Der Echte Engelwurz ist überwiegend als Heilpflanze bekannt, macht aber auch im Garten eine gute Figur. Die Staude ist äußerst pflegeleicht.

Echte Engelwurz
Zierstaude und Heilpflanze zugleich | © CeHa / stock.adobe.com
Die Echte Engelwurz hat viele Namen und wurde besonders bekannt, weil sie in der Heilmedizin gegen unterschiedlichste Leiden eingesetzt wurde. Ihr lateinischer Name „Angelica archangelica“ klingt dagegen edel und lässt auf eine Pflanze mit hübscher Erscheinung hoffen. Dabei bleibt die Echte Engelwurz jedoch sehr unscheinbar.
Ursprünglich stammt sie aus Nordeuropa und Nordasien, fand aber später auch immer öfter in heimischen Kräutergärten ihren Platz. Nach Mitteleuropa kam sie durch die Wikinger. Bekannt ist sie seit dem 12. Jahrhundert, wo sie bereits als Nahrungsquelle diente. Sie wurde vor allem deshalb geschätzt, weil ihr Anbau unkompliziert ausfällt und sie keine großen Ansprüche in Bezug auf die Pflege stellt.

Heutzutage wird sie noch immer gerne als aromatische Pflanze in verschiedenen Gerichten eingesetzt. Doch der Verzehr sollte mit Vorsicht erfolgen. Das enthaltene ätherische Öl der Pflanze wirkt nämlich in größeren Mengen reizend.

Echte Engelwurz (Angelica archangelica)
Wuchs: ausladend, horstig
Wuchshöhe: 200 – 300 cm
Wuchsbreite: 150 – 200 cm
Blütezeit: Juli – August
Standort: Sonne
Boden: frisch bis sumpfig, hoher Humus- und Nährstoffbedarf
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Standort und Boden

Im Garten erhält die Echte Engelwurz am besten einen Standort, der in der Sonne liegt. Da sie Feuchtigkeit sehr gerne mag, wird sie idealerweise in einem entsprechenden Boden angepflanzt. In der Natur gedeiht sie besonders gut an Flußufern, daher ist es sinnvoll, sich auch im heimischen Garten daran zu orientieren.

Was die Qualität des Bodens angeht, sollte dieser die nötigen Nährstoffe bieten können. Er darf jedoch auch öfter überschwemmt und sehr nass gehalten werden, sofern dies nur zeitweise der Fall ist. Dementsprechend wichtig ist auch eine gewisse Durchlässigkeit. Die Pflanze mag es gerne, wenn der Boden Ton und Humus enthält.

Aussaat und Pflege

Ein Problem bei der Aussaat besteht darin, dass kein Markt Samen für die Echte Engelwurz anbietet. Diese müssen also zwingend in der Wildnis gesammelt werden. Wichtig ist bei dieser Sammelaktion, die Pflanze nicht mit dem giftigen Wasserschierling zu verwechseln. Ein deutliches Merkmal zur Unterscheidung beider Pflanzen besteht in den Dolden, die bei der Echten Engelwurz grün sind, beim Wasserschierling hingegen weiß. Außerdem ist es anhand des Geruchs möglich, die richtige Pflanze zu erkennen. Der Echte Engelwurz riecht süßlich und sehr angenehm. Unterdessen riecht der Wasserschierling eher nach Ammoniak.

Was ihre Aussaat angeht, ist diese sehr einfach, sofern man die richtigen Samen hat. So wird die Pflanze einfach im Herbst ausgesät und regelmäßig mit Feuchtigkeit behandelt. Sie wächst dann bei unkomplizierter Pflege zur vollen Pflanze heran, sofern sie die richtigen Temperaturen bekommt. Die Staude ist ein Kaltkeimer, der den Winter sehr gut übersteht und benötigt, um im nächsten Jahr richtig auszutreiben.

Die ausgewachsene Pflanze hält in der Regel etwa drei bis vier Jahre, bevor sie eingeht. Ihre Blüte hingegen zeigt sich nur ein einziges Mal.

Verwendung in der Küche und zur Heilung

Echte Engelwurz Heilpflanze
Echte Engelwurz wird auch heute noch als Heilpflanze verwendet | © Ruckszio / stock.adobe.com
Die Echte Engelwurz wird gerne in der Küche eingesetzt, wo ihre Blätter, Stiele, sowie die Stängel und Samen Verwendung finden. Der beste Erntezeitpunkt ist im Herbst, wo man die Wurzeln ausgräbt und sie trocknet. Erlangen sie eine brüchige Beschaffenheit, können sie genutzt werden.

Bei den Blättern und Blattstielen ist der Einsatz als Zutat in Salaten und Saucen möglich. Dort verleihen sie den anderen Lebensmitteln einen würzigen Geschmack. Wichtig ist, dass man sie nicht zu oft genießt. Denn dann besitzt sie eine reizende Wirkung auf der Haut und verursacht Magenbeschwerden.

In der Heilkunde können die Teile der Engelwurz unterschiedliche Leiden behandeln. Darunter:

  • Magen-Darm-Krämpfe
  • Völlegefühl
  • Blähungen
  • Appetitlosigkeit

Idealerweise wird ein Tee gebrüht, bei dem ein Teelöffel der getrockneten Wurzel mit 150 Milliliter siedendem Wasser übergossen wird. Eine Tasse genügt.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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