Deutzien überzeugen mit ihren bezaubernden Blüten. Aus nur einem Strauch können Sie eine blühende Hecke erhalten. Denn dieser lässt sich ganz einfach teilen.

Deutzie vermehren
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Wer an Hortensiengewächsen seinen Spaß hat und deren einfache Pflegebedürfnisse zu schätzen weiß, wird auch an Deutzien seinen Gefallen finden. Die ursprünglich im asiatischen Raum vorkommende Zierpflanze erfreut sich in Europa großer Beliebtheit, weil sie einfach zu pflegen ist, kaum Ansprüche stellt und dennoch am Ende des Frühlings von sehenswerten Blüten verziert, die zart und romantisch wirken. Nicht nur das Pflanzen und Pflegen dieses Ziergewächses stellt sich als sehr einfach heraus, sondern auch das Vermehren der Pflanze funktioniert in der Regel recht gut. Aus diesem Grund sind Deutzien auch ideal für alle, die mit Gartenpflanzen noch nicht allzu viele Erfahrungen sammeln konnten. Wie man die Deutzie vermehrt, lässt sich der nachfolgenden Anleitung entnehmen.

Welche Vorzüge biete die Deutzie?

Dass die Deutzie einen sonnigen Standort bevorzugt, stellt für die meisten Gärtner einen Vorteil dar: Denn dadurch kann die Pflanze nahezu beliebig platziert werden, ohne dass man ihr Schatten oder Halbschatten suchen muss. Lediglich geschützt sollte ihr Pflanzort sein. Was die Bodenbeschaffenheit betrifft, stellt das beliebte Ziergewächs kaum Ansprüche, sodass dem Hobbygärtner auch hier freie Hand gelassen wird. Gießen und düngen müssen Sie die Deutzie nur mäßig.  Zudem müssen Sie die meisten der vielen Unterarten der Deutzien kaum schneiden, sodass sich die Pflege der Deutzie recht unkompliziert gestaltet.

Es sind jedoch vor allem die zarten, sanft rosa oder violett gefärbten und sternförmigen Blüten, die Besitzer und Liebhaber der sommergrünen Pflanze immer wieder begeistern. Diese haben dem Gewächs, das bis zu vier Meter hoch wird und aufgrund seiner Dichte gut als Sichtschutz geeignet ist, unter anderem die gängige Bezeichnung Maiblumenstrauch gegeben. Nicht nur im Frühling und Sommer ist die Pflanze sehr ansehnlich, sondern auch im Herbst: Die Laubblätter verfärben sich in dieser Zeit rot oder braun-orange und verbreiten daher eine herbstliche Stimmung.

Vorzüge der Deutzie
✔ nur mäßiges Gießen und Düngen erforderlich
✔ oft wird kein Schnitt benötigt, da die Pflanze nur langsam wächst
✔ sonniger Standort ist ideal für zahlreiche Blüten
✔ verschiedene Böden werden von der Pflanze angenommen
✔ Pflege, Pflanzen und Vermehren der Deutzie fallen unkompliziert aus
✔ die Pflanze verzeiht auch so manchen Fehler
✔ mehrjährige Pflanze
✔ liefert im Frühling, Sommer und Herbst eine ansehnliche Optik
✔ kann als Sichtschutz verwendet werden
✔ zarte, rosafarbene, leicht violette oder gar weiße Blüten im späten Frühling
✔ unter Umständen auch in einem großen Kübel haltbar

Nachteile der Deutzie
✘ wächst vergleichsweise nur langsam
✘ benötigt im Winter etwas Schutz
✘ verträgt keine Staunässe
✘ benötigt einen vor Wind und Zugluft geschützten Standort

Deutzie durch Stecklinge vermehren

Wer sich an dem Vermehren ansehnlicher Pflanzenarten probieren möchte, kann mit den Deutzien einen guten Anfang machen. Denn das Vermehren der Zierpflanze gilt als meist von Erfolg gekrönt und recht einfach, sodass sich wirklich jeder an diese Aufgabe herantrauen kann. Vermehrt werden kann die Pflanze besonders effizient und mühelos, indem Sie Stecklinge schneiden und vermehren.

