Blutampfer macht sich sehr gut im Garten und eignet sich auch zum Verzehr. Wir zeigen Ihnen, was es bei der Pflanzung und der Pflege alles zu beachten gilt.

Blutampfer
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Der Blutampfer (Rumex sanguineus) ist noch ein recht junges Gesicht im Kräutergarten. Durch seine Schnellwüchsigkeit und seine dekorative Erscheinung konnte sich der Verwandte des Sauerampfers schnell einen Namen machen.

Die tiefroten Blattadern fallen ins Auge und im Spätsommer erscheinen die eher unscheinbaren Blüten der auch Hain-Ampfer genannten Pflanze. Die jungen Blätter der robusten Wildpflanze schmecken in Salaten und ihnen wird eine blutreinigende Wirkung nachgesagt.





Kleine Pflanzenbeschreibung

Blutampfer (Rumex sanguineus)
Wuchshöhe: bis 40 cm
Verwendung: Kräuterbeet, Balkonkasten, Pflanzkübel
Blätter: pfeilartige, frischgrüne Blätter mit roter Blattnervatur
Boden: anspruchslos, benötigt jedoch viel Wasser
Standort: volle Sonne bis Schatten
Frosthärte: gut
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Der Blutampfer ist eine ausdauernde Pflanze aus der Familie der Knöterichgewächse. Die Pflanzen wachsen etwas mehr als einen halben Meter hoch. Die länglich-eiförmigen Blätter sind von sattgrüner Farbe und besitzen eine rötliche Blattzeichnung. Die Blätter können bis zu 14 Zentimeter lang werden.

Der Hain-Ampfer bevorzugt ein feuchtes Milieu und ist häufig in der Nähe von Gewässern zu finden. Auch an feuchten Wegrändern trifft man häufig auf die dekorative Pflanze, welche sich leicht kultivieren und vermehren lässt.

Verwendung und Nutzen

Blutampfer Salat
Blutampfer eignet sich auch für den Verzehr – ©dima_pics / stock.adobe.com
Seinen Namen hat der Blutampfer aufgrund seiner roten Äderung erhalten. Optisch lässt sich die nahe Verwandtschaft zum Sauerampfer nicht leugnen. Der Hain-Ampfer besitzt jedoch einen milderen Geschmack. Seine ansprechende Optik macht den Blutampfer zu einer beliebten Zierpflanze.

Die geschmacksintensive Wildpflanze kann zur Verfeinerung von Gemüsegerichten oder Soßen verwendet werden. Zum Kochen ist der Hain-Ampfer allerdings nicht geeignet.

Tipp: Wer eine blutreinigende Frühjahreskur durchführen möchte, sollte über einen Zeitraum von 14 Tagen täglich kleine Mengen der Blätter verzehren.

Die jungen Blätter können auch frischem Salat beigegeben werden. Kleingeschnittene Blätter dienen als Suppenbeilage. In der Volksmedizin wird der frische Saft des Blutampfers in Form von Mundspülungen eingesetzt, um Entzündungen im Mundraum zu behandeln.

Achtung: Blutampfer sollte nicht in größeren Mengen verzehrt werden. Die Blätter enthalten Oxalsäure. Die Konzentration ist während der Blütezeit in den Sommermonaten besonders hoch.

Heilwirkung des Blutampfers

Blutampfer besitzt einen hohen Gehalt an Vitamin C und der Pflanze werden eine Reihe von Heilwirkungen nachgesagt:

  • blutreinigend
  • harntreibend
  • appetitanregend

Wer unter Eisenmangel leidet und entsprechende Präparate einnimmt, sollte Blutampfer nicht verzehren, denn die Pflanze erschwert die Eisenaufnahme im Körper.

Ist Blutampfer giftig?

Blutampfer enthält besonders im Hochsommer beachtliche Mengen an Oxalsäure. Daher sollten möglichst nur die jungen Blätter geerntet und verzehrt werden. Oxalsäure hemmt nicht nur die Eisenaufnahme, sie bindet im Körper auch Kalzium und andere wichtige Mineralstoffe. Weiterhin fördert Oxalsäure die Bildung von Nierensteinen.

Blutampfer pflanzen

Passender Standort

Blutampfer pflanzen
Blutampfer stellt keine großen Ansprüche an den Standort – © parzelle94.de / stock.adobe.com
Ursprünglich stammt der Blutampfer aus mediterranen Gefilden. Die Pflanze ist aber auch in West- oder Mitteleuropa heimisch geworden. Der recht anspruchslose Blutampfer bevorzugt einen warmen und feuchten Standort.

Für viele Pflanzen ist ein verdichteter Boden, welcher zu Staunässe neigt, vollkommen ungeeignet. Der Blutampfer dagegen kommt damit sehr gut zurecht. Wenn Sie einen Gartenteich besitzen, ist der ideale Standort schnell gefunden.

Blutampfer verträgt einen sonnigen Standort. Dabei steigt der Feuchtigkeitsbedarf. Mit längeren Trockenzeiten kommt die Pflanze weniger gut zurecht.

Ideales Substrat

Es ist ein nährstoffreiches Substrat zu bevorzugen. Ein sandiger oder lehmiger Boden ist gut geeignet. Das Substrat darf auch leicht sauer beschaffen sein. Der Kalkanteil sollte nicht zu hoch einzuordnen sein. Der Boden darf nicht austrocknen, sollte aber auch nicht zu nass ausfallen.

