchshöhe:800 – 1.500 cm
Wuchsbreite:800 – 1.000 cm
Wurzelsystem:Tiefwurzler
Standort:Sonne
Boden:mäßig trocken bis frisch, durchlässiger Gartenboden
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Den Blauglockenbaum richtig gießen

Der Flüssigkeitsbedarf des Blauglockenbaumes ist überdurchschnittlich hoch. Dennoch müssen ausgewachsene Bäume nur in ausgesprochen trockenen und heißen Sommern gegossen werden. Die Pflanze versorgt sich über ihr weit verzweigtes Wurzelsystem weitgehend selbst mit Feuchtigkeit.

Jungpflanzen können mit ihren Wurzeln noch nicht in tiefere Erdschichten vordringen und sollten daher regelmäßig bewässert werden. Der Boden solle nicht austrocknen, allerdings ist Staunässe in jedem Fall zu vermeiden. Die Bäume vertragen es nicht, wenn die Feuchtigkeit sich im Boden staut. Die Wurzeln werden angegriffen, was den Kaiserbaum schwächt und schließlich absterben lässt.

Tipp: Eine Drainage macht das Substrat durchlässiger und schützt so vor Staunässe.

Werden Blauglockenbäume im Kübel gehalten, darf das Gießen ebenfalls nicht vernachlässigt werden. Das Substrat ist begrenzt und damit auch die Aufnahme von Flüssigkeit und Nährstoffen. Regelmäßiges Gießen ist in jedem Fall notwendig, unabhängig vom Alter des Gewächses. Auch hier ist eine Drainage ratsam, denn die Gefahr von Staunässe ist bei Kübelpflanzen weit höher, als bei Gewächsen, die im Freiland angepflanzt werden.

Den Blauglockenbaum richtig düngen

Blauglockenbäume bevorzugen einen nährstoffreichen Boden. Bereits bei der Pflanzung kann das Substrat durch die Beimischung von Kompost aufgewertet werden. Jeweils im Frühling sollte die Düngergabe wiederholt werden.

Tipp: Das gelegentliche Aufbringen von Rasenschnitt versorgt den Kaiserbaum zusätzlich mit Nährstoffen.

Handelsübliche Flüssigdünger können eingespart werden. Als Stärkungsmittel für die Pflanzen bietet sich dagegen das Gießen mit Brennnesseljauche während der Wachstumsperiode an. Hierfür werden frische Brennnesselblätter über mehrere Tage in Wasser eingeweicht. Anschließend wird der Sud abgeseiht und dem Gießwasser zugegeben.

Achtung: Ab August wird der Kaiserbaum nicht mehr gedüngt. Die frischen Triebe würden dann nicht mehr ausreifen und bei Frosteintritt erfrieren.

Die Selbstaussaat unter Kontrolle halten

Zur Pflege des Blauglockenbaumes zählt auch, seine Verbreitung zu kontrollieren. Die Bäume säen sich mit Vorliebe selbst aus und zählen daher zu den invasiven Pflanzen. Dabei laufen die Pflanznachbarn Gefahr, vom Kaiserbaum buchstäblich verdrängt zu werden.

Haben Sie versäumt, die Samen rechtzeitig vom Baum zu entfernen, werden Sie sich an die Beseitigung der Jungpflanzen auf dem Rasen und in den Beeten machen müssen. Gleiches gilt wohl auch für die Bewohner der Nachbargrundstücke.

Wer diesen Arbeitsaufwand vermeiden möchte, aber dennoch nicht auf einen Blauglockenbaum verzichten will, dem bietet “Nordmax21” die Lösung. Eine Bonner Firma züchtet diese Hybride des Blauglockenbaums. Die Pflanzen sind an das deutsche Klima gut angepasst, wachsen schnell und sind unempfindlicher gegenüber Frost. Die nützlichste Innovation dieser Züchtung ist wohl die Tatsache, dass die Bäume nicht mehr fähig sind, sich durch Samen eigenständig zu vermehren.

Den Blauglockenbaum richtig schneiden

Der Blauglockenbaum wächst rasend schnell und es wird sich nicht vermeiden lassen, hin und wieder die Schere anzusetzen. Schnittmaßnahmen können sowohl im Herbst, als auch im Frühling durchgeführt werden.

Tipp: Ab Mai sollte der Blauglockenbaum nicht mehr geschnitten werden. Die Gewächse legen bereits im Spätsommer die Knospen für die Blüte im folgenden Jahr an.

Wird der Blauglockenbaum ausgelichtet, werden alle Äste entfernt, welche zu dicht gewachsen sind und die Form der Baumkrone negativ beeinflussen. Ebenso gilt es, vertrocknete, kranke oder tote Äste zu beseitigen.

Tipp: Schnittmaßnahmen verbessern den Pflanzenwuchs, An den Schnittstellen bilden sich sehr schnell neue Triebe aus.

Schnell kann es passieren, dass die Baumkrone einfach zu groß geworden ist. Bereits im ersten Standjahr kann der Blauglockenbaum etwa zwei Meter an Höhe gewinnen. In diesem Fall ist ein Radikalschnitt durchzuführen. Dabei werden die oberen Triebe auf eine Länge von ein bis zwei Zentimeter gekürzt.