➯ Schritt 1: Stecklinge schneiden

Zunächst einmal benötigt man geeignete Stecklinge. Diese werden bestenfalls im späten Sommer nach der Blütezeit von der Deutzie gewonnen. Dazu trennen Sie mindestens 20 Zentimeter lange Triebe von der Pflanze ab. Diese dürfen ruhig etwas verholzt sein und sollten schräg abgetrennt werden, damit die Schnittwunden der Deutzien Feuchtigkeit besser abweisen können.

➯ Schritt 2: Stecklinge pflanzen

Bevor Sie die Stecklinge der Deutzie pflanzen können, müssen Sie am unteren Drittel alle Blätter und eventuelle kleine Triebe entfernen. Erst dann sollten Sie die Stecklinge in einen ausreichend großen Blumentopf mit Anzuchterde in stecken. Gießen Sie den Steckling regelmäßig, vermeiden Sie aber zu viel Feuchtigkeit oder Staunässe.

➯ Schritt 3: Stecklinge überwintern

Die Stecklinge sollten im Haus an einem nicht zu warmen Ort überwintern dürfen. Auch ein zu sonniges Fenster ist zu vermeiden. Zudem sollten Sie im Winter nur mäßig gießen: Lassen Sie die Erde lieber leicht antrocknen als Sie zu sehr zu befeuchten.

➯ Schritt 4: Stecklinge aussetzen

Sind im Frühjahr keine Fröste mehr zu verzeichnen, können die Stecklinge in den Garten gepflanzt werden. Hierfür sollten Sie den Boden auflockern und einen gewissen Pflanzabstand einhalten. Als Maßstab für den Abstand gilt in etwa die Wuchsbreite der ausgewachsenen Pflanze. Bei Bedarf können Sie etwas Dünger mit in die umliegende Erde einarbeiten und die Stecklinge mäßig gießen.

Was passiert mit den jungen Pflanzen?

In der Regel bilden gepflanzte Stecklinge schon bald neue Triebe und Blätter aus, sodass sie im Frühling schon blühen können. Allerdings wächst die Deutzie recht langsam, weshalb es einige Zeit dauert, bis sie ihre endgültige Höhe erreichen wird.

Junge Deutzien benötigen im Winter einen Schutz vor der Kälte. Hier bietet es sich an, die Pflanzen mit Reisig oder Vlies zu bedecken. Um ihre Wurzeln herum am Boden können Sie Mulch oder viel Laub ausbringen, welches die Erdwärme besser speichert und die Wurzeln damit vor Frost schützt.

Auch im Kübel können die Stecklinge fortan gehalten werden, wenn man diese nicht im Garten einpflanzen möchte. Hierbei ist allerdings auf eine ausreichende Größe des Kübels zu achten, da die Pflanze mit der Zeit viel Platz benötigt. Auch sollten Sie einen sonnigen, geschützten Standort gewährleisten können. Da Staunässe von Deutzien nicht so gut vertragen wird, müssen Sie den Kübel außerdem mit einer Drainageschicht – am besten aus Kies und Sand – versehen. Gleichzeitig sollte die ausgewählte Erde nährstoffreich, aber sehr durchlässig sein, um Staunässe besser vorzubeugen.

Deutzie durch Samen vermehren

Selbstverständlich können Sie die Deutzie auch über Samen und deren Aussaat vermehren. Dieser Prozess dauert allerdings deutlich länger. Da die Keimlinge und Jungpflanzen nur langsam wachsen, ist so lange mit dem Aussetzen in den Garten so lange zu warten, bis die Pflänzchen leicht verholzt sind. Auch benötigt man hierbei mehr Geduld und muss mehr Aufwand aufbringen, um die Keimlinge erfolgreich heranzuziehen, zu pikieren und diese öfter umzutopfen. Wer seine Pflänzchen allerdings gerne von Anfang an begleitet, wird auch an dieser Aufgabe seine Freude haben.

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Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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