Estragon ist ein Kraut, das man nie genug im Garten anpflanzen kann. Erfahren Sie deshalb hier, wie Sie Estragon ganz einfach vermehren können.

Estragon vermehren
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Estragon gibt es in drei Grundsorten: deutscher, französischer und russischer Estragon. Deutscher und französischer Estragon schmecken sehr aromatisch und sind beliebte Küchenkräuter. Russischer Estragon ist hingegen eher herb im Geschmack. Er wird jedoch nicht nur zum Würzen verwendet. Die jungen Triebe können sogar als Gemüse gekocht werden. Es lohnt sich also alle drei Sorten im Garten anzubauen.

Sie lassen sich sogar sehr gut über Stecklinge vermehren. Erfolgreich ist aber auch die Wurzelteilung. Wenn Sie keine eigenen Estragonpflanzen haben, können Sie im Fachhandel auch Jungpflanzen oder keimfähige Samen kaufen, denn die Samenabnahme von vorhandenen Sträuchern klappt im Allgemeinen nicht.

Estragon durch Stecklinge vermehren

❶ Die Methode ist einfach und sicher. Dafür schneiden Sie im Spätsommer die krautigen Triebspitzen ab, und zwar knapp unter einem Blattknoten. Jeder Steckling sollte im oberen Teil mindestens drei bis vier Blattpaare haben. Die untere Hälfte entlauben Sie komplett.

❷ Die Stecklinge müssen Sie dann einzeln in kleine Anzuchttöpfe setzen. Als Substrat eignet sich eine Mischung aus Torf und Sand oder eine spezielle Anzuchterde. Vorsicht, denn die Triebe sind dünn und empfindlich. Bohren Sie deshalb mit einem Pikierstab das Pflanzloch vor.

❸ Dann den Trieb einsetzen und vorsichtig die Erde rundum andrücken. Gießen Sie behutsam an und befestigen Sie anschließend eine Hülle aus Klarsichtfolie über dem Topf. Diese Folie müssen Sie täglich lüften. Außerdem müssen Sie die Erde immer leicht feucht halten.

❹ Wenn die Stecklinge oben austreiben, erkennen Sie, dass unterirdisch die ersten Wurzeln wachsen. Estragon ist zwar winterhart, den ersten Herbst und Winter verbringen die jungen Pflanzen aber besser im Haus. Ein heller, kühler Raum eignet sich gut. Die Folie ist jetzt nicht mehr notwendig. Gießen Sie im Winter sehr mäßig. Die Erde sollte nicht ganz austrocknen.

❺ Im Frühjahr setzen Sie die Pflanzen dann in größere Töpfe mit normaler Erde. Estragon wächst gut im Kübel und Balkonkasten, kann aber auch ins Freiland ziehen. Wenn Sie den jungen Estragon-Strauch in den Garten setzen möchten, warten Sie aber bis ungefähr Mitte Mai ab. Junge Estragonpflanzen im Topf müssen ebenfalls vor den letzten Nachtfrösten geschützt werden.

❻ Im ersten Lebensjahr sind die Estragonpflänzchen noch ein wenig empfindlich. Entfernen Sie deshalb regelmäßig Unkraut, wenn die Jungsträucher im Beet wachsen. Eine Stütze mit einem Holzstab ist ebenfalls sinnvoll.

Estragon durch Wurzelstockteilung vermehren

Die Teilung der Wurzelstöcke ist ein ganz unkompliziertes Verfahren. Damit vermehren Sie nicht nur Ihre Pflanzen, sondern sorgen auch für eine regelmäßige Erneuerung des Estragonbestandes. Denn das Kraut zehrt den Boden stark aus und sollte alle vier Jahre den Standort wechseln. Natürlich können Sie mit der Wurzelteilung Ihre Pflanzen aber auch öfter vermehren.

❶ Graben Sie die Pflanze dazu im Frühjahr aus oder nehmen Sie sie aus dem Topf.

❷ Dann den Wurzelstock mit einem Spaten oder einem scharfen Messer in mehrere Teilstücke teilen. Jedes Einzelstück sollte mindestens zwei bis drei Knospen haben.

❸ Setzen Sie die Teilstücke nun an dem neuen Standort oder in vorbereitete Gefäße ein. Sie wachsen in der Regel gut an und brauchen außer Wasser und einem nährstoffreichen Boden keine aufwendige Pflege. Als Substrat im Topf passt eine Mischung aus je einem Drittel Lehm, Kompost und Sand oder eine Spezialerde für Küchenkräuter.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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