Regenwasser ist viel zu schade zum Versickern! Mit ein paar Ideen lässt es sich im Garten clever nutzen. So wird aus jedem Tropfen ein Gewinn für Pflanzen, Tiere und Umwelt.

Regenwasser im Garten nutzen: 5 Ideen

Regenwasser ist eine wertvolle Ressource – vor allem im Garten. Es ist nicht nur kostenlos, sondern auch besonders weich und kalkarm, was vielen Pflanzen deutlich besser bekommt als Leitungswasser. Doch wer denkt, Regenwasser eigne sich nur zum Gießen, verschenkt eine Menge Potenzial. Ob im Beet, Kompost oder zur Unterstützung der Artenvielfalt: Mit ein wenig Kreativität lässt sich Regenwasser vielseitig verwenden.

Hier kommen fünf praktische Ideen, wie Sie Regenwasser nachhaltig im Garten nutzen können.

Sumpfbeet mit Regenwasser anlegen

Nahaufnahme vom Sumpf-Vergiss-mein-nicht.

Ein Sumpfbeet ist ideal, um überschüssiges Regenwasser zu verwerten. Besonders an Stellen im Garten, an denen sich nach starken Regenfällen ohnehin Pfützen bilden. Statt sich ständig über nasse Ecken zu ärgern, entsteht hier ein kleiner, feuchter Lebensraum für Amphibien, Libellen und wasserliebende Pflanzen wie Sumpfdotterblume oder Blutweiderich. Besonders spannend: Sumpfbeete können direkt an Fallrohre angeschlossen werden.

So legst du ein Sumpfbeet an:

  • Wähle eine sonnige bis halbschattige Stelle im Garten.
  • Hebe eine Mulde von etwa 30–50 cm Tiefe aus.
  • Lege den Boden mit Teichfolie aus, um das Wasser zu halten.
  • Fülle die Mulde mit einer Mischung aus lehmiger Erde und Sand.
  • Leite Regenwasser aus der Dachrinne oder einer Regentonne in das Beet.
  • Pflanze geeignete Sumpfpflanzen wie Sumpfdotterblume oder Schwertlilie.

Gartenteich mit Regenwasser auffüllen

Gartenteich mit Steinumrandung bepflanzt mit Kalmus, Blutweiderich und Straußenfarn.

Auch der Gartenteich freut sich über kalkfreies Regenwasser. Es senkt den pH-Wert auf natürliche Weise, schont Pflanzen wie Wasserlinsen und schadet empfindlichen Teichbewohnern nicht.

Darauf solltest du achten:

  • Verwende einen Filter, um Laub und andere Partikel zu entfernen.
  • Leite das erste Regenwasser nach längerer Trockenheit nicht in den Teich, da es Schmutz von Dach und Rinnen enthalten kann.
  • Überprüfe regelmäßig den pH-Wert des Teichwassers, da Regenwasser diesen beeinflussen kann.

💡 Tipp: Verwenden Sie kein Regenwasser vom Bitumendach oder aus verunreinigten Fallrohren, daduch könnten Schadstoffe ins Wasser geraten.

Kraterbeet mit Regenwasser anlegen

Gartengeräte für Boden und Beet

Ein Kraterbeet, auch bekannt als Senkbeet, funktioniert wie ein natürlicher Wasserspeicher. In einer Mulde sammeln sich Regen und Gießwasser, wo sie nur langsam versickern. So entsteht ein feuchtes Mikroklima, das ideal für Gemüse mit hohem Wasserbedarf ist. Besonders in trockenen Sommern kann das Kraterbeet den Wasserverbrauch deutlich reduzieren.

Einfache Umsetzung:

  • Ein rundes oder ovales Beet etwa 40–80 cm tief ausheben, Durchmesser von 40 bis 50 Zentimetern.
  • Erde im Randbereich erhöhen, sodass ein kleiner „Wall“ entsteht.
  • Pflanzen in die Vertiefung setzen, insbesondere Kürbis, Zucchini oder Kartoffeln, die feuchte Böden lieben.
  • Regenwasser sammelt sich automatisch im Zentrum und wird langsam abgegeben.

💡 Tipp: Wer das Beet mit organischem Material wie Mulch oder Rasenschnitt abdeckt, verbessert zusätzlich die Wasserspeicherfähigkeit und spart sich häufiges Gießen.

Kompost mit Regenwasser befeuchten

Kompost

Ein trockener Kompost macht keine Freude, das habe ich früh gelernt. Für die Umwandlung von Garten- und Küchenabfällen in wertvollen Humus braucht es eine gewisse Grundfeuchtigkeit. Regenwasser eignet sich hervorragend, um trockenen Kompost zu befeuchten. Falls der Kompost zu trocken ist, einfach etwas Regenwasser mit der Gießkanne darüber verteilen und schon wird der Rottevorgang angetrieben.

Tipps:

  • Der Kompost sollte feucht, aber nicht nass sein – ähnlich wie ein ausgedrückter Schwamm.
  • Bei Trockenheit den Kompost mit Regenwasser befeuchten.

Regenwasser für Vogeltränke und Insektentränke

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In heißen Sommern finden Tiere oft kaum Wasser. Regenwasser aus der Tonne lässt sich ideal für Vogeltränken, Bienentränken oder kleine Insektentränken nutzen. Es ist unbehandelt und somit verträglicher für empfindliche Wildtiere. Besonders flache Schalen mit Steinen oder Moos als Landehilfe bieten sichere Trinkstellen für Wildbienen, Schmetterlinge & Co.

