Der Palisanderbaum, oder auch Jacaranda, ist ein wunderschöner Blütenbaum, der sich in unseren Regionen nur in Kübeln pflanzen lässt. Alle Infos dazu hier.

Palisanderbaum (Jacaranda mimosifolia)

Palisanderbäume sind eine ganz besondere, exotische Schönheit. In ihrer Heimat Südamerika verwandeln die Jacarandabäume mit ihrer Blüte ganze Straßenzüge in ein blauviolettes Blütemeer. Auch in anderen klimatisch begünstigten Gebieten der Erde ist der Palisanderbaum mittlerweile heimisch geworden. Möchten Sie sich mit dieser exotischen Pracht umgeben, müssen Sie sich leider auf die Kübelhaltung beschränken.

Im Sommer dürfen die Pflanzen Balkon oder Terrasse zieren. Den Winter verbringen sie im Haus. Damit die Palisanderbäume gut gedeihen, kommt es darauf an, bereits bei der Pflanzung keinen Fehler zu machen. Was es dabei zu beachten gibt, kann hier nachgelesen werden.

Palisanderholz ist nicht vom Palisanderbaum

Der hübsche Jacaranda mimosifolia, oft als „Palisanderbaum“ bezeichnet, hat mit dem echten Palisanderholz nichts zu tun. Das edle Tropenholz stammt nämlich von Bäumen der Gattung Dalbergia und nicht von Jacaranda.

Die Namensverwirrung entsteht durch Übersetzungen wie „rosewood“ oder Handelsbezeichnungen wie „Jacarandá“, die sich auf ganz andere Pflanzen beziehen. Auch im Gartenbau wird der Name manchmal aus Marketinggründen verwendet, um die violett blühende Zierpflanze aufzuwerten. Botanisch gehören die beiden Gattungen aber nicht einmal zur gleichen Pflanzenfamilie.

Pflanzenbeschreibung

Palisanderbaum pflanzen
Trompetenförmige, lavendelblaue Blüten vom Palisanderbaum. | © aquatarkus / adobe.com

Der Palisanderbaum zählt zu den Trompetenbaumgewächsen. In der freien Natur erreichen die Gewächse stolze Höhen von bis zu 20 Metern. Den Jacarandabaum kennzeichnen eine dünne bräunliche Rinde und eine eher rundliche Baumkrone. Die filigran erscheinenden gefiederten Laubblätter können bis zu 40 Zentimeter lang werden. Die Blätter sind gegenständig angeordnet. Nebenblätter sind nicht vorhanden. Als wahre Zierde gelten die blauvioletten Rispenblüten. Die bis zu fünf Zentimeter langen Blüten erscheinen im November und zieren den Palisanderbaum bis zu acht Wochen lang.

Verbreitung der Palisanderbäume

Wenn es um die Pflanzung in unseren Breiten geht, spielt immer auch das natürliche Verbreitungsgebiet der jeweiligen Pflanze eine Rolle. Die Heimat des Palisanderbaumes ist im Süden Amerikas. Dort wachsen die Bäume vorwiegend in Bolivien, Argentinien oder Paraguay. Mittlerweile werden die Gewächse, aufgrund ihrer attraktiven Blüte, beinahe in allen subtropischen Klimaregionen weltweit kultiviert. So lassen sich die Jacarandabäume auch in Australien oder bei einem Abstecher auf die Kanaren entdecken. Die kälteempfindlichen Pflanzen sind in Deutschland nicht für die Freilandhaltung geeignet.

Anmerkung: Der Palisanderbaum kann kurzzeitige Frosteinbrüche im einstelligen Bereich überstehen.

Palisanderbaum im Freiland oder Topf pflanzen

Über eine Freilandhaltung des Palisanderbaumes nachzudenken, wäre nicht ratsam. Selbst in milden Regionen Deutschlands würden die Gewächse den Winter nicht überstehen. Während kurzzeitige Kälteeinbrüche recht gut verkraftet werden, bedeuten konstante Temperaturen im einstelligen Bereich über einen längeren Zeitraum das Aus für die Pflanze.

