Eine Douglasie im Garten zu pflanzen ist nicht die Regel, aber machbar. Wenn Sie den imposanten Baum pflanzen möchten, finden Sie hier die Anleitung und Tipps.

Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) ist eine imposante Erscheinung und sicherlich nicht für jeden Kleingarten geeignet. Gegenüber der heimischen Fichte erweisen sich die immergrünen Bäume als standfester und wuchsfreudiger. Häufig sind auch Begriffe wie Douglaskiefer oder Douglastanne im Umlauf. Die Douglasie ist jedoch weder eine Tanne noch eine Kiefer, sondern bildet eine eigene Gattung. Erfahren Sie nun weitere interessante Fakten über das attraktive Gewächs und lesen nach, wie sich mit der Pflanzung der Grundstein für Ihre ganz eigene Waldgeneration legen lässt.

Douglasie – Pflanzenbeschreibung

Wird der passende Standort gefunden, erweisen sich Douglasien als ausgesprochen wuchsfreudig. In unseren Breiten sind Wuchshöhen von 60 Metern keine Seltenheit. Dabei kann der Stamm bis zu vier Meter an Durchmesser erreichen.

» Tipp: Die höchste derzeit existierende Douglasie lässt sich an der Küste Kaliforniens finden und misst zirka 115 Meter.

Mit der Pflanzung einer Douglasie beglückt sich der Hobbygärtner nicht nur selbst, sondern auch kommende Generationen. Die Bäume können ein Alter von bis zu 400 Jahren erreichen.

Douglasie pflanzen
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Douglasien besitzen blaugrüne Nadeln, die sich weich anfühlen und einzeln stehen. Wer die etwa vier Zentimeter langen Nadeln mit den Fingern zerreibt, wird einen leicht zitronigen Geruch wahrnehmen. Die Nadeln sitzen direkt auf den Zweigen und besitzen nicht die für Fichten charakteristische Verdickung.

Die Bäume sind einhäusig getrenntgeschlechtig. Die ersten Blüten zeigen sich im Alter von 20 bis 40 Jahren. Die Zapfen können bis zu zehn Zentimeter lang werden. Ähnlich wie bei der heimischen Fichte fallen die reifen Zapfen von den Bäumen. Die Blütezeit fällt in Europa auf die Monate April und Mai. Im September reifen die Zapfen und ab Oktober wird man sie auf dem Boden finden können.

Douglasie – Verbreitung

Douglasien stammen ursprünglich aus Nordamerika. Dort wachsen die Bäume an den Berghängen der Rocky Mountains, entlang der Sierra Nevada in Kalifornien und bis nach Mexiko hinein. Seinen Namen erhielt der Baum von David Douglas. Dieser führte die Douglasien im 19. Jahrhundert in Europa ein. Der schottische Botaniker brachte die Bäume von einer Expedition nach Nordamerika mit nach London. Seither ist die Douglasie aus Parks und Gärten in Europa nicht mehr wegzudenken und besitzt auch forstwirtschaftliche Bedeutung. Um die Douglasie verdient machte sich auch Karl Phillipp. Der Leiter der Forstverwaltung in Baden sorgte für umfangreiche Pflanzungen im Raum Freiburg.

Douglasie – Verwendung

Das Holz der Douglasie lässt sich vielseitig verwenden. Optisch erinnert das Holz der Douglasie an Lärchenholz. Verwendung findet Douglasienholz als Furnierholz in der Möbelherstellung oder bei der Produktion von Türen, Fenstern oder Schiffsmasten. Da sich Douglasienholz im Kern besser imprägnieren lässt, als das heimische Fichtenholz, wird es auch bevorzugt zum Dachstuhlbau eingesetzt.

Douglasie pflanzen – passenden Standort finden

Die Standortwahl besitzt bei der Douglasie durchaus Priorität. Der Nährstoffanspruch ist zwar eher gering, die Standortbedingungen jedoch ausschlaggebend für das Wachsen und Gedeihen der Pflanze. Für die Douglasie eignet sich die Pflanzung in Hanglage besonders gut. Überschüssige Flüssigkeit kann so besser abfließen. In Hanglage gepflanzte Bäume sind weniger von Pilzinfektionen betroffen. Jungpflanzen vertragen einen sonnigen Standort weniger gut. Besonders die Frosttrockenheit kann zum Problem werden. Zudem steigt an einem sonnigen Standort der Wasserbedarf.

Passenden Standort finden in Stichworten

  • keine pralle Sonne
  • nicht zu feucht
  • Hanglage
  • Alleinstellung

Douglasie pflanzen – Substrat auswählen

Die Nährstoffansprüche der Douglasie sind eher gering. Die Pflanzen gedeihen auf Kreide, Sandstein oder Kristallin. Der Boden sollte frisch und locker, jedoch nicht zu nass beschaffen sein. Staunässe wird nicht vertragen. Außerdem ist es von Vorteil, wenn der Boden tiefgründig, lehmig und nicht zu steinig ist. Kalkreiche Untergründe sind nicht geeignet.

Ideales Substrat in Stichworten

  • tiefgründig
  • frisch
  • lehmig
  • humos

Douglasie pflanzen – wann?

Bevorzugt werden Douglasien ab dem Spätwinter gepflanzt. In milden Wintern kann die Pflanze bereits ab Mitte März in die Erde. Anfang bis Mitte April kommt es zu einer Verdickung der Seitenknospen, was einen Hinweis auf das einsetzende starke Wurzelwachstum liefert.

