Der Christusdorn gehört zu den pflegeleichtesten Zimmerpflanzen und beglückt uns zudem im Winter mit seinen dekorativen Blüten. Mit regelmäßigen Schnittmaßnahmen sorgen Sie für ein perfektes Aussehen.

Christusdorn schneiden
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Der Christusdorn (Euphorbia milii) ist zwar keine Pflanze, die einen regelmäßigen Formschnitt benötigt und ansonsten nach kurzer Zeit unansehnlich wird, Schnittmaßnahme werden aber gut vertragen und können bei Bedarf, bzw. bei Notwendigkeit ganzjährlich durchgeführt werden.

Wann sollte der Christusdorn geschnitten werden?

Sofern die Pflanze ganzjährlich bei Zimmertemperatur gehalten wird, können Schnittmaßnahmen jederzeit durchgeführt werden. Ein Schnitt wird vorrangig durchgeführt, damit die Pflanze die gewünschte Form bekommt, bzw. behält. Ganzjährliche Schnittmaßnahmen werden auch erforderlich sein, wenn durch den Befall mit Krankheiten geschädigte Pflanzenteile zu entsorgen sind. Hat die Pflanze an Wuchs zugelegt und sollte in ihrer Größe gestutzt werden, bietet sich das Frühjahr an. Achten Sie darauf, dass die Pflanze zu diesem Zeitpunkt noch nicht neu ausgetrieben hat.

» Tipp: Die bei einem Rückschnitt der gesunden Pflanze anfallenden Pflanzenteile können als Stecklinge für die Vermehrung des Christusdorns verwendet werden.

Christusdorn zurückschneiden – So wird’s gemacht

  1. scharfes und keimfreies Schneidwerkzeug verwenden
  2. Pflanze bereitstellen
  3. Handschuhe tragen
  4. Mitteltrieb kürzen für einen buschigeren Wuchs
  5. Verjüngungsschnitt kann 2/3 umfassen
  6. Schnittstelle behandeln
  7. Pflanze wie gewohnt weiter kultivieren

Der beste Zeitpunkt für gezielte Schnittmaßnahmen ist der Frühlingsbeginn. Dann erwacht die Pflanze aus ihrer Winterruhe und hat noch nicht mit dem Neuaustrieb begonnen. Um den Christusdorn so wenig wie möglich zu verletzen und glatte Schnittkanten zu erzielen, sollten Sie zu einem scharfen Messer greifen, das sie vorab mit Alkohol desinfiziert haben.

Damit die Pflanze buschig wächst, ist der Mitteltrieb am Ansatz zu kürzen. Beim Verjüngungsschnitt lassen sich etwa 2/3 der Pflanze entfernen, ohne dass der Christusdorn Schaden nimmt. Die entstandenen Schnittstellen können Sie mit Holzkohleasche versorgen oder ein Stück Küchenkrepp als Pflaster auflegen.

Vorsicht geboten – der Christusdorn als Giftpflanze

Der Christusdorn besitzt Stacheln, die nicht übersehen werden können. Ein Kaktus ist die Pflanze deshalb aber noch lange nicht. Viel enger verwandt ist die Tropenpflanze mit dem Weihnachtsstern. In seiner Heimat Madagaskar bevölkert der Christusdorn ganze Dornbuschsteppen. Als Zimmerpflanze ist das Wolfsmilchgewächs recht einfach zu kultivieren. Dabei sollten Sie sich aber immer bewusst sein, dass es sich um ein Wolfsmilchgewächs und damit um eine Giftpflanze handelt.

Den Christusdorn zu schneiden, bringt Ihnen einige Vor- und Nachteile:

Vorteile Nachteile
Durch einen Rückschnitt können Sie die Form der Pflanze bestimmen. Der austretende Pflanzensaft ist für Menschen und Haustiere giftig.
Die gewonnenen Pflanzabschnitte können zur Stecklingsvermehrung genutzt werden. Offene Wunden mit austretendem Milchsaft können zur Gefahr für Kleinkinder und Haustiere werden.
Die Pflanze ist sehr gut schnittverträglich und verzeiht auch spontane Schnittmaßnahmen auf Grund von Krankheiten.

