Das Fensterblatt gehört zu den Pflanzen, was so einfach zu vermehren ist, dass selbst Anfänger das ohne Probleme hinbekommen. Wie es funktioniert, erklären wir Ihnen hier.

Fensterblatt vermehren
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Bei dem Fensterblatt – auch Monstera genannt – handelt es sich um eine in Europa sehr beliebte Zimmerpflanze, die ursprünglich aus den karibischen und südamerikanischen Tropen stammt. Die immergrüne Pflanze ist an ihren besonderen Blättern erkennbar, die mit Öffnungen versehen sind, bei denen es sich also nicht um durchgehende Blätter handelt. Das Fensterblatt ist weiterhin eine schnell wachsende Kletterpflanze, die nach oben Platz braucht und dementsprechend auch in ihrem Topf gestützt werden muss. Das Gewächs, das Anfang des 19. Jahrhunderts importiert wurde, erfreut sich aber noch wegen vieler anderer Gründe großer Beliebtheit in Europa – weshalb auch viele Liebhaber die Pflanze zu vermehren versuchen.

Warum ist die Monstera so beliebt?

Bei dem Fensterblatt handelt es sich, wie bereits erwähnt, um eine Kletterpflanze, die schnell wächst und immergrün ist – das bedeutet, ihre Blätterpracht mit der außergewöhnlichen Optik ist das ganze Jahr genießbar. Was für viele Halter nicht selbstverständlich ist, ist, dass die tropische Pflanze kaum Ansprüche mitbringt, was ihre Pflege betrifft – aus diesem Grund ist sie auch für Einsteiger gut als Zimmerpflanze gedacht. Kein Wunder also, dass viele Hobby-Gärtner und Liebhaber das Gewächs gerne verschenken und weitergeben wollen oder es aber für sich selbst vervielfältigen möchten.

Generell ist kein Schnitt der Monstera erforderlich, auch das Düngen ist nur ganz selten vorzunehmen – daher ist es selbst für Menschen ohne „grünen Daumen“ sehr ansprechend, sich das Fensterblatt anzuschaffen. Doch wie funktioniert das Vermehren? Und was spricht überhaupt dafür oder dagegen?

Fensterblatt vermehren – Vor- und Nachteile

Vorteile

leicht zu pflegende Pflanze
kann bei entsprechenden Temperaturen auch draußen gehalten werden
muss kaum geschnitten oder gedüngt werden
wächst eifrig in die Höhe
bietet ein ganz besonderes Blattbild
ist auch ohne mühevolle Pflege selbst sehr durchsetzungsfähig
in etwa 50 verschiedenen Unterarten erhältlich
wegen der Optik ideal als Geschenk oder kleine Aufmerksamkeit geeignet

Nachteile

Pflanze ist Staunässe gegenüber empfindlich
junge Pflanze kommt mit direkter Sonneneinstrahlung noch nicht ganz so gut klar

Wie man sieht, spricht vieles dafür, das Vermehren der Monstera einmal selbst auszuprobieren – selbst, wenn man mit solcher Pflanzenpflege und –haltung noch nicht ganz so oft in Kontakt gekommen ist. Im Grunde kann man beim Vermehren nichts falsch machen, denn das Fensterblatt verzeiht vieles, wie beispielsweise einen radikalen Rückschnitt der Blätter. Lediglich die Luftwurzeln der Pflanze sind empfindlicher und sollten daher so gut es geht nicht beschnitten werden. Man muss also keine Angst haben, dass das Fensterblatt als Zimmerpflanze eingeht, wenn man diese vermehren möchte und dabei einen Fehler macht.

Monstera vermehren – So geht’s

Generell ist es sehr wichtig zu wissen, dass die Pflanze Luftwurzeln besitzt, die häufig sogar aus dem Topf herauswachsen und von einigen Liebhabern der Pflanze als nicht ganz so ansehnlich empfunden werden. Ähnlich wie bei einer Orchidee sind diese Wurzeln bei einem Schnitt zu vermeiden, nur trockene oder faulige Wurzeln dürfen vorsichtig abgetrennt werden. Wissen sollte man außerdem, dass es diese Wurzeln sind, die sich an einer Stütze festankern, um die Pflanze klettern zu lassen. Wer die Pflanze also vermehren möchte, sollte diese Basis nicht beschädigen oder gar teilen – lediglich das Kontrollieren und gesunde Erhalten der Wurzeln ist „erlaubt“.