Kam es zu Frostschäden, ist ebenfalls ein Rückschnitt notwendig. Dieser sollte vor dem Austrieb durchgeführt werden. Es sollten allerdings keine Spätfröste mehr zu erwarten sein.

Wichtige Pflegetipps im Überblick

PflegemaßnahmeErläuterung
GießenJungpflanzen werden regelmäßig gegossen. Auch Kübelpflanzen brauchen regelmäßig Wasser. Ausgewachsene Freilandpflanzen versorgen sich über ihre Wurzeln selbst mit Feuchtigkeit und Nährstoffen. Der Boden darf nicht austrocknen, ebenso ist Staunässe zu vermeiden.
DüngenBei der Düngung wird auf Naturdünger zurückgegriffen. Jährlich sollte dem Substrat Kompost beigemischt werden. Auch Rasenschnitt und Brennnesseljauche stärken die Pflanze.
SchneidenAuf Grund des schnellen und ausdauernden Wuchses, sind Schnittmaßnahmen unumgänglich. Der Baum sollte regelmäßig ausgelichtet werden. Etwa alle zwei Jahre bietet sich ein Radikalschnitt an.

Krankheiten und Schädlinge erkennen und bekämpfen

Der Blauglockenbaum ist robust und wird kaum von Krankheiten oder Schädlingen heimgesucht. Bereits bei der Pflanzung ist auf eine Alleinstellung zu achten. Der Baum kann sich dann optimal entwickeln und ist weniger anfällig für Krankheiten und Schädlingsbefall.

Tipp: Blauglockenbäume scheiden Schleimstoffe aus, welche Ameisen anlocken. Die Insekten schützen den Kaiserbaum vor Fressfeinden.

Hin und wieder kann es zu Pilzbefall kommen. Besonders häufig ist die Pilzart Phyllostica paulowniae anzutreffen. Der Pilz hinterlässt gelbgraue Flecken auf der Oberseite der Blätter. Ein Einschreiten des Hobbygärtners ist nicht notwendig, der Pilzbefall hinterlässt keine gravierenden Schadbilder. Befallenes Laub ist zu entfernen und über den Hausmüll zu entsorgen. Auf dem Kompost kann sich der Pilz ungehindert weiter vermehren.

Auch Schnecken sind häufiger am Blauglockenbaum anzutreffen. Die Fraßspuren an den Blättern sind deutlich zu erkennen. Auch der Schneckenbefall stellt keine unmittelbare Gefahr für das Gewächs dar. Es ist ausreichend, die Schnecken von den Blättern zu sammeln und an geeigneter Stelle wieder auf den Boden zu setzen.

Mein Kaiserbaum blüht nicht

Dies kann leider in unseren Breiten passieren, besonders dort, wo ein raueres Klima herrscht. Wie bereits erwähnt, legt der Blauglockenbaum seine Blüten bereits im Herbst an. Strenge Fröste können zum Erfrieren der Blüten führen und die Blüte im Folgejahr bleibt aus.

Den Blauglockenbaum überwintern

Nur ausgewachsene Bäume werden als frosthart eingestuft. Dies bedeutet, es werden Temperaturen bis zu – 15 Grad toleriert. Jungpflanzen vertragen keinen Frost. Eine Überwinterung im Haus ist also notwendig.

Tipp: Damit die Bäume vor dem Wintereinbruch nicht ausgepflanzt werden müssen, bietet es sich an, den Blauglockenbaum die ersten beiden Jahre im Kübel zu halten.

Die Überwinterung sollte hell und frostfrei durchgeführt werden. Das Thermometer sollte dabei nicht unter fünf Grad fallen. Sind keine Spätfröste mehr zu erwarten, kann die Pflanze zurück ins Freie.

Starke Fröste können die Blütenbildung gefährden. Einzelne Triebe lassen sich als Schutzmaßnahme mit Gartenvlies umwickeln. In Gegenden mit rauerem Klima schützt eine Mulchschicht ausgewachsene Kaiserbäume vor Frostschäden.

Ist der Blauglockenbaum giftig?

Die Blätter des Kaiserbaumes sind genießbar. Sie erinnern an Spinat und dienen in Asien als Nahrungsmittels. Die Früchte des Blauglockenbaumes dagegen sind leicht giftig. Die Gefahr, dass sie jemand freiwillig zu sich nimmt, ist allerdings ausnehmend gering, denn sie sind ungenießbar.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

2 Kommentare

  1. Der Artikel widerspricht sich selbst – Einerseits wird behauptet, dass der Blauglockenbaum sich selbst aussät und invasiv ist, andererseits sind die Jungpflanzen nicht frosthart? Das passt doch nicht zusammen?

    • Ringo von Gartentipps.com
      R. Dühmke on

      Hallo Jamiris, Jungpflanzen und frische Triebe des Blauglockenbaums sind in diesem Fall tatsächlich nicht so winterhart wie ältere Pflanzen mit tieferem Wurzelwerk.

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