Blutampfer pflanzen – Schritt für Schritt

1. Standort bestimmen
2. Boden vorbereiten
3. Pflanzlich ausheben
4. Pflanze einsetzen
5. Substrat auffüllen
6. Erde andrücken
7. Pflanze bewässern

Ist der Boden vorbereitet und von Steinen, Unkraut und Wurzeln befreit, kann die Pflanze eingesetzt werden. Das Pflanzloch sollte dabei mindestens die doppelte Größe des Wurzelballens umfassen. Nach der Pflanzung sollte der Blutampfer gut angegossen werden.

Die wichtigsten Pflanztipps auf einen Blick

Tätigkeit Erläuterung
Standort bestimmen • feucht
• warm
• Teichrand
Boden vorbereiten • nährstoffreich
• kalkarm
• feucht
Pflanzung vornehmen • Boden vorbereiten
• Pflanzloch dopplete Größe des Wurzelballens
• Pflanze gut angießen

Blutampfer pflegen

Blutampfer richtig gießen

Das Gießen des Blutampfers im Freiland sollte nicht vernachlässigt werden. Im Idealfall wird in Teichnähe gepflanzt und der Teich läuft hin und wieder über und speist die Pflanze. Der Boden sollte nicht komplett austrocknen.

Wird der Blutampfer im Topf kultiviert, darf der Boden leicht antrocknen. Überschüssiges Wasser sollte aus dem Pflanzgefäß ablaufen können. Damit es nicht zu Fäulnis kommt.

Blutampfer richtig düngen

Eine regelmäßige Düngung ist nicht notwendig. Wenn bei der Pflanzung etwas organischer Gemüsedünger unter das Substrat gemischt wird, ist die Pflanze ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Als Langzeitdünger eignet sich auch Komposterde sehr gut. Diese kann im Frühling und im Herbst in den Boden eingearbeitet werden.

Blutampfer vermehren

Die Vermehrung des Blutampfers ist durch Teilung und Aussaat möglich.

Blutampfer richtig überwintern

Blutampfer überwintern
Frost kann im Topf gepflanzten Blutampfer schaden. – © Lilli / stock.adobe.com
Der Blutampfer ist bis zu Temperaturen von -20 Grad winterhart und benötigt daher keinen Frostschutz. Im Kübel kultivierte Pflanzen sollten bei strengen Frösten ins Haus umziehen. Da die Pflanzgefäße schnell durchfrieren können, erhalten die Pflanzen nicht mehr ausreichend Nährstoffe und sterben ab.

Kübelpflanzen sollten auch während der Wintermonate gelegentlich gegossen werden. Auch im Beet darf der Blutampfer an frostfreien Tagen bewässert werden. Längere Trockenheit verträgt die feuchtigkeitsliebende Pflanze nur schlecht.

Blutampfer vermehren

Vermehrung durch Teilung

An einem idealen Standort breitet sich der Blutampfer schnell aus. Ausreichend kräftige Pflanzen können durch Teilung vermehrt werden. Hierfür wird zunächst die gesamte Pflanze aus dem Boden gehoben. Dabei sollte vorsichtig vorgegangen werden, damit die Wurzeln nicht beschädigt werden.

Die Pflanzen lassen sich nun einfach mit der Hand zerteilen. So entstehen mit wenigen Handgriffen beliebig viele neue Pflanzen. Es ist jedoch darauf zu achten, dass sich an jedem Teilstück ausreichend Wurzeln befinden. Dann werden sich die Pflanzen an ihrem neuen Standort gut entwickeln und können nach etwa zwei bis drei Jahren selbst wieder geteilt werden.

Vermehrung durch Aussaat

Blutampfer kann bereits im zeitigen Frühjahr auf dem sonnigen Fensterbrett in Pflanzgefäßen vorgezogen werden. Ebenso kann die Aussaat ab April direkt ins Freiland vorgenommen werden.

Achtung: Der Blutampfer ist ein Lichtkeimer. Die Samen sollten nur leicht in die Erde gedrückt, aber nicht mit Substrat bedeckt werden.

Bei der Aussaat der Samen ist ein Reihenabstand von 40 Zentimetern einzuhalten. Der Pflanzabstand sollte mindestens 25 Zentimeter betragen.

Krankheiten am Blutampfer erkennen und beheben

Es handelt sich um eine robuste Pflanze, die kaum unter Krankheiten leidet. Der größte Feind des Blutampfers sind Blattläuse.

Diese können durch folgende Pflegefehler auftreten:

  • Standort zu trocken
  • überdüngter Boden
  • zu warmer Winterstandort

Blattläuse lassen sich auch ohne chemische Schädlingsbekämpfung zuverlässig vertreiben. Im Kräutergarten übernehmen diese Aufgabe Marienkäfer, Raubwanzen oder Florfliegen als natürliche Fressfeinde.

Bei leichtem Befall genügt es häufig bereits, einen harten Wasserstrahl einzusetzen. Auch das Einsprühen der Pflanze mit Brennnesseljauche hat sich bewährt.

Tipp: Pflanznachbarn wie Schnittlauch, Rosmarin, Lavendel, Fenchel oder Baldrian schützen den Blutampfer vor Blattlausbefall.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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