Standort

  • hell
  • sonnig
  • luftig
  • hohe Luftfeuchtigkeit
  • warm

Palisanderbäume benötigen einen hellen und sonnigen Standort. Pralle Sonneneinstrahlung wird weniger gut vertragen. Nach Süden ausgerichtete Fensterfronten sind folglich weniger gut geeignet. Es empfiehlt sich dagegen ein Ost- oder Westfenster. Im Sommer fühlen sich die Pflanzen auf Balkon oder Terrasse wohl. Die Bäume mögen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Hier kann der Hobbygärtner mit vermehrtem Sprühen nachhelfen.

Die Jacarandabäume benötigen viel Platz, sowohl im Kübel, als auch im Raum. Wer seinen Palisanderbaum in die Höhe wachsen lässt, wird sich an einem attraktiven, verzweigten Wuchs erfreuen und mit etwas Glück vielleicht sogar in unseren Breiten die unverwechselbare Blüte der Gewächse bestaunen können. Beim Sommerstand auf Balkon oder Terrasse ist darauf zu achten, dass die Pflanzen nicht umkippen. Standfeste Pflanzgefäße aus Terrakotta wirken dem entgegen.

Substrat

  • durchlässig
  • nährstoffreich
  • kalkfrei

Am besten gedeiht der Palisanderbaum in einem kalkfreien Substrat. Die Wertigkeit des Bodens kann durch die Beimengung von Kompost oder Hornspänen verbessert werden. Damit erhalten die Gewächse bereits bei der Pflanzung einen hochwertigen Naturdünger. Wer auf fertiges Substrat zurückgreifen möchte, ist mit Azaleenerde gut beraten. Um den Boden durchlässig zu gestalten und zu verhindern, dass es zu Staunässe kommt, können der Erde Lavagranulat oder Blähton beigemischt werden.

Pflanztopf für den Palisanderbaum

Mit dem geeigneten Pflanzgefäß schaffen Sie die Basis für ein gesundes Wachstum Ihres Jacarandabaumes. Damit sich die Wurzeln gut entwickeln können, sollte der Pflanzkübel eine ausreichende Größe besitzen. Besonders wichtig dabei ist die Höhe. Das passende Pflanzgefäß ist etwa ein Drittel höher als breit. Schauen Sie sich Ihr Pflanzgefäß auch von unten an. Ausreichend Wasserabzugslöcher stellen sicher, dass das Gießwasser gut abfließen kann und es nicht zu Staunässe kommt.

Denken Sie auch daran, dass der Palisanderbaum früher oder später umgetopft werden muss. Dies gelingt Ihnen am besten, wenn es sich um ein konisch geformtes (kegelförmig) Pflanzgefäß handelt. Haben sich die Gewächse im Pflanzgefäß gut eingewurzelt und ausgebreitet, ist die Entfernung aus bauchigen Pflanzkübeln meist problematisch und wer die Pflanze nicht verletzen will, muss den Pflanzkübel zerstören.

Palisanderbaum pflanzen

Jungpflanze einpflanzen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Wo der Palisanderbaum platziert wird, ist abhängig vom Zeitpunkt der Pflanzung. Den Sommer können die Gewächse an einem hellen und sonnigen Platz auf Balkon oder Terrasse verbringen. Im Winter werden etwa 15 Grad benötigt. Pralle Mittagssonne vertragen die Pflanzen weniger. Eine hohe Luftfeuchtigkeit kommt dem Palisanderbaum entgegen.

» Schritt 1: Pflanztopf vorbereiten

Besteht Ihr Pflanzgefäß aus Ton, sollten Sie es vor der Bepflanzung für zirka zwei Stunden wässern. So kann sich der Ton mit Wasser vollsaugen und entzieht dem Boden nach der Pflanzung keine Feuchtigkeit. Auch der Palisanderbaum wird mit seinen Wurzeln in einem Wassereimer platziert.

» Schritt 2: Drainage im Blumentopf anlegen

Für eine gute Durchlässigkeit des Bodens sorgen Sie, indem Sie eine Drainage aus Kies oder Tonscherben anlegen. Diese sollte mit einem durchlässigen Material abgedeckt werden. Nun können Sie die erste Schicht Substrat einfüllen und dieses gut andrücken.