So richtest du eine Tränke ein:

  • Verwende eine flache Schale oder einen Blumentopf-Untersetzer.
  • Lege Steine oder Kiesel hinein, damit Insekten sicher landen können.
  • Stelle die Tränke an einen geschützten Ort, fern von Büschen, um Katzen fernzuhalten.
  • Reinige die Tränke regelmäßig, um Algenbildung und Krankheitserreger zu vermeiden.

Regenwasser sammeln im Garten

Wer Regenwasser im Garten clever nutzen möchte, braucht zuerst eine Möglichkeit, es zuverlässig zu sammeln. Das ist einfacher, als es klingt, und oft sogar günstiger, als man denkt. Ob klassische Regentonne oder unterirdische Zisterne: Beide Systeme helfen dabei, das kostbare Nass aufzufangen und bei Bedarf wieder abzugeben. Wichtig ist dabei nicht nur das Speichervolumen, sondern auch, dass das Wasser sauber bleibt und gut zugänglich ist.

Regenwasser in Regentonnen auffangen

Regentonne in Form eines Holzfasses ziert den Garten.
Regentonne in Form eines Holzfasses ziert den Garten. | © Mira Drozdowski / stock.adobe.com

Die Regentonne ist der Klassiker unter den Regenwassersammlern und das aus gutem Grund. Sie lässt sich einfach an jedes Fallrohr anschließen, ist platzsparend und in vielen Größen erhältlich. Besonders praktisch: Mit einem Deckel und einem Überlaufstopp lässt sich das Wasser sauber halten und gezielt dosieren. Ein Auslaufhahn am unteren Ende macht das Entnehmen per Gießkanne oder Schlauch komfortabel.

💡 Tipp: Achten Sie auf einen festen Untergrund, z. B. aus Gehwegplatten. So steht die Tonne stabil, auch wenn sie voll ist.

Welche Größe sollte die Regentonne haben?

Die Größe der Regentonne hängt von der Dachfläche ab, über die Regenwasser gesammelt wird. Je größer die Fläche, desto mehr Wasser fließt durchs Fallrohr und desto größer sollte auch der Behälter sein. Ist die Tonne zu klein, geht wertvolles Wasser verloren, das einfach überläuft und schlimmstenfalls Staunässe verursacht. Für ein typisches Gartenhaus reicht oft eine 200-Liter-Tonne, am Wohnhaus darf es gern mehr sein.

💡 Tipp: Berechnen Sie grob: Pro Quadratmeter Dachfläche lassen sich bei Starkregen bis zu 50 Liter Wasser auffangen.

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Regenwasser in Zisterne und Tank speichern

Wenn Sie mehr Regenwasser speichern möchten, bietet sich ein unterirdischer Wassertank oder eine Zisterne an. Diese Lösung ist ideal für große Gärten, Gemüsegärtner mit hohem Wasserbedarf oder Haushalte, die auch WC oder Waschmaschine mit Regenwasser betreiben wollen. Der große Vorteil: Das Wasser bleibt kühl, dunkel und damit länger sauber. Algen oder Mücken sind dann auch kein Problem mehr.

Die Installation ist zwar aufwendiger als bei einer Regentonne, zahlt sich aber langfristig aus. Besonders bei Neubauten oder Grundstücken mit gutem Zugang ist der Einbau oft unkomplizierter als gedacht.

Ringo von Gartentipps.com

Autoren-Kommentar von Ringo Dühmke

💡 Zugang zur Entnahmestelle

Regenwasser können Sie direkt vom Hausdach in den im Erdboden versunkenen Wassertank hineinleiten. Das Praktische an Wassertanks sind die integrierten Pumpen und Vorrichtungen, die einem das lästige Gießkannenschleppen erspart. Aber auch Zisternen oder Wassertanks ohne integrierte Pumpe können ganz einfach mit einer externen Regenwasserpumpe nachgerüstet werden.

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Häufige Fragen zur Regenwassernutzung im Garten

Wie halte ich Regenwasser sauber und frei von Algen oder Geruch?

Damit Regenwasser frisch bleibt, sollte der Sammelbehälter lichtgeschützt stehen und mit einem Deckel oder feinem Netz abgedeckt sein. Ein Filter am Zulauf verhindert, dass Laub und Schmutz ins Wasser gelangen. Außerdem lohnt es sich, die Tonne regelmäßig zu reinigen – besonders im Frühjahr.

Mücken in der Regentonne – Was hilft wirklich?

Mücken lieben stehendes Wasser! Das lässt sich mit einem gut schließenden Deckel oder einem Mückennetz verhindern. Alternativ helfen Mückenfrei-Ringe aus dem Gartenhandel oder ein Tropfen Speiseöl auf der Wasseroberfläche, der die Larven am Atmen hindert. Für Pflanzen ist das unbedenklich.

Muss ich meine Regentonne im Winter entleeren?

Ja, unbedingt. Gefrorenes Wasser kann die Tonne beschädigen. Daher vor dem ersten Frost leeren, den Auslaufhahn öffnen und den Behälter idealerweise frostsicher verstauen. Bei größeren Systemen hilft ein spezieller Winterschutz oder eine automatische Entleerung.

Adobe.com: Bild 1: © Donna Bollenbach, Bild 2: © Andrea Hötzel, Bild 3: © Marko Duca, Bild 4: © airborne77, Bild 5: © Claire

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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