Bereits kleinste Verletzungen am Christusdorn führen zum Austritt des giftigen Milchsaftes. Dieser führt zu Hautreizungen und reizt die Schleimhäute. Um sich und andere zu schützen, beherzigen Sie folgende Ratschläge.

❶ Tragen Sie beim Schneiden Handschuhe und einen Augenschutz.
❷ Führen Sie die Schnittmaßnahmen möglichst im Freien durch.
❸ Behandeln Sie alle entstandenen Wunden und decken sie ab.
❹ Halten Sie Kinder und Haustiere von den frisch geschnittenen Pflanzen fern.
❺ Entsorgen Sie die beim Schnitt entstandenen Pflanzabschnitte.

Der krankheitsbedingte Rückschnitt

Schnittmaßnahmen am Christusdorn können nicht nur bei Bedarf durchgeführt werden, manchmal müssen Sie auch bei dieser Pflanze zum Messer greifen. Sind bestimmte Pflanzenteile von Krankheiten befallen, ist es ratsam, möglichst radikal zurückzuschneiden und nur die gesunden Pflanzenteile zu erhalten.

» Tipp: Lässt sich die Pflanze nicht mehr retten, versuchen Sie, einige gesunde Stecklinge zu gewinnen und ziehen den Christusdorn neu heran.

Das ein Schadbild vorliegt, ist meist am Zustand der Blätter ersichtlich. Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten:

» Die Blätter erscheinen wie mit einer klebrigen Schicht überzogen:
Dieses Schadbild kommt sehr selten vor. Es handelt sich dabei um Honigtau, die Ausscheidungen diverser Schädlinge. Da die meisten Schädlinge auf Grund des giftigen Pflanzensaftes Abstand vom Christusdorn nehmen, ist mit dem Verkleben der Blätter kaum zu rechnen.

» Die Blätter erscheinen wie mit einer mehligen Schicht überzogen:
Hierbei handelt es sich um einen Befall mit Mehltau, begünstigt durch feucht-warme Luft während des Winterhalbjahres. Die Pflanzen mögen keine hohe Luftfeuchtigkeit und kommen sehr gut mit trockener Heizungsluft zurecht. Eine Bekämpfung gestaltet sich recht schwierig, da die Pflanzen nicht eingesprüht werden sollten. Bei dieser gängigen Methode der Schädlingsbekämpfung würde der Christusdorn noch mehr geschädigt. Schneiden Sie stattdessen alle befallenen Pflanzenteile zurück und verwenden ggf. ein chemisches Schädlingsbekämpfungsmittel.

» Die Blätter erscheinen welk und braun:
Dies ist ein besonders häufig vorkommendes Schadbild, hervorgerufen meist durch Pflegefehler, wie zu trockener Boden oder den abrupten Wechsel des Standortes, wenn die Pflanze zum Beispiel im Sommer nach Draußen darf und ohne Eingewöhnungsphase in der prallen Sonne platziert wird. Werden die betroffenen Blätter entfernt und die Pflegefehler behoben, erholt sich der Christusdorn in der Regel schnell und treibt frisch aus.

» Die Blätter erscheinen gelb:
Bei zu intensiver Sonneneinstrahlung kann es zum Vergilben der Blätter kommen. Auch Pflanzen können von einer Gelbsucht betroffen sein. Diese Chlorose kann auftreten, wenn die Pflanzen kein kalkhaltiges Wasser vertragen.

» Tipp: Gießen Sie regelmäßig mit Regenwasser und die Chlorose tritt trotzdem auf, könnte auch Staunässe die Ursache darstellen.

Entfernen Sie die gelben Blätter und schneiden die Pflanze ggf. leicht zurück.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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