Wasser ist das Lebenselixier des Gartens. Doch wie kann man effizient Wasser sparen, ohne die Pflanzen dabei zu gefährden? Ich nenne hier einige Tipps dafür.

Wasser sparen im Garten
Es gibt viele Möglichkeiten, um im Garten Wasser zu sparen – © Saba / stock.adobe.com

Besonders im Sommer ist man dazu geneigt, bei einer zu hohen Trockenheit mit dem Gartenschlauch nachzuhelfen. Auf Dauer wird dies jedoch ganz schön kostspielig. Um hierfür Abhilfe zu schaffen, gibt es glücklicherweise andere Möglichkeiten, die sich als günstiger erweisen. Und genau diese möchte ich Ihnen in diesem Beitrag einmal etwas genauer erklären.

💧 Was im Garten einen hohen Wasserbedarf verursacht

Obst und Gemüse im Garten verbrauchen bei Trockenheit im Sommer viel Wasser. Doch selbst wenn es kein Obst oder Gemüse im Garten gibt, lassen viele ihren Pflanzen zusätzliche Feuchtigkeit zukommen. Ein einfaches Beispiel: Soll der Rasen im Garten den ganzen Sommer über seine grüne Farbe behalten, muss er bei Hitze mit zusätzlichem Wasser versorgt werden. Hierfür wird in der Regel der Rasensprenger eingesetzt, für den üblicherweise Leitungswasser verwendet wird.

Wasser gehört inzwischen zu den Gütern, die einen immer höheren Preis besitzen und dessen Verbrauch speziell im Garten etwas mehr kontrolliert werden sollte. Auf diesem Weg lassen sich böse Überraschungen bei der nächsten Wasserrechnung vermeiden. Glücklicherweise gibt es genügend Alternativen, mit denen sich im Garten sowohl sämtliche Pflanzen mit genügend Wasser versorgen, als auch effektiv Kosten einsparen lassen.

💡 Mit diesen Tipps sparen Sie Wasser und Geld

Wasser sparen im Garten Tipps
Es ist gar nicht so schwer, Wasser im Garten zu sparen – © Cherries / stock.adobe.com

Im Garten bieten sich unterschiedlichste Möglichkeiten an, um nicht mehr zwingend auf Leitungswasser zurückgreifen zu müssen und somit viel Geld einzusparen. Beherzigen Sie einfach die nachfolgenden Tipps:

◾ Tipp 1 – Rasen richtig pflegen:

Die richtige Rasenpflege hat einen großen Einfluss auf seinen Wasserbedarf. Natürlich macht ein englischer Rasen optisch einen schönen Eindruck. Er verursacht jedoch auch, dass die Halme das gebotene Wasser nicht mehr so lange speichern können. Bleibt der Rasen über einen längeren Zeitraum ungemäht, ist er bei Trockenheit also eher geschützt. Gerade im Sommer sollten Sie daher auf einen zu häufigen Schnitt verzichten. Zudem lässt sich der Rasenmäher eine bis zwei Stufen in Bezug auf seine Schnitthöhe verstellen, um eine bessere Versorgung mit Feuchtigkeit zu gewährleisten.

◾ Tipp 2 – Gießzeiten beachten:

Die perfekten Gießzeiten sind sowohl in den Morgen- als auch in den Abendstunden angesiedelt. Gießen Sie stattdessen in der Mittagszeit, während die pralle Sonne vom Himmel scheint, saugen die Pflanzen das Wasser auf wie ein Schwamm. Dementsprechend wäre ein häufigeres Gießen erforderlich. Nutzen Sie stattdessen die Morgen- oder Abendstunden zum Gießen, kann der Boden das Wasser länger speichern und ist somit für die warme Mittagshitze gerüstet.

Um das Problem mal in Zahlen zu beschreiben: Gießen Sie am Mittag, bleiben etwa 90 Prozent des Gießwassers ungenutzt. Denn das Wasser verdampft praktisch umgehend, statt die Pflanze damit zu versorgen.

◾ Tipp 3 – Boden mulchen:

Neben dem auf dem Markt erhältlichen Rindenmulch gibt es noch ein einfacheres Mittel, um den Boden zu mulchen: Rasenschnitt. Wenn der Rasen schon einmal gemäht wurde, kann der Rasenschnitt auch gleich um die Wurzeln einer Pflanze gelegt werden, um ein Feuchtigkeitsdepot zu schaffen. Die zusätzliche Schicht schützt das Wurzelwerk vor der warmen Sonne und kann somit die Feuchtigkeit im Boden halten.