» Schritt 3: Palisanderbaum einpflanzen

Die Pflanze wird vorsichtig und mittig im Pflanzgefäß platziert. Jetzt können Sie das Substrat nach und nach auffüllen. Drücken Sie das Substrat nicht allzu fest an, damit es den Wurzeln möglich ist, die Erde zu durchdringen. Zwischen dem Rand des Pflanzgefäßes und der Erdschicht sollten einige Zentimeter Spielraum verbleiben.

Achtung: Die Erde muss gut angedrückt werden. Ansonsten bilden sich Hohlräume, welche der Palisanderbaum nicht durchwurzeln kann. Dies führt zu einer Schwächung der Pflanze.

» Schritt 4: Palisanderbaum pflegen

Nach der Pflanzung gießen Sie gut an. Sollte sich die Erde dabei senken, füllen Sie noch etwas Substrat nach. Am Sommerstandort ist eine Mulchschicht von Vorteil. Diese sorgt für eine andauernde Bodenfeuchte und verhindert das Unkrautwachstum, sowie die Eiablage durch Insekten.

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Palisanderbaum aus Samen ziehen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die Aussaat von Jacaranda mimosifolia ist ganzjährig möglich. Entscheidend für eine erfolgreiche Keimung sind gleichmäßige Wärme und ausreichend Licht. Am besten erfolgt die Aussaat im Frühjahr, wenn die Tage heller werden. Bei Verwendung einer Pflanzenlampe kann auch im Herbst oder Winter ausgesät werden.

» Schritt 1: Samen vorbereiten

Damit die Keimung zuverlässig gelingt, sollten die Samen möglichst frisch sein. Ideal ist eine Aussaat innerhalb von sechs Wochen nach dem Kauf. Vor dem Säen werden die Samen für 24 bis 48 Stunden in raumwarmem Wasser eingeweicht. So können sie ausreichend Feuchtigkeit aufnehmen und die Keimung wird erleichtert.

» Schritt 2: Substrat und Aussaat

Verwendet wird feine Aussaaterde, die mit Kokos-Quellerde und etwas grobem Sand oder Perlite gemischt werden kann. Das sorgt für eine gute Durchlässigkeit und beugt Staunässe vor. Die Samen werden nur leicht angedrückt oder maximal einen Zentimeter tief mit Erde bedeckt.

» Schritt 3: Keimbedingungen schaffen

Das Substrat wird gleichmäßig feucht gehalten – Staunässe aber unbedingt vermeiden! Ein heller Standort mit Temperaturen zwischen 25 und 28 °C bietet ideale Bedingungen. Das Substrat darf während der Keimphase nicht austrocknen, da dies den Keimprozess unterbrechen kann.

» Schritt 4: Keimung und Weiterkultur

Die Keimdauer beträgt in der Regel 1 bis 4 Wochen, in Einzelfällen bis zu 8 Wochen. Sobald die ersten Keimblätter erscheinen, werden die Jungpflanzen etwas kühler (18–22 °C) weiterkultiviert, dabei weiterhin hell und gleichmäßig feucht gehalten. Nach etwa 4 bis 6 Wochen, wenn die Pflänzchen kräftig genug sind, können sie vorsichtig pikiert und in nährstoffreiche, gut durchlässige Erde umgesetzt werden.

Tipps: Wenn die junge Jacaranda-Pflanze ein paar Blattpaare gebildet hat, kann die Spitze des Haupttriebs vorsichtig abgeschnitten werden – also der oberste, wachsende Teil. Dieser Schnitt regt die Pflanze dazu an, seitlich neue Triebe zu bilden, anstatt nur in die Höhe zu wachsen. Die Pflanze verzweigt sich stärker, wächst kompakter und bekommt eine buschigere, dichtere Krone

Wann muss der Palisanderbaum umgetopft werden?

Da es sich um recht schnellwüchsige Pflanzen handelt, ist bei Jungpflanzen ein jährliches Umtopfen ratsam. Ob umgetopft werden muss, erkennen Sie beim Betrachten des Pflanztopfes. Spätestens, wenn das Wurzelgeflecht bereits deutlich sichtbar erscheint, ist es an der Zeit für den Austausch des Pflanzgefäßes.

Bei älteren Pflanzen müssen Sie weniger häufig umtopfen. Wer einen ausreichend großen und vor allem tiefen Pflanzkübel wählt, wird nur alle drei bis vier Jahre umtopfen müssen.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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