Erde ist ein kostbares Gut und Grundlage für eine erfolgreiche Gartenarbeit. Wer möchte, kann nährstoffreiche Erde auch selbst herstellen.

Nährstoffreiche Gartenerde selbst herstellen
Stellen Sie nährstoffreiche Erde selbst her – © pingpao / stock.adobe.com
Erde ist ein kostbares Gut und Grundlage für eine erfolgreiche Gartenarbeit. Deshalb ist auch das Angebot an Gartenerde im Handel so dermaßen groß. Da gibt es Blumenerde, Rasenerde, Anzuchterde, Gemüseerde und noch viele, viele mehr. Nur leider sind die Bezeichnungen meist auch irreführend. Wenn Sie hier nicht gerade auf Qualitätsmarken wie beispielsweise COMPO (Hersteller von biologisch-chemischen Produkten für Haus und Garten) setzen, der genau angibt, welche Erde für welche Pflanzen geeignet ist, und auch erklärt, wie Sie diese am besten anwenden und lagern, könnten Sie Ihre Pflanzen schnell mit der falschen Erde versorgen. Wenn, dann sollten Sie also schon die richtige Erde für Ihre Pflanzen kaufen (siehe praktische Übersicht über die Pflanzenerde-Sorten hier), auf getestete Produkte setzen oder aber nährstoffreiche Erde, die für alle Pflanzen geeignet ist, selbst herstellen.

Vorteile selbsthergestellter Erde

Der Vorteil von selbsthergestellter, nährstoffreicher Erde ist, dass Ihre Pflanzen später durch diese „gesunde“ Erde hervorragend versorgt werden und weitaus weniger anfällig gegenüber Krankheiten und einem Schädlingsbefall sind. Grund hierfür ist, dass es sich bei der selbsthergestellten Erde nicht um ein industrielles Massenprodukt handelt, sondern um eine kontrolliert miteinander vermischte Masse.





Wenn Sie eigene Nährstoff-Erde im Garten verwenden, müssen Sie in der Regel auch weitaus weniger Düngemittel (auch natürliche Düngemittel) ausbringen. Teilweise können Sie sogar komplett auf eine Düngung verzichten. Zudem sorgt die der Gartenerde beigemischte Holzkohle für eine besondere Lockerheit und gewährleistet darüber hinaus eine effektive Wasserspeicherung. Dies bedeutet, dass bei Regen das Erdreich mehr Wasser aufnimmt, was die Pflanzen bei Trockenheit wiederum dosiert abbauen.

Anleitung zur Herstellung nährstoffreicher Erde

Die Erdmischung sollten Sie möglichst im späten Frühjahr bis in den Spätsommer hinein ansetzen. Vorteil ist, dass die Temperaturen dabei nicht mehr unter 15 Grad sinken (auch nachts nicht) und dadurch eine positive Entwicklung der Mischung garantiert bleibt.

» Schritt 1 – Behälter bereitstellen:

Verwenden können Sie für die Herstellung von nährstoffreicher Erde selbstverständlich den bereits verrotteten Kompost, den Sie unter anderem mit zerkleinerten Küchenabfällen und Pflanzenresten befüllt haben. Dafür ist es jedoch wichtig, dass Sie nur Pflanzenreste im Kompost aufschichten, die frei von Krankheiten und einem Schädlingsbefall sind.

Des weiteren benötigen Sie einen großen Behälter, der sich luftdicht verschließen lässt. Diesen benötigen Sie für die Herstellung der Grundmischung.

» Schritt 2 – Kompost, Holzkohle und Mikroorganismen vermischen:

Befüllen Sie den Behälter zu 2/3 mit Komposterde, dabei Schicht für Schicht immer stets etwas Steinmehl (Mineralstoff) über die Masse streuen. Weiterhin sollten Sie der Mischung einen 10-prozentigen Anteil an schadstofffreier Holzkohle beimischen. Selbstverständlich können Sie hierbei auch Holzkohle aus Ihrem eigenen Kamin verwenden (interessanter Beitrag dazu hier). Dazu einfach die Holzkohle über die Wintersaison hindurch im Kamin aufsammeln bzw. regelmäßig dem Kompost beimischen.

Tipp: Optimieren können Sie solch eine Mischung durch Beifügen von so genannten effektiven Mikroorganismen. Erhältlich sind solch zugelassene EM-Produkte in flüssiger Form unter anderem in Bioläden. Auf diese Weise können sie ganz unproblematisch der Komposterde beigemischt werden.

Alle Bestandteile im Behältnis gut vermengen, anschließend luftdicht abschließen und die Erdmischung circa 2 Wochen ruhen lassen.

» Schritt 3 – Vererdung:

Im Anschluss müssen Sie die Mischung selbstverständlich noch vererden. Für diesen Zweck sollten Sie im Garten einen Standort auswählen, der über natürliche Erde verfügt. Auf dieser natürlichen Erdfläche (Erde dort vorab etwas auflockern) müssen Sie nun die frische Mischung gleichmäßig ausbreiten und diese dann mit herkömmlicher Gartenerde abdecken.

Abschließend die gesamte Fläche mit einer Plastikfolie überspannen (mit Steinen beschweren) und die neue Nährstofferde etwa ein halbes Jahr ruhen lassen (z.B. den Winter über).

» Schritt 4 – Verwendung:

Im kommenden Frühjahr können Sie die neue Erde sodann nochmals mit einem Spaten etwas durchmischen und anschließend in den Gartenbeeten bedarfsgerecht ausbringen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

3 Kommentare

  1. Elfrieda Rittinger on

    Ich habe eine Frage.Ich habe in der Garage,einnige Kübel mit Erde von vergangenen jahre.Ist diese noch zu gebrauchen,oder muss ich für guten gelingen von Pflanzen,neue Erde kaufen?Wie lange darf man Erde gebrauchen?

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