Wer seine Dipladenia, bzw. Mandevilla, selbst vermehren möchte, hat dafür mehrere Möglichkeiten. Kompliziert sind sie alle nicht, wir erklären genau, wie es geht.

Die Dipladenia, oder auch Mandevilla, ist ein beliebter Dauerblüher. So verwundert es nicht, dass sich Hobbygärtner die Pflanzen gern selbst ziehen wollen. Die gute Nachricht: es ist nicht schwer, Dipladenien zu vermehren. Welche Möglichkeiten es dafür gibt und was Sie machen müssen, wird im Folgenden beschrieben. Sie haben quasi die Wahl, wie Sie Ihre Dipladenia vermehren möchten. Zur Auswahl steht die Vermehrung durch Stecklinge, Absenker oder Samen.

Dipladenia vermehren mit Stecklingen

Die Vermehrung durch Stecklinge erfolgt im Frühjahr. Die Stecklinge werden von den jungen Trieben, unmittelbar unter einem Blattknoten geschnitten. Der Steckling sollte etwa acht bis zehn Zentimeter lang sein.

Dipladenia Steckling schneiden
Den Steckling wie dargestellt an der roten Linie abschneiden und nur die direkt darüber liegenden Blätter entfernen – Bild: vadiml / stock.adobe.com

Nachdem die unteren Blätter entfernt wurden, kann der Steckling in ein Pflanzgefäß gesetzt werden. Als ideales Substrat erweist sich dabei ein Torf- Sand-Gemisch.

Wird eine Haube aus Plastik über den Steckling gestülpt, kann dies die Bewurzelung vorantreiben. Ein sonniger Standort ist von Vorteil. Die Temperatur sollte etwa 25 Grad betragen.

Bis zum Erscheinen der erste Triebe wird die Pflanze nur mäßig gegossen. Die Erde sollte nur leicht befeuchtet erscheinen. Daher bietet es sich an, nicht mit der Gießkanne zu arbeiten, sondern das Substrat regelmäßig mit Wasser zu besprühen. Bis die Pflanze ein stabiles Wurzelsystem ausgebildet hat, können einige Monate vergehen.

Dann ist es an der Zeit, die Dipladenia in ein größeres Pflanzgefäß umzusetzen und an einem hellen und warmen Standort weiter zu kultivieren.

Die Vermehrung durch Stecklinge im Überblick:

➀ bester Zeitpunkt: Frühjahr
➁ Triebe unter dem Blattknoten schneiden
➂ Länge: etwa zehn Zentimeter
➃ Steckling in Sand-Torf-Gemisch bewurzeln
➄ untere Blätter entfernen
➅ Plastikhaube dient zum Schutz und schnellerer Bewurzelung
➆ Standort: hell, keine volle Sonne
➇ Temperatur: um 25 Grad

Tipps für die erfolgreiche Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung durch Stecklinge kann mit dem Rückschnitt der Pflanze im Frühjahr verbunden werden. Die Triebe werden immer direkt unter dem Blattknoten geschnitten.

➞ Tipp: Beim Schneiden der Stecklinge sind Handschuhe zu tragen. Alle Pflanzenteile sind giftig. Der austretende Pflanzensaft kann zu Hautreizungen führen.

Die Stecklinge sollten mit einem scharfen Messer geschnitten werden. Um die Bewurzelung voranzutreiben, können die Stecklinge in Bewurzelungspulver getaucht werden. Weidenwasser erfüllt den gleichen Zweck.

Der Steckling benötigt zum Anwachsen gleichmäßig hohe Temperaturen. Das erforderliche Tropenklima kann durch ein Minigewächshaus oder einen Vermehrungskasten, der sich beheizen lässt, erzielt werden. Ideale Bedingungen bieten sich auch, wenn der Steckling einen mit einem Gummiband verschlossenen Plastikbeutel als Haube erhält. Um Schimmel zu vermeiden, sollte die Plastikhaube regelmäßig gelüftet werden.

Dipladenia vermehren durch Absenker

Die Vermehrung durch Absenker erweist sich als recht unkompliziert. Die Erfolgsaussichten sind vergleichsweise hoch und die Methode ist einfach und so auch von Laien durchführbar. Um die Dipladenia zu vermehren, wird neben dem Pflanzkübel eine weitere Pflanzschale aufgestellt. Der Topf wird mit geeignetem Substrat gefüllt. Es wird ein von der Dipladenia ausgehender kräftiger Trieb ausgewählt und in den separaten Pflanztopf geleitet. Der Absenker wird mittig leicht angeritzt und mit Substrat abgedeckt.

Damit der Trieb nicht aus dem Boden rutscht, bietet es sich an, diesen mit Steinen zu beschweren. Der Absenker wird nicht komplett mit Substrat bedeckt. Die Spitze sollte noch zu sehen sein. Der Pflanztopf wird nun an diesem Standort belassen, bis sich kräftige Wurzeln herausgebildet haben. Nach etwa einem Jahr kann der Ableger von der Mutterpflanze getrennt werden und stellt nun eine selbstständige Pflanze mit eigenem, stabilen Wurzelsystem dar.

Worauf kommt es bei der Vermehrung durch Absenker an?

✔ kräftige Triebe auswählen
✔ Absenker gut mit Erde bedecken
✔ Absenker regelmäßig bewässern
✔ Absenker braucht Zeit für die Bewurzelung

Dipladenia vermehren mit Samen

Die Aussaat ist eine weitere Möglichkeit der Vermehrung. Wer hier auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte auf im Handel angebotene Samen zurückgreifen. Auf Grund des umfangreichen Artenreichtums der Pflanzen, lassen sich die Eigenschaften des Saatgutes nicht zu 100% voraussagen, denn die meisten im Handel erhältlichen Mandevilla sind Hybriden.

Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr. Die Samen werden zwischen März und April in geeignete Pflanzgefäße ausgesät. Die Keimtemperatur sollte mindestens bei 25 Grad liegen. Um dies zu gewährleisten, lässt sich durch die Abdeckung mit einer Plastikhaube ein Mikroklima erzeugen. Damit die Samen nicht schimmeln, lüften Sie alle zwei bis drei Tage. Die Pflanzgefäße mit dem Saatgut werden an einen hellen, aber nicht vollsonnigen Standort aufgestellt. Nach dem Erscheinen der ersten Triebe, sind die kräftigsten Jungpflanzen zu pikieren. Auf eine Abdeckung kann fortan verzichtet werden. Nach dem Umtopfen der Pflanzen werden diese an einem hellen und warmen Standort weiter herangezogen. Ab dem Frühsommer können die Pflänzchen an einen Sommerstandort im Freien gewöhnt werden.

Dipladenia Vermehrung durch Samen in Stichworten

  1. Saatgut auswählen
  2. Samen in Pflanzgefäße setzen
  3. Plastikhaube unterstützt die Keimung
  4. Samen gleichmäßig feucht, aber nicht zu nass halten
  5. an einem hellen und warmen Standort aufstellen
  6. Mindesttemperatur – 25 Grad
  7. nach der Keimung pikieren und umpflanzen

Dipladenia vermehren: Vor- und Nachteile

Art der VermehrungVorteileNachteile
Stecklinge» Die Vermehrung durch Stecklinge ist einfach und recht sicher.
» Die Stecklinge fallen beim Rückschnitt vorhandener Pflanzen ab.
» Für die Keimung benötigen die Stecklinge konstant hohe Temperaturen.
» Es kann einige Zeit dauern, bis sich kräftige Wurzeln bilden und die Pflanzen wachsen und blühen.
Absenker» Es ist kein großer Aufwand notwendig, um diese Methode der Vermehrung zu nutzen.
» Die Erfolgsausichten sind sehr hoch.
» Es muss ein zweites Pflanzgefäß aufgestellt werden.
» Bis eine eigenständige Pflanze entstanden ist, verlangt es Geduld.
Samen» Die Aussaat ist unkompliziert.
» Die Samen keimen recht schnell.
» Für die Keimung werden konstant hohe Temperaturen gebraucht.
» Die Keimlinge müssen pikiert und anschließend umgetopft werden.
Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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