◾ Tipp 4 – Regenwasser sammeln und nutzen:

Wasser sparen im Garten Regentonne
Nutzen Sie Regenwasser zum Gießen – © dima_pics / stock.adobe.com

Die Natur gibt uns ein wertvolles Gut, mit dem sich der Leitungswasserverbrauch drastisch reduzieren lässt: Regen! Bedeutet, dass Sie das Regenwasser auffangen und als Gießwasser nutzen sollten, um so viel Geld zu sparen.

Regenwasser hat außerdem den Vorteil, dass es einen niedrigen pH-Wert aufweist und somit verträglicher für die Pflanzen ist. Gewächse, die nur wenig oder gar keinen Kalk vertragen, gedeihen unter der Behandlung mit Regenwasser also viel besser. Es lohnt sich dementsprechend gleich mehrfach, wenn Sie Regenwasser im Garten nutzen.

Auffangen lässt sich das Regenwasser zum Beispiel mittels einfacher Regentonnen. Größere Lösungen sind mittels Zisterne zu verwirklichen. Alternativ dazu gibt es jedoch auch ganze Systeme, die das Sammeln von Regenwasser möglichst effizient gestalten und an die Regenrinne des Hauses angeschlossen werden. Auf dieser Grundlage lässt sich ein sogenannter Brauchwasserkreislauf herstellen, der den kompletten Wasserbedarf im Garten abdecken kann.

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◾ Tipp 5 – Pflanzorte beachten:

Jede Pflanze stellt andere Voraussetzungen an den Pflanzort, beziehungsweise an die Zeit, in der sie Sonne tanken kann. So stehen einige Gewächse gerne in der Vollsonne, andere bevorzugen hingegen halbschattige oder schattige Standorte. Wenn Sie einer Pflanze den falschen Standort zuweisen, müssen Sie also damit rechnen, dass sie insgesamt auch mehr Wasser benötigt. Andernfalls geht sie mit der Zeit ein oder verkümmert. Es lohnt sich daher im Vorfeld zu planen, welche Pflanzen im Garten eingesetzt werden und wie Sie zum Beispiel verschiedene Gruppen mit denselben Bedürfnissen zusammensetzen.

◾ Tipp 6 – Boden regelmäßig auflockern:

Ein aufgelockerter Boden kann dafür sorgen, dass er Wasser sehr viel leichter speichern kann. Somit lohnt es sich, auch nach dem Einpflanzen von Gemüse und anderen Pflanzen den Boden mit einer Harke zu behandeln. Unkraut wird unterdessen abgesammelt. Durch die regelmäßige Auflockerung werden die bestehenden Wasserkanäle zerstört und somit eine zu schnelle Verdunstung vermieden.

Besonders empfehlenswert ist es, den Boden nach einem stärkeren Regenfall aufzulockern. Auf diese Weise kann das Wasser anschließend wieder freier fließen und tiefer in den Boden absickern.

◾ Tipp 7 – Pflanzgefäße berücksichtigen:

Die Umsetzung dieses Tipps ist besonders bei Kübelpflanzen zu beherzigen. Hierbei wird nach den folgenden Kategorien voneinander unterschieden:

➡ Glasierte Keramik:

Sie hat nicht nur die Eigenschaft, gut auszusehen. Gleichzeitig hat Ton die Eigenschaft, dass es sehr durchlässig für Feuchtigkeit ist. Bei Hitze verhindert eine Glasur allerdings, dass das Gießwasser zu schnell austritt und somit im Gefäß verbleibt. Solche Töpfe eignen sich daher vor allem für Pflanzen, die viel Wasser benötigen.

➡ Große Pflanzgefäße:

Selbst wenn ein Gewächs nur wenig Platz braucht, kann es in einem größeren Pflanzgefäß mehr Wasser speichern. Die Faustregel hierbei lautet: Je mehr Erde unterhalb und seitlich der Pflanze vorhanden ist, desto länger lässt sich auch die Feuchtigkeit im Topf halten.

➡ Gefäße mit Wasservorrat:

Wenn Sie eine regelmäßige Versorgung mit Wasser nicht sicherstellen können, eignen sich solche Pflanzgefäße optimal. Sie ermöglichen die gleichmäßige Bewässerung mittels separat integriertem Wasserbehälter. Die Pflanze kann dank dieser Voraussetzungen stets so viel Feuchtigkeit aufnehmen, wie sie benötigt.

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Sämtliche dieser Varianten ermöglichen es, Gießwasser zu sparen. Zu nennen sind bei diesem Tipp übrigens auch Untersetzer, die keinesfalls unterhalb eines Pflanzkübels fehlen sollten. Dank ihnen wird das überschüssige Wasser gesammelt und kann so jederzeit von der Pflanze selbstständig wieder aufgenommen werden.

◾ Tipp 8 – Blähton/Ollas/Tonkegel verwenden:

Wasser sparen im Garten Ollas
Ollas geben automatisch genügend Wasser ab – © Olivier-Tuffé / stock.adobe.com

Blähton ist ein kleines Hilfsmittel, um Wasser länger im Boden zu speichern. Hierbei handelt es sich um kleine Tonkugeln, die Feuchtigkeit aufnehmen und an die Pflanze abgeben, wenn sie diese benötigt. Auf der anderen Seite schafft Blähton eine gute Drainageschicht, wodurch überschüssiges Gießwasser rascher in die darunterliegenden Erdschichten ablaufen kann.

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Alternativ zum Blähton gibt es übrigens auch Tonkörper, sogenannte Ollas, im Handel zu kaufen, die vor der Pflanzung der jeweiligen Gewächse im Boden eingegraben werden. Diese sind aus Terrakotta gefertigt, welches Wasser sehr gut speichern und nach und nach an die Pflanzen abgeben kann. Sie sind besonders empfehlenswert, wenn größere Mengen Wasser im Boden bereitgestellt werden sollen, um eine bessere Feuchtigkeitsversorgung zu gewährleisten.

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Für Blumentöpfe und Blumenkästen bietet sich hingegen die Tonkegel-Bewässerung an. Hierfür wird einfach eine Flasche mit Wasser gefüllt, der Tonkegel aufgesteckt und dieses System dann in die Erde zwischen den Pflanzen platziert.

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◾ Tipp 9 – In Wurzelnähe gießen:

Neben der korrekten Gießzeit gibt es einen Tipp, der sich sehr einfach umsetzen lässt, um Wasser zu sparen. So sollten die Pflanzen grundsätzlich in Wurzelnähe gegossen werden, denn dort benötigen sie die Feuchtigkeit am meisten. Auf diesem Weg gelangt das Wasser auch direkt in den Boden und verdunstet nicht.

Viele Pflanzen lieben es, wenn man ihnen beim Gießen richtig viel Wasser zukommen lässt. Dieses Gießverhalten kommt den meisten Pflanzen auch eher zugute, als wenn man sie seltener, dafür aber öfter gießt.

Übrigens:
Gießen Sie die Pflanzen so, dass die Blätter etwas Wasser abbekommen, können diese durch die Hitze und Feuchtigkeit einen Sonnenbrand erleiden. Alleine deshalb lohnt es sich, die Gewächse möglichst nahe der Wurzel zu gießen und so die Blätter zu schützen. Dazu hier noch mein Lesetipp: Sonnenbrand bei Pflanzen vermeiden – 4 Tipps.

◾ Tipp 10 – Korrektes Düngeverhalten:

Ein Dünger mit einem hohen Gehalt an Kalium kann dafür sorgen, dass eine Pflanze nicht mehr so oft gegossen werden muss. Denn das Kalium im Dünger sorgt dafür, dass die Pflanze sich selbst für Trockenzeiten rüstet, indem es die Blattadern erweitert. Auf diese Weise ist die Pflanze dazu in der Lage, die Feuchtigkeit länger zu speichern.

↪ Fazit:

Wasser im Garten zu sparen ist nicht nur gut für Ihren Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt. Sie müssen dafür nur die richtigen Techniken und Tools kennen und schön können Sie im Handumdrehen für einen wasserfreundlichen Garten sorgen. Alleine schon, wenn Sie Regenwasser sinnvoll nutzen und Trinkwasser einsparen werden Sie sehen, dass es Ihren Geldbeutel um ein Vielfaches schont.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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