Herrscht eine feucht-kühle Witterung, ist bestes Pflanzwetter für die Douglasie. In den ersten Wochen nach der Pflanzung ist die Gefahr der Austrocknung besonders groß.

Die Herbstpflanzung ist möglich, jedoch risikoreicher. Wurzelnackte Pflanzen sind besonders gefährdet, da sie sich nicht rechtzeitig vor dem Wintereinbruch einwurzeln. Ein geschützter Standort und eine ausreichende Wasserversorgung sind in jedem Fall notwendig.

» Tipp: Pflanzungen ab Ende Oktober sollten vermieden werden.

Wurzelnackte Douglasien und Kleinballenpflanzen setzen

Die wurzelnackte Douglasie ist eine wahre Mimose. Die Pflanzen vertragen keine Trockenheit. Vor der Pflanzung sind die Wurzeln vor dem Austrocknen zu schützen. Die Jungpflanzen im Freiland sind regelmäßig zu bewässern. Ballenware ist robuster, eine Kleinballenpflanze kann auch im September gepflanzt werden. Dann schützt die Winterfeuchte vor Austrocknung und die Pflanzen sind weniger von einer Austrocknung im Frühling bedroht.

» Tipp: Achten Sie beim Kauf auf einen festen, feuchten und gut durchwurzelten Ballen.

Alter der Douglasie beim Kauf erkennen

Auf dem Etikett finden sich Angaben wie zum Beispiel „Douglasie 2/1“. Dies sagt dem Hobbygärtner, dass es sich um eine zwei Jahre – als Sämling herangezogene – Pflanze handelt, welche ein Jahr verschult wurde. Verschulen bedeutet in der Fachsprache, dass die Douglasie in ein anderes Beet umgesetzt wurde, um die Verzweigung der Wurzeln anzuregen. Sie kaufen in diesem Fall also eine dreijährige Pflanze.

Douglasie pflanzen – Schritt für Schritt

  1. Standort finden
  2. Boden vorbereiten
  3. Pflanzloch ausheben
  4. Pflanze einschlagen
  1. Pflanze einsetzen
  2. Substrat auffüllen
  3. Boden gut fest treten
  4. Pflanze bewässern

Um die Douglasie vor Austrocknung zu schützen, sollte sie baldmöglichst nach dem Erwerb gepflanzt werden. Wurzelnackte Pflanzen sollten am besten noch am selben Tag in die Erde.

» Tipp: Die feinen Haarwurzeln der Douglasie dürfen nicht austrocknen.

Wer die Pflanzung nicht sofort vornehmen kann, sollte seine Douglasie durch Einschlag schützen. Wählen Sie dazu einen schattigen Einschlagplatz, am Rand eines Gewässers oder auf einer feuchten Wiese. Notfalls tut es auch eine Pfütze. Sie heben zunächst einen kleinen Graben aus. Anschließend legen Sie die Pflanze schräg hinein und bedecken den Bereich der Wurzeln mit der feuchten Erde. Der Wurzelbereich sollte vollständig von dem Erdbrei umgeben sein.

Douglasie pflanzen mit Göttinger Fahrradlenker

Im Zusammenhang mit der Pflanzung von Douglasien taucht in Fachkreisen häufig der Begriff Göttinger Fahrradlenker auf. Dabei handelt es sich um ein spezielles Pflanzgerät, welches sich für Laub- und Nadelbäume bewährt hat. Speziell verschulte Pflanzen werden mit dieser in Kooperation mit der FH Göttingen entwickelten kleinen Pflanzschaufel in die Erde gebracht. Bei dieser Methode werden die Wurzeln geschont, was ein gutes Anwachsen sicherstellt.

Optisch erscheint der Göttinger Fahrradlenker als schmaler Pflanzspaten, an dessen oberem Ende ein Fahrradlenker montiert ist. Die Verlängerung kann in der Höhe verstellt werden. An der schmalen Kante des Spatens befindet sich eine Tritthilfe zur besseren Handhabe.

So benutzen Sie den Göttinger Fahrradlenker in der Praxis

  1. Standort finden
  2. Fahrradlenker einstechen
  3. Arme strecken, Rücken durchdrücken
  4. ein Bein nach vorn stellen
  5. Fahrradlenker nach hinten ziehen
  6. Pflanze einsetzen
  7. Pflanzspalt schließen

Häufig kommt es bei der Pflanzung von Douglasien zu Wurzeldeformationen. Dies soll mit dem Göttinger Fahrradlenker vermieden werden. Es entsteht ein tiefer Pflanzspalt, der die Hauptwurzeln vollständig aufnehmen kann. Beim Schließen des Pflanzspaltes ist darauf zu achten, dass kein Hohlraum entsteht. Dies würde zum Absterben der Wurzeln führen. Hierfür wird mit dem Fahrradlenker nochmals vor dem Pflanzspalt in die Erde gestochen. Dies bezeichnet der Fachmann als „Schließstich“. Durch Ziehen des Lenkers wird die Erde im unteren Bereich an die Pflanze gedrückt. Nach dieser Hebelbewegung, wird der Pflanzspalt nach oben zugedrückt.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

2 Kommentare

    • Die Douglasie ist ein robuster Nadelbaum, der aus Nordamerika stammt und dort in den höheren Lagen der Rocky Mountains wächst. Der immergrüne Baum gedeiht daher gut an sonnigen Schneehängen und benötigt keine aufsteigenden Nebel. Neben den sonnigen Schneehängen bevorzugt sie aber auch einen gut durchlässigen Boden. Liebe Grüße Kathrin vom Gartentipps-Team

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