❖ Schritt 1:

Einzelne Triebe werden ausgesucht und abgeschnitten. Sie benötigen eine gute Länge, müssen aber nicht direkt am Beginnpunkt abgetrennt werden. Sie können entweder vereinzelt ausgesucht werden oder lassen sich durch einen radikalen Rückschnitt der Pflanze erhalten, wenn diese wegen ihrem schnellen Wachstum stark gekürzt werden soll. Aus jedem abgetrennten Trieb kann im Grunde eine neue Monstera Pflanze entstehen, ohne dass man sich viel Mühe geben muss. Trennen Sie daher zu Beginn nicht zu viele Triebe ab, sondern versuchen Sie Ihr Glück mit einigen wenigen nach Bedarf.

❖ Schritt 2:

Nun können die einzelnen Triebe in ein Glas mit Wasser gesteckt werden, dann brauchen sie zum Anwurzeln einen möglichst hellen, aber nicht direkt sonnigen Standort. Außerdem sollte der gewählte Standort möglichst warm sein, um das Wachstum anzuregen.

❖ Schritt 3:

Alternativ können die Triebe auch in einen eigenen Blumentopf gesteckt werden, der mit Erde befüllt wurde. Auch bei dieser Methode ist ein warmer und heller Standort sehr wichtig, bei welchem kein direktes Sonnenlicht auftritt. Zunächst wird keine Stütze für den Trieb benötigt, wenn dieser klein ist. Wächst er dann aber an und bekommt dieser neue Blätter, wird er meist zu schwer, um nicht umzukippen – spätestens dann wird eine Stütze notwendig sein.

❖ Schritt 4:

Sobald der Steckling neue Blätter austreibt, können Sie davon ausgehen, dass dieser Wurzeln geschlagen hat (bei der Anzucht im Wasserglas ist dies natürlich sofort ersichtlich). Nun ist es an der Zeit, den Steckling einzutopfen, oder dem wachsenden Fensterblatt ein größeres Zuhause mit richtiger Stütze aus Holz zu liefern. Das Düngen ist nicht notwendig, das Gießen sollte nur bei trocken gewordener Erde leicht erfolgen.

Sonnenlicht vermeiden
Junge, gerade erst herangezogene Fensterblätter sind gerade als Jungpflanzen noch etwas empfindlich, weshalb nicht nur auf Dünger zu verzichten ist, sondern auch auf direktes Sonnenlicht. Ist die Pflanze in ihrem Wachstum kaum noch zu stoppen und etwas älter, darf sie ruhig an einen halbschattigen Ort kommen. Die Pflanze besteht auf Temperaturen um die 20 Grad, hierbei fühlt sie sich am wohlsten. Im Herbst und Frühjahr sind auch für Jungpflanzen schattige, aber helle Orte im Zuhause am besten. Auch sollten Jungpflanzen, die noch keine Öffnungen in den Blättern aufweisen, nicht nach draußen gestellt werden, da sie zu empfindlich dafür sind. Solange die Blätter noch keine Öffnungen haben, kommt ihnen auch direktes Sonnenlicht nicht zugute. Sind diese aber ausgebildet, darf die Pflanze ruhig auch des Öfteren etwas Sonnenlicht genießen, um in ihrem Wachstum stabilisiert und unterstützt zu werden.

Weitere wichtige Informationen

Bei dem Fensterblatt handelt es sich wegen der tropischen Herkunft um eine Pflanze, die Feuchtigkeit liebt. Staunässe bekommt ihr zwar als angewachsene Pflanze nicht, dennoch wünschen sich ihre Blätter viel Feuchtigkeit, die nicht nur aus der Erde gezogen wird. Aus diesem Grund gilt es auch bei angezogenen Jungpflanzen oder Stecklingen, diese aus kleiner Entfernung mit einer Sprühflasche und Wasser zu bestäuben, damit ihre Blätter die Feuchtigkeit einsaugen und genießen können. Gleichzeitig oder aber alternativ kann man die Blätter aber auch einzeln mit einem leicht feuchten Schwamm bestreichen, über beide Variationen freuen diese sich sehr.

Wie man sieht, ist nicht nur die Haltung eines Fensterblattes als Zimmerpflanze sehr einfach, sondern auch ihre Vermehrung kann von jedem Anfänger vorgenommen werden. Weiß man über die Bedürfnisse der Pflanze Bescheid, ist es ein Leichtes, diese zu einem regen Wachstum zu verhelfen – auch, wenn der Steckling gerade erst aus einem Trieb herangezogen